Trotz Hochwasser-KatastropheJugendliche produzieren Videoprojekt auf Ponyhof

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150 Besucher kamen zur ersten Vorführung von „Mein Pony und Ich“, darunter auch die jungen Darsteller sowie ihre Familien und Freunde. Eingelassen wurden nur getestete, genesene oder geimpfte Personen.

150 Besucher kamen zur ersten Vorführung von „Mein Pony und Ich“, darunter auch die jungen Darsteller sowie ihre Familien und Freunde. Eingelassen wurden nur getestete, genesene oder geimpfte Personen.

Euskirchen-Wißkirchen – Trotz der Hochwasser-Katastrophe haben 26 Jugendliche einen 20-minütigen Pferdefilm auf dem Islandpferde-Veybachhof in Wißkirchen produziert. Den Musikfilm mit dem Titel „Mein Pony und Ich“ drehten die jungen Filmemacher mit dem Künstler-Team um Lucas und Martijn Theisen von Spotlight Experience. Die bunt gemischte Gruppe bestand unter anderem aus Kindern mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderung und solchen mit sozial benachteiligten Familien. Betreut wurden die Teenager von drei Künstlern, zwei Assistentinnen und vier Ehrenamtlern.

Premiere im Linden-Theater

Nun feierte das Filmprojekt Premiere im Linden-Theater Frechen. Insgesamt 150 Gäste wurden erwartet, darunter auch die jungen Darsteller und Produzenten, die ihr Wiedersehen gebührend feierten und sogar knapp 850 Euro an Spenden für den von der Flut stark betroffenen Hof einnahmen. Das Geld überreichte Lucas Theisen Hofbesitzerin Dagmar Scholl feierlich bei der Premiere.

Tatsächlich blieben auch die Projekt-Teilnehmer selbst vom Hochwasser nicht verschont. Denn für den Dreh befanden sich die 26 Teenager in einem Zeltlager auf dem Islandpferdehof nahe des Veybachs. Neun Tage hatten sie bereits dort verbracht, als die Gruppe innerhalb kurzer Zeit aufgelöst werden musste. Zum Glück sei aber alles glimpflich ausgegangen, berichtete Theisen in einer Pressemitteilung. „Wir haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch schon alle Sachen der Kinder gepackt, um das Camp notfalls schnell auflösen zu können“, so der Projektleiter.

Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut

Kreis Euskirchen: Anlaufstellen und Beratung

Hotlines des Kreises Euskirchen: Bürgerfragen, Helfer

Die Hotlines des Kreises Euskirchen::

Bürgerfragen 02251 - 15 888

Helfer-Hotline 02251 - 15 910

Vermissten-Hotline 02251 – 1111

Aufräumarbeiten und Hilfe

In den Städten und Gemeinden des Kreises schreiten die Aufräumarbeiten voran. Doch es fehlt noch an vielem. Daher sind zahlreiche Angebote und Anlaufstellen eingerichtet.

Seelische Krisen

Beratung bei seelischen Krisen in der Hochwasser-Katastrophe Viele Menschen haben in dieser Zeit sehr belastende Erfahrungen gemacht und teilweise traumatische Situationen erlebt. Das Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen bietet unter folgender Telefonnummer entsprechende Hilfe an:

02251/ 15 466 Erreichbarkeit: Montag: 8.30 Uhr - 15.30 Uhr Dienstag: 8.30 Uhr - 15.30 Uhr Mittwoch: 13.00 Uhr - 18.00 Uhr Donnerstag: 8.30 Uhr - 15.30 Uhr Freitag: 8.30 Uhr - 12.30 Uhr

Medizinische Hilfe im Kreis Euskirchen

Vielerorts sind Geräte beschädigt, Gebäude unbetretbar und Zufahrtstraßen zerstört. Hier haben wir die Anlaufstellen für medizinische Versorgung im Kreis Euskirchen zusammengestellt.

Trinkwasser

Noch immer ist nicht im gesamten Kreis die Wasserversorgung gewährleistet: Vor allem Bad Münstereifel kann nicht alle Ortschaften mit Wasser, geschweige denn Trinkwasser versorgen. Wasser aus der Leitung sollte nach wie vor abgekocht werden. Für einige dieser Gebiete hat der Kreis eine Verordnung erlassen, für das restliche Kreisgebiet gilt weiterhin die Empfehlung, Leitungswasser abzukochen. Ein Überblick.

Sperrungen

Diese Straßen sind im Kreis Euskirchen aktuell gesperrt.

Strom

In Teilen des Kreises ist die Stromversorgung noch unterbrochen. Betroffen sind vor allem noch Bad Münstereifel und die Euskirchener Innenstadt.

Hotline der Bezirksregierung

Für Betroffene der Flutkatastrophe hat die Bezirksregierung Köln eine Hotline eingerichtet. Unter 0221/1472206.

Bargeld-Versorgung

Dokumente und EC-Karte von der Flut weggeschwemmt – was nun? Immer mehr Menschen im Kreis melden sich bei den Kreditinstituten, weil sie nicht wissen, wie sie an Bargeld kommen. Aber auch die Institute selbst sind in hohem Maße vom Hochwasser betroffen. Zahlreiche Geldautomaten funktionieren nicht, ganze Filialen sind aufgrund der Zerstörungen geschlossen. Was können die Betroffenen tun, um an Geld für das Lebensnotwendige zu kommen? Ein Überblick.

Newsblog zur Hochwasser-Katastrophe

Diesen Artikel zu den Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe im Kreis Euskirchen, den Aufräumarbeiten und der Hilfe-Koordination aktualisieren wir fortlaufend.

Das stellte sich als kluge Entscheidung heraus, denn so konnten alle Kinder und Jugendlichen schnell in Sicherheit gebracht werden. Nur die neuen Zelte seien in den Fluten versunken. Das Filmmaterial sei zu diesem Zeitpunkt bereits im Kasten gewesen, so Theisen.

Negativer Corona-Test erforderlich

Obwohl die Flut ein großes Thema bei der Premiere war, haben die Veranstalter auch die Corona-Pandemie nicht vergessen: Wer nicht geimpft oder genesen war, musste einen zeitnahen negativen Test vorlegen, um an der Vorstellung teilnehmen zu können. Dafür hatte das Team um die Theisens eigens eine Teststation aufgebaut.

Während des Filmdrehs arbeiteten die Jugendlichen gemeinsam unter anderem an dem Drehbuch und der Musik. Dafür schrieben sie auch eigene Songs. „Wir setzen den Jugendlichen nicht einfach ein Programm vor, sondern bei allem, was geschieht, ist ihre Mitgestaltung erforderlich“, so Theisen.

Inhaltlich dreht sich der Film um ein Mädchen, das sich während einer Ferienfreizeit in ein Pony verliebt und es zu entführen versucht. Doch der Stalljunge, dem das Pony eigentlich gehört, ist ebenfalls verliebt, nämlich in die Entführerin. „Mein Pony und Ich“ handelt den Veranstaltern zufolge alles ab, was einen typischen Jugendfilm ausmacht: die vielleicht erste Liebe, Eifersucht, Emotionen und ein glückliches Ende. Ein weiteres glückliches Ende nahm das Camp auch für die Teilnehmenden, die laut eigener Aussage eine große Freundesgruppe geworden seien.

Das Projekt wurde laut Theisen aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und vom Bundesverband Jugend und Film gefördert. Um die Verpflegung kümmerten sich die Nordeifelwerkstätten.

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