BleibelastungVideokonferenz stellt Ergebnisse Kaller Spielplätze vor

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Holzhackschnitzel wurden auf den besonders belasteten Spielflächen wie hier in der Auelstraße verteilt.

Holzhackschnitzel wurden auf den besonders belasteten Spielflächen wie hier in der Auelstraße verteilt.

Kall – Darauf haben die Politik und viele Eltern gewartet: Die schon seit einiger Zeit vorliegenden Ergebnisse der Bodenuntersuchungen zur Bleibelastung auf allen öffentlichen Kinderspielplätzen sowie den Spielflächen der Kindergärten und Schulen im Gemeindegebiet Kall sollen jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Wegen der aktuellen Corona-Lage ist die Präsentation im Rahmen einer Bürgerversammlung nicht möglich ist. Deshalb wird das Gutachten am 7. Dezember ab 17 Uhr in einer Videokonferenz über das virtuelle Meeting- und Chatportal „Zoom“ vorgestellt. Vier Tage früher sollen die Ergebnisse bereits auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlicht werden.

Diskussion mit Experten

Die Institut für Umwelt-Analyse Projekt GmbH hatte nach einem Beschluss des Gemeinderats im vergangenen und in diesem Jahr Flächen an neun Kindertagesstätten, 24 Spielplätzen und drei Schulstandorten untersucht. Dabei wurden Rasen- und Beetflächen unter die Lupe genommen. Bürgermeister Hermann-Josef Esser hatte bereits im Juni erklärt, dass die Ergebnisse nun vorlägen. Demnach seien 16 der 36 untersuchten Flächen mit mehr als 1000 Milligramm Blei pro Kilogramm Boden belastet. Nur bei neun Anlagen im Gemeindegebiet gebe es keinen Handlungsbedarf. Der Grenzwert für Spielflächen liege bei 200 Milligramm. Der Bauhof hatte daraufhin Hinweisschilder auf den Spielplätzen für die Nutzung aufgestellt. Die neun am stärksten mit Blei belasteten Böden wurden außerdem mit einer zehn Zentimeter dicken Holzhackschnitzelauflage gesichert.

Bis nächstes Jahr im Mai sollen die Anlagen mit den höchsten Bleiwerten dann saniert werden. Möglich wäre laut Bürgermeister ein Austausch des Bodens oder eine 35 Zentimeter dicke Abdeckung mit unbelasteten Material. Die Gesamtkosten für die Sanierung der 27 Standorte schätzt Esser auf einen niedrigen siebenstelligen Betrag.

Aus den Reihen der Kaller Politik hatte es Kritik gegeben, weil die Ergebnisse der Untersuchung nicht veröffentlicht wurden, obwohl sie seit geraumer Zeit vorlagen. Bürgermeister Esser hatte dies damit begründet, dass die dazugehörige Stellungnahme der Untere Bodenschutzbehörde des Kreises Euskirchen noch fehle. Ihm seien deshalb die Hände gebunden.

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An der Videokonferenz werden nach Angaben der Gemeinde neben dem Bürgermeister und dem Gutachter auch Vertreter des Ministeriums für Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen sowie der Unteren Bodenschutzbehörde des Kreises Euskirchen teilnehmen und für Fragen zur Verfügung stehen. Damit die Bürger sich vorbereiten können, wird das Gutachten laut Verwaltung schon am 3. Dezember auf die Internetseite der Gemeinde gestellt.

Für die Teilnahme an der Videokonferenz ist eine Anmeldung per E-Mail an Christian Engels von der Gemeindeverwaltung unter cengels@kall.de bis zum 7. Dezember, 16 Uhr, erforderlich. Bürger, die keinen Zugang zum Internet besitzen, werden gebeten, sich telefonisch unter 0 24 41/8 88 42 mit Engels in Verbindung zu setzen, damit eine Teilnahme gegebenenfalls anderweitig organisiert werden kann.

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