Erlös kann sich sehen lassenOnline-Basar des Bastelkreises Hollerath war ein Erfolg

Mit Eseln und Traktoren hat Monja Jenniches ihren Adventskranz dekoriert.
Copyright: Stephan Everling
Hellenthal-Hollerath – Wer seit mehr 25 Jahren dabei ist, hat Erfahrung. So auch die Verantwortlichen des Bastelkreises in Hollerath. 2019 konnte noch das silberne Jubiläum gefeiert werden, doch in diesem Jahr war alles anders. Denn schon, als im August die Arbeit für die Adventsgestecke und –kränze startete, die in diesem Jahr die Hellenthaler Adventstische schmücken, war den Initiatoren klar, dass es corona-bedingt nicht so gehen würde wie im Vorjahr.

Viele Adventskränze und Gestecke stellte die Bastelgruppe Hollerath zugunsten der Hilfsgruppe Eifel her.
Copyright: Everling
„Wir waren sicher, dass es eine zweite Welle geben würde“, sagt Monja Jenniches. Sie hat die Organisation des Bastelkreises von ihrer Mutter Ingrid Kirch übernommen. „Wir sind fast so alt wie die Hilfsgruppe Eifel“, erzählt diese. Seitdem der Kreis besteht, veranstaltet er jedes Jahr im Advent einen großen Basar im Gemeinderaum in Hollerath. Diesmal jedoch nicht.
Logistik war Herausforderung
Doch den Basar ausfallen zu lassen, sei nie eine Option gewesen, betont Karl Kirch: „Wenn die Leute einmal ihren Adventskranz im Supermarkt kaufen, verlieren wir diese Kunden.“ Die Lösung entsprach den Strickmustern, die in der Wirtschaft genutzt werden: Home-Office und Online-Bestellungen.
Bestellservice
Auch andere Organisatoren von Adventsbasaren setzen auf die Bestellung über das Internet. So organisierte etwa die Frauengruppe der GdG St. Barbara Mechernich einen Bestell- und Lieferservice für die weihnachtlichen Dekorationen. Der Erlös der Aktion ging an die Mechernich-Stiftung. (sev)
Doch das klingt einfacher als es im Endeffekt war. Denn wie bei einem Großbetrieb musste auch im Bastelkreis, ein Zusammenschluss aus zwölf Frauen aus Hollerath, zunächst die Logistik geschaffen werden. Nur in kleinen Gruppen konnten die Frauen in der rund 50 Quadratmeter großen Bastelwerkstatt, die sich im ersten Stock des Hauses des Ehepaares Kirch befindet, zusammenarbeiten.
Wer zur Risikogruppen gehört, blieb zu Hause und bekam die notwendigen Utensilien geliefert. Diese zu beschaffen, sei eine Herausforderung gewesen, erzählt Karl Kirch. Denn die Frauen des Hollerather Bastelkreises setzen immer auf ein spezielles Design der Kränze und Gestecke. In diesem Jahr waren es „Wurzeln“.
Wurzel aus dem 17. Jahrhundert
Stolz präsentiert der ehemalige Schreiner Kirch eine riesige Eichenwurzel, die er im Waldboden entdeckt hat: „Die stammt aus dem 17. Jahrhundert, als hier Holzkohle produziert wurde.“ Also hieß es, Wurzeln sammeln, genauso wie Zweige, Tannenzapfen, Kerzen und überhaupt alles, was auf einen klassischen Adventskranz gehört.

Karl Kirch mit einer Wurzel.
Copyright: Everling
Doch noch immer gab es die Hürde, wie die Kränze zu ihren neuen Besitzern kommen sollten. „Wir haben Bestellzettel gemacht und an die Haushalte verteilt“, berichtet Jenniches. Auf große Werbung sei verzichtet worden, „wir wussten ja nicht, was kommt“. Doch die Resonanz auf den Online-Basar war überwältigend: 60 Kränze wurden bestellt. Dabei konnten die Kunden auch Wünsche in puncto Ausführung äußern. Das neue System lieferte den Bastlern auch interessante Informationen über die Wünsche ihrer Kunden.
Farbwünsche erfüllt
Denn zum ersten Mal konnten diese auch Farbwünsche äußern. Doch anders als gedacht sei immer noch das klassische Rot der Renner, so Jenniches: „Lediglich drei grüne und ein weißer Kranz wurden geordert.“
Der Ertrag konnte sich sehen lassen. Auch wenn der Kuchenverkauf auf dem Basar, der in den Vorjahren viele Hundert Menschen nach Hollerath lockte, normalerweise noch einmal einen Tausender in die Spendenkasse spült, blieb der Erlös mit 3500 Euro im Rahmen dessen, was regelmäßig an die Hilfsgruppe gespendet werden kann.
Das könnte Sie auch interessieren:
Nicht nur Adventskränze und Gestecke waren im Angebot. Auch Weihnachtskrippen, Gebäck, Liköre, Marmelade, Gemälde und Fotokalender fanden regen Absatz. Für Willi Greuel, Vorsitzender der Hilfsgruppe Eifel, war das eine große Freude: „Auf die Eifeler ist auch in der Krise Verlass.“
Die Garage der Kirchs, in der die Adventsdeko gelagert wurden, ist nun wieder leer. Die Stücke wurden abgeholt und schmücken nun zahlreiche Hollerather Häuser. Und nicht nur die, so Jenniches: „Den weitesten Weg hatte ein Kranz, der nach Monheim gegangen ist.“