Arbeiten am BahnhofsvorplatzIn Kall entstehen zwei Wohn- und Geschäftshäuser

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Über den Beginn der Bauarbeiten für die beiden Wohn- und Geschäftshäuser freuen sich (v.l.) Hermann-Josef Esser, Jochem Hannes, Fabian Giefer und Markus Auel. 

Kall – Nach einigen missglückten Anläufen in der Vergangenheit hatte manch einer schon nicht mehr damit gerechnet, doch jetzt haben vor dem Kaller Bahnhof die Arbeiten für die neuen Wohn- und Geschäftshäuser Nord und Süd begonnen. Rund zehn Millionen Euro soll das Projekt kosten, das Architekt Florian Beck, Fußball-Profi Fabian Giefer (beide Geschäftshaus Nord), Immobilienverwalter Jochem Hannes und Apotheker Jürgen Lutsch (beide Geschäftshaus Süd) realisieren. „Das ambitionierte Ziel ist, dass die beiden Gebäude Ende 2023 bezugsfertig sind“, sagt Hannes.

„Ich habe seit 2013 an dem Projekt gearbeitet und hatte nach zwei vergeblichen Anläufen schon damit abgeschlossen“, berichtet Hannes. „Wenn Florian Beck als Architekt nicht gleichzeitig auch Investor wäre, hätte ich wohl nicht mehr mitgemacht.“

Hinzu komme, dass sich die Rahmenbedingungen für die Planung verändert haben: „Die Vorgaben, beispielsweise für den Denkmalschutz, waren so hoch, dass die Gebäude nicht wirtschaftlich zu betreiben gewesen wären“, so der Immobilienverwalter. Nun habe man einen guten Kompromiss gefunden. Statt zweigeschossiger Gebäude mit einem großen Dachgeschoss und zahlreichen Dachgauben seien beispielsweise nun drei Etagen mit einem zurückgesetzten Geschoss vorgesehen.

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„Investition in die Heimat"

„Ich investiere gerne in der Heimat“, sagt Fabian Giefer, der aus Blankenheim-Freilingen kommt. Durch seinen Cousin Stefan Etten, der auf dem Bauamt der Gemeinde Kall arbeitet, war er auf das Projekt aufmerksam geworden. „Bürgermeister Hermann-Josef Esser hat es mir dann schmackhaft gemacht“, sagt der 32 Jahre alte Fußballtorwart, der zurzeit keinen Profivertrag hat, sich aber für Angebote fit hält.

„Wir bauen die Häuser parallel, um Synergien bei den Handwerkern zu nutzen“, erläutert Hannes. Beide Gebäude werden als energiesparendes KfW-Effizienzhaus 40 errichtet.

Der Bereich für das Geschäftshaus Nord musste zwischen 1,20 und 1,50 Meter tief ausgekoffert werden, weil dort eine Lehmschicht vorhanden war, die kein tragfähiger Untergrund ist. „Ende September werden die Bodenplatte und die Fundamente gegossen“, berichtet Hannes.

Im Oktober sollen dann die ersten Wandelemente aus Fertigbeton aufgestellt werden. Danach werden die Decken gegossen und die nächsten Elemente aufgestellt. „Der Rohbau soll bis Weihnachten stehen“, hofft Hannes.

Zwei Gastronomiebetriebe

Im Geschäftshaus Nord entstehen zwölf Wohneinheiten sowie Räume für ein Hörakustikunternehmen und für das Archiv der Gemeinde Kall. Außerdem werden dort die Geschäftsstelle einer Krankenversicherung und ein Gastronomiebetrieb untergebracht, der von morgens bis abends geöffnet ist.

Ein Café, die Apotheke von Jürgen Lutsch sowie ein Physiotherapeut werden im Geschäftshaus Süd einziehen. Außerdem entstehen dort Büroflächen und vier Wohnungen. 20 Parkplätze werden zwischen dem Gebäude Nord und dem Rathausanbau entstehen. Weitere 20 Stellplätze gibt es in der Tiefgarage unter dem Geschäftshaus Süd.

„Ich bin sehr froh über das Bekenntnis zum Standort Kall“, betont Esser. Kall brauche Wohnungen und zusätzliche Angebote im gewerblichen Bereich. Nach der Fertigstellung der Häuser werde die Gemeinde den Umbau der Bahnhofstraße fortsetzen, die Zufahrt zum Bahnhof neu gestalten und den Bahnhofsvorplatz sanieren.

„In den vergangenen Wochen mussten noch einige Dinge mit der Deutschen Bahn AG und ihren Tochtergesellschaften geklärt werden. Markus Auel hat sich intensiv darum gekümmert“, dankte Esser seinem Bauamtsleiter.

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