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Langsamer fahren im OrtskernPolitik und Verwaltung wollen Tempo 30 in Kall

Lesezeit 2 Minuten
Blick in die Bahnhofstraße, auf der mehrere Autos fahren.

Auf der Bahnhofstraße in Kall soll Tempo 30 kommen, fordern Politik und Verwaltung.

Mit Tempo 30 in der Bahnhof- und der Hindenburgstraße in Kall wollen der Gemeinderat und die Verwaltung die Verkehrssicherheit erhöhen.

Auf der Bahnhof- und der Hindenburgstraße in Kall soll – wenn es nach dem Gemeinderat und der Verwaltung geht – künftig Tempo 30 gelten. Die Forderung soll bei der nächsten Verkehrsschau mit Vertretern anderer beteiligter Behörden besprochen werden, denn die Gemeinde kann solche Anordnungen nicht alleine treffen.

Bereits in den Verkehrsschauen 2021 und 2024 sei die Einrichtung einer Tempo-30-Zone insbesondere in der Bahnhofstraße mit Vertretern des Straßenverkehrsamtes Euskirchen, der Polizei, des Landesbetriebs Straßen NRW und der Regionalverkehr Köln thematisiert worden, teilt die Verwaltung in der Vorlage für den Entwicklungsausschuss mit. Beide Male habe die Kommission die Einführung von Tempo 30 mit Verweis auf Regelungen der Straßenverkehrsordnung abgelehnt. Rat und Verwaltung halten aber trotzdem an den Plänen fest.

Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer soll verbessert werden

Ziel der geplanten Tempo-30-Regelung sei es, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu verbessern, da die Situation auf der Bahnhofstraße trotz breiter Nebenbereiche unübersichtlich und gefährlich sei. Das gelte vor allem für Radfahrer und die rund 1000 Schüler des Berufskollegs Eifel, die über die Hindenburgstraße zu ihrer Schule gingen. Außerdem könnten die Schadstoff- und die Geräuschbelastung für die Anwohner der beiden Straßen deutlich reduziert werden.

Mehr Verkehrssicherheit „Die Gespräche mit dem Straßenverkehrsamt sind schwierig“, sagte Dr. Manfred Wolter (FDP). Ein Mittelstreifen auf der Bahnhofstraße sei vielleicht eine Möglichkeit, Fahrer dazu zu bringen, langsamer zu fahren. Radfahrstreifen seien die beste Lösung, könnten auf der Bahnhofstraße wegen der zu geringen Fahrbahnbreite nicht angelegt werden.

„Der Verkehr muss rollen“

Nur neue Schilder aufzustellen, bringe nicht viel, wenn nicht kontrolliert werde. „Das Gros der Verkehrsteilnehmer wird sich schon an die Vorgabe halten, wenn Tempo 30 gilt“, war Dr. Guido Huppertz (Grüne) optimistischer. Von einem Mittelstreifen riet er ab: „Der würde den Fahrern nur vorgaukeln, dass es zwei getrennte Fahrstreifen gibt.“

Karl Vermöhlen (SPD) wollte wissen, ob der Rat solche Maßnahmen selbst beschließen könne. „Das können Kommunen nicht selbst beschließen. Das gibt uns aber ein Mandat in den Gesprächen mit den anderen Behörden“, meinte Bürgermeister Hermann-Josef Esser. „Das Mantra des Landesbetriebs lautet aber, der Verkehr muss rollen.“

Die Städteregion Aachen habe sich über den Landesbetrieb hinweggesetzt und eigene Regelungen angeordnet. Davon riet Esser im Fall von Kall aber ab, da man ja in vielen anderen Angelegenheiten mit der Behörde zusammenarbeiten müsse. „Wir nehmen den Punkt mit in die Verkehrsschau und werden dann dem Ausschuss berichten“, so Esser.