Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

SchmuckstückSanierungsarbeiten an der Dotteler Kirche sind abgeschlossen

Lesezeit 4 Minuten
Blick auf die Dotteler Kirche vor einem blauen Himmel.

Die Kirche in Dottel ist nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten ein echtes Schmuckstück.

Nach rund einem Jahr sind die Arbeiten am Turm und der Fassade der Dotteler Kirche beendet. Die Kosten fielen etwas niedriger als geplant aus. 

„Wir sind sehr glücklich. Die Kirche ist jetzt wieder ein Schmuckstück“, freut sich der zweite Vorsitzende des Kirchenvorstands der Pfarrei St. Antonius Dottel/Scheven, Franz Weigel aus Scheven. Die Sanierung des Turms und die Malerarbeiten an der Fassade des Dotteler Gotteshauses sind nach gut einem Jahr abgeschlossen. Die Gesamtkosten von gut 526.000 Euro wurden vom Bistum Aachen, der Denkmalförderung und der Kirchengemeinde übernommen.

Alte Steinkreuze hängen an einer Wand des Turms.

Alte Steinkreuze im Turm und an der Friedhofsmauer belegen, dass der Friedhof neben der Kirche schon Jahrhunderte existiert hat.

Schon 2010 hatte ein Gutachter festgestellt, dass die Dacheindeckung wegen Sturmschäden saniert werden müsse. „Die Verschalung war über die Jahrzehnte so morsch geworden, dass die Nägel die Schieferplättchen kaum noch halten konnten“, hatte Weigel berichtet. Jahrelang sei noch ausgebessert worden, bis das irgendwann aber nicht mehr möglich gewesen sei.

Schon im Vorfeld der Maßnahme rund 100.000 Euro eingespart

2021 habe der gleiche Gutachter festgestellt, dass eine Sanierung nun dringend erforderlich sei, um weitere Schäden zu vermeiden. An den Planungen für die Sanierung des Daches war neben dem Bistum Aachen auch die Denkmalschutzbehörde beteiligt. Beauftragt wurde der Architekt, der auch die Sanierung der Dächer in Steinfeld geplant hat. Sein Finanzierungsentwurf sah Gesamtkosten von 650.000 Euro vor.

Anfang Juni 2022 erhielt der Kirchenvorstand von der Denkmalschutzbehörde einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 141.900 Euro. Nachdem dann das Bistum im November 2022 die Planung genehmigt hatte, begannen im Frühjahr die Ausschreibungen für die Sanierungsmaßnahmen. Am Ende kam heraus, dass die Maßnahme 100.000 Euro billiger wurde als vorgesehen.

Die Arbeiten konnten erst mit Verzögerung beginnen

Im August 2023 erteilte der Kirchenvorstand dann die Aufträge an die Fachfirmen. „Leider spielte die Witterung nicht mit. Stürme, Nässe und Kälte sorgten dafür, dass erst im Frühjahr 2024 mit den Arbeiten begonnen werden konnte“, so Weigel. Im März 2025 war die letzte Schlussrechnung der Fachfirmen eingegangen, und der Verwendungsnachweis konnte erstellt werden.

Von den Gesamtkosten von 526.000 Euro übernahmen das Bistum Aachen 266.000 Euro, die Denkmalförderung knapp 142.000 und die Kirchengemeinde gut 118.000 Euro. „Dank der guten Zusammenarbeit mit den Handwerkern, dem Architekten, dem Kirchenvorstand, dem Bistum und dem Verwaltungszentrum konnten wir nochmals insgesamt gut 24.000 Euro einsparen“, sagte Weigel.

Innenraum war schon Mitte der 1980er-Jahre renoviert worden

Zurückgekehrt an seinem angestammten ist auch der goldene Hahn auf der Spitze des Turms. Er war zu Beginn der Arbeiten abgebaut und neu vergoldet worden. „Der Hahn ist als weithin sichtbares Zeichen im Dorf sehr gut angenommen worden“, erzählt der Kirchenvorstand.

Ein goldener Hahn thront über einem stilisierten Kreuz.

Der vergoldete Hahn kommt bei den Dottelern gut an.

Der Innenraum der Dotteler Kirche war Mitte der 1980er-Jahre renoviert worden und ist in einem guten Zustand. Bei der Sanierung wurden zwei Fresken freigelegt, die aus dem 18. Jahrhundert beziehungsweise aus jüngerer Zeit stammen und das Jüngste Gericht und das letzte Abendmahl zeigen.

Schon seit mehr als 1000 Jahren steht an der Stelle ein Gotteshaus

„Die beiden Kirchen in Scheven und Dottel sind jetzt in einem guten Zustand. Da muss in den nächsten 20 bis 30 Jahren nicht viel gemacht werden“, schätzt Weigel, dessen Zeit als Kirchenvorstand im November abläuft.

Wann in Dottel die erste Kirche errichtet wurde, ist nicht überliefert. In dem Gotteshaus ist nachzulesen, dass dort schon um 800 eine Holzfachwerkkirche gestanden haben soll. Der Ort ist erstmals 1069 in einer Urkunde zu finden. Im Jahr 1257 erwähnt der Kölner Erzbischof ein Gotteshaus in dem Ort „Duttlo“.

Ein Friedhof gehört bereits seit Jahrhunderten zur Kirche

Die Dotteler Kirche ist laut Weigel eines der ältesten und wichtigsten Gotteshäuser in der Region. Der heutige Bau mit einem Haupt- und einem Seitenschiff und Kreuzrippengewölbe stamme aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Ein Anbau sei 1464 urkundlich erwähnt.

Der Hochaltar mit einem Drehtabernakel im Innenraum stamme aus dem 18. Jahrhundert. Die Orgel mit fünf Registern und einer mechanischen Traktur sei 1871 eingebaut und 1958 renoviert worden. Die beiden Ölgemälde im Chorraum, die die Heilige Familie mit der heiligen Anna und dem heiligen Joachim sowie die Kreuzigungsszene zeigen, stammen aus dem 18. Jahrhundert.

Der Glockenturm ist 28 Meter hoch. Die Mauern sind bis zu 1,80 Meter dick. Wie alte Steinkreuze im Turm und an der Friedhofsmauer belegen, gehört der Friedhof schon seit Jahrhunderten zur Kirche.

Der Abschluss der Arbeiten an der Dotteler Pfarrkirche soll mit einem Umtrunk und Imbiss am Donnerstag, 19. Juni, ab 12 Uhr an der Grillhütte am Bürgerhaus gefeiert werden. Der Kirchenvorstand hat Vertreter des Bistums Aachen, des Verwaltungszentrums Schleiden, der GdG Steinfeld, der Denkmalbehörde, Bürgermeister Hermann-Josef Esser sowie Mitarbeiter der Firmen und den Architekten nach dem Gottesdienst eingeladen. „Auch die Pfarrgemeinde kann natürlich gerne vorbeikommen“, so Franz Weigel.