Verletzungen erlegenSchuss tötet Landwirt in Blankenheim-Mülheim möglicherweise bei Jagd

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Das Bild zeigt den mit Blättern bedeckten Waldweg.

Auf diesem Waldweg wurde der Traktor mit dem Leichnam des Getöteten entdeckt.

Nach Informationen der Bonner Polizei ist bei Blankenheim-Mülheim ein 82 Jahre alter Landwirt durch einen Schuss tödlich verletzt worden.

In Mülheim bei Blankenheim ist nach Angaben der Bonner Polizei ein 82 Jahre alter Landwirt durch eine Schussverletzung gestorben. Wie eine Polizeisprecherin am Samstag auf Anfrage mitteilte, war der Landwirt am Freitag mit einem Traktor samt Anhängerladung Holz im Bereich der Mülheimer Mühle unterwegs. „Dabei hat er eine tödliche Schussverletzung erlitten“, sagte die Polizeibeamtin auf Anfrage dieser Redaktion.

Bonner Polizei hat Tötungsermittlungsverfahren aufgenommen

Bis zum Freitagabend ermittelte die Kriminalpolizei rund um den Auffindeort. Er liegt unweit einer Kreuzung am ehemaligen Bahndamm in Mülheim, an dem sich zwei beliebte Wanderwege kreuzen. Noch am Samstagvormittag stand dort auch der Traktor, mit dem der Senior unterwegs war.

Von Anwohnern, die nicht namentlich genannt werden wollen, wird berichtet, dass Freitagmittag „ein sehr lauter Knall“ zu hören gewesen sei. Ungefähr 25 Minuten später sei der 82-Jährige am Rande eines Waldweges, der in Richtung Mülheim führt, gefunden worden.

Senior soll zusammengesunken hinter dem Lenkrad des Traktors gesessen haben

Der Senior soll zusammengesunken hinter dem Steuer seines Traktors gesessen haben. Zunächst sei ein Herzinfarkt vermutet worden, bis die Schusswunde entdeckt wurde. In der Nähe davon soll zudem ein erlegtes Stück Wild gefunden worden sein.

Parallel zu den Arbeiten des Blankenheimer Landwirts fand in dem Bereich laut Polizei eine Drückjagd im angrenzenden Waldgebiet statt. Eine Drückjagd ist eine spezielle Form der Treibjagd.

Polizei prüft Zusammenhang zwischen Jagd und tödlichem Schuss

„Ob die Jagd im Zusammenhang mit dem tödlichen Schuss steht, ist vollkommen offen. Aktuell wird in alle Richtungen ermittelt“, sagte eine Bonner Polizeibeamtin. Ein Tötungsermittlungsverfahren wurde aufgenommen.

Auch die Staatsanwaltschaft Aachen hat nach Angaben von Pressesprecherin Katja Schlenkermann-Pitts die Ermittlungen aufgenommen. „Wir gehen aktuell davon aus, dass es sich um einen tragischen Jagdunfall handelt“, sagte die Oberstaatsanwältin im Gespräch mit dieser Zeitung. Zu den möglichen Umständen wollte sie sich nicht äußern.

„Dies ist eine Strecke, da gehen alle aus der Gegend mit ihren Hunden spazieren“, monierte eine Anwohnerin. Nirgendwo sei eine Beschilderung zu sehen gewesen. Das bestätigen auch Mitglieder einer Kommission, die bei Beginn der Drückjagd einen Ortstermin an der Grillhütte in Mülheim durchführten.

„Es waren, als die Jäger sich versammelten, keine Warnschilder aufgestellt“, teilte Marion Zöller vom Kreisverband Euskirchen des Nabu mit. Es sei sogar eine Kindergruppe aus dem Mülheimer Kindergarten auf dem Weg durch das Naturschutzgebiet in den Wald gegangen. Mündlich hätten allerdings die Teilnehmer der Drückjagd die Kommission darauf aufmerksam gemacht, dass hier jetzt eine Treibjagd stattfinde. „Damit können aber keine Reiter oder Fahrradfahrer gewarnt werden, die hier unterwegs sein dürfen. Schilder wären toll gewesen“, so Zöller.

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