Digitalisierung von Hellenthalter SchulenNotbetreuung im Distanzunterricht reduziert

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Die Möglichkeiten der digitalen Wandtafel demonstrieren Esther Lorbach und Yvonne Üdelhofen.

Die Möglichkeiten der digitalen Wandtafel demonstrieren Esther Lorbach und Yvonne Üdelhofen.

Hellenthal – Die Zufriedenheit ist Bernd Hoß auch unter der FFP2-Maske anzusehen. „Wir sind eine der wenigen Schulen, die noch vor Weihnachten Tablets aus dem Sonderprogramm Digitalpakt Schule erhalten haben“, sagt der Leiter der Hauptschule in Hellenthal. Damit sind nun nicht nur die 20 Lehrer ausgestattet.

46 weitere Geräte werden auf Leihbasis für bedürftige Schüler ausgeben, damit diese am Distanzunterricht teilnehmen können. 230 Schüler hat die Hauptschule aktuell.„Wir sind gut aufgestellt“, sagt Hoß. Andere Schulen müssen laut dem Schulleiter bis in den März warten, da Apple aktuell keine Tablets liefern kann – preisgünstige Modelle seien ausverkauft.

Vorbereitung auf den zweiten Lockdown

Seit 1. September steht er der einzig verbliebenen Hauptschule im Südkreis vor, zwei weitere gibt es in Zülpich und Bad Münstereifel. „Wir haben den Herbst intensiv genutzt, um uns auf den zweiten Lockdown vorzubereiten. Uns war klar, dass da noch etwas kommen würde“, so Hoß. Mit den Schülern sei in dieser Zeit der Distanzunterricht vorbereitet worden. Vom Land Nordrhein-Westfalen ist die Digitalisierung der Hauptschule mit mehr als einer Million Euro gefördert worden.

480 000 Euro seien bereits 2016 als Fördermittel gekommen, 600 000 Euro nun im Zuge des Digitalpaktes, sagt Michael Huppertz von der Gemeinde Hellenthal. Und deshalb kann Esther Lorbach, Koordinatorin der digitalen Umstellung der Schule, jetzt die Möglichkeiten der digitalen Tafeln präsentieren. Zirkel und Geo-Dreieck sind integriert. Auch das Skelett aus der Bio-Sammlung hat ausgedient und musste einem digitalen Pendant weichen. „Wir können auch Texte aus dem Internet oder Word integrieren“, so Hoß.

Eltern größtenteils zufrieden

Der Distanzunterricht wird über die Lernplattform Logineo abgewickelt. „Die Eltern sind zu 90 Prozent zufrieden“, berichtet der Rektor. „Den Kopierer brauchen wir nur noch für die Zeugnisse.“ Alles andere werde digital abgewickelt. Allerdings müsse darauf Rücksicht genommen werden, dass nicht alle Kinder zuhause Zugang zu einem Drucker hätten.

Serverprobleme habe es im Gegensatz zu anderen Schulen bei ihnen nicht gegeben. Demnächst sollen noch Messenger und Videotool für Konferenzen installiert werden. Sogar der Sportunterricht wird mit Übungen für zuhause online abgewickelt, erzählt Lorbach. „Darüber hinaus halten wir zweimal pro Woche telefonisch Kontakt mit den Schülern“, fügt Hoß hinzu.

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Auch im Grundschulverbund Hellenthal hat das digitale Zeitalter begonnen. „So gut wie die Hauptschule sind wir allerdings noch nicht aufgestellt“, sagt Leiterin Gaby von der Heydt. Der Distanzunterricht werde mit einer digitalen Pinnwand über eine Lernplattform abgewickelt.

„Da noch nicht alle Kinder Schülertablets haben, müssen wir auch immer noch Kopien ausgeben“, erläutert sie. Von 170 Kindern seien etwas über 20 in der Notbetreuung. „Das sind etwas weniger als im Frühjahr.“ In der Hauptschule konnte die Zahl dagegen durch die Leihtablets gesenkt werden. „Aktuell sind es vier“, sagt Hoß.

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