Die beiden Standorte der Ahr-Grundschule in Blankenheim und Dollendorf werden erweitert und saniert.
Ganztags-AnspruchBlankenheim investiert zehn Millionen Euro in Erweiterung der Grundschulen

Los geht's: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich fiel der Startschuss für die Bauarbeiten am Grundschulstandort in Blankenheim.
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Der Bundestag beschließt, die Kommunen müssen zahlen. Die vor Ort so häufig geführte Klage trifft auch beim im Ganztagsförderungsgesetz verankerten Anspruch auf einen Platz in der Offenen Ganztagsschule ab dem Schuljahr 2026/27 zu. Dieser Umstand führt nun zur größten bereits bekannten Einzelinvestition in der neuen Wahlperiode des Gemeinderates. Für mehr als zehn Millionen Euro erweitert die Gemeinde Blankenheim die zwei Standorte der Ahr-Grundschule in Blankenheim und Dollendorf.
Doch der Ganztags-Anspruch ist nicht der einzige Grund. Auch in der Grundschule benötige man mittlerweile Fachräume für den Differenzierungs- und Sachkundeunterricht, so Bürgermeisterin Jennifer Meuren. Zudem gelte es, ausreichend Platz für die Grundschulkinder in den kommenden Jahrzehnten zu schaffen.
In den Pandemiejahren ist die Zahl der Geburten in Blankenheim gestiegen
Deren Zahl werde absehbar nach den in den Pandemiejahren 2020 bis 2022 stark gestiegenen Geburtenzahlen im Gemeindegebiet erst in den Kitas, dann auch bei den Neuanmeldungen für die beiden Standorte der Ahr-Grundschule deutlich zunehmen. Bei den Kitas ist mittlerweile vorgesorgt, nun ist die Grundschule dran. Insgesamt wird die Ahr-Grundschule vierzügig. Für Blankenheim ändert sich nichts, es bleibt zweizügig. Dollendorf ist de facto 1,5-zügig, aktuell gibt es zwei zweite Klassen, es wird komplett zweizügig. Die Umstrukturierung ist ein Zugeständnis an Elternwünsche sowie die Neubaugebietsplanungen der Gemeinde.
Erstmals bekommt unsere Grundschule einen Musikraum und einen neuen Raum unter anderem für den Förderunterricht.
Rund 4,6 Millionen Euro wird ein 811 Quadratmeter großer, zweigeschossiger Anbau – jeweils rund 400 Quadratmeter – für vier neue Klassenräume in Blankenheim kosten. Zudem stehen Umbauten und Sanierungen im Bestandsgebäude an. Beim symbolischen ersten Spatenstich für den Anbau freute sich Schulleiterin Kirsten Schäfer: „Erstmals bekommt unsere Grundschule einen Musikraum und einen neuen Raum unter anderem für den Förderunterricht.“ Zudem ändert sich die Raumzuordnung: Was vormittags Unterrichtsraum ist, soll für die jeweilige Klasse am Nachmittag auch der Raum für die OGS sein.
Schäfer und ihre 20 Kollegen und Kolleginnen sowie eine Sozialpädagogin, zwei Sonderpädagoginnen und eine Schulsozialarbeiterin unterrichten am Standort Blankenheim 223 Kinder, davon bereits 110 im Offenen Ganztag. Rund 100 Schüler und Schülerinnen kommen am Standort Dollendorf hinzu (Stand Schuljahr 2024/25). Nicht nur die Kinder werden bald mehr Platz in neuen Räumen haben. Schulleitung und Kollegium werden im sanierten und teilumgebauten Bestandsgebäude in Blankenheim ebenfalls umziehen können.
Die Arbeiten in Blankenheim sollen im Sommer 2027 abgeschlossen sein
Den Großteil der Kosten wird die Gemeinde Blankenheim selbst tragen müssen. Das gilt zumindest für den Anbau. Es gebe Zuschüsse aus der Investitionspauschale und der sogenannten Erweiterten Schulpauschale, so Meuren: Aus Letzterer seien an die 234.000 Euro zu erwarten. Man prüfe auch weitere Fördermöglichkeiten.
Bei der Bestandssanierung hoffe man hingegen auf eine bis zu 95-prozentige Förderung. Laut Meuren könnte das Geld aus dem Programm „Revier gestalten“ kommen, das Bestandssanierungen an Schulen im Rheinischen Revier fördert. Voraussetzung dafür ist ein Energiekonzept, das auf erneuerbare Energien setzt.
Die 33 Jahre alte Gasheizung in Blankenheim soll ausgetauscht werden
Dem will die Gemeinde mit dem Austausch der 33 Jahre alten Gasheizung in Blankenheim gegen eine neue, gesplittete Luft-Wärmepumpe entsprechen. Die soll künftig das Bestandsgebäude wie den Anbau mit Wärme versorgen. Zudem wird auf dem Dach des Anbaus eine Photovoltaikanlage installiert.
Die Inbetriebnahme des Anbaus in Blankenheim ist für Januar 2027 geplant. Für die Sommerferien 2026 sind die Sanierungs- und Umbauarbeiten im Bestandsgebäude vorgesehen. Die Gesamtmaßnahme am Standort Blankenheim soll bis zu den Sommerferien 2027 abgeschlossen sein.
Ein Jahr später soll auch der zweite Standort in Dollendorf erweitert und im Bestandsgebäude saniert sein, inklusive der Mehrzweckhalle. Die Kosten für den Anbau und die Sanierung am kleineren Schulstandort sind sogar höher als am Hauptstandort am Dörfer Weg in Blankenheim. Derzeit werden für Dollendorf rund 4,9 Millionen Euro kalkuliert. Man gehe davon aus, dass die Berechnungen eingehalten werden könnten, da derzeit die Baupreise eher ein wenig fallen. Das zeichne sich auch an den zahlreichen Angeboten für die ausgeschriebenen Innenausbaugewerke für den Standort Blankenheim ab, berichtet Guido Waters.
Der Leiter des Fachbereich III – Gebäudemanagement und Ordnung/ Soziales – bleibt, nachdem er die Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Bad Münstereifel verloren hat, im Blankenheimer Rathaus. Bürgermeisterin Jennifer Meuren hatte natürlich einen Plan B für den Fall, dass Waters die Wahl gewonnen hätte. Katharina Hellendahl hatte eine interne Stellenausschreibung gewonnen. Sie wird nun Waters' Stellvertreterin.