Am Berufskolleg Eifel wird ab 2026 der Ausbildungsgang Fachpraktiker/in im Gastgewerbe angeboten, im Thomas-Eßer-Berufskolleg der zum Heilerziehungspfleger in praxisintegrierter Form.
FachkräftemangelBerufsschulen in Euskirchen und Kall bieten zwei neue Bildungsgänge an

Fachpraktikerinnen und Fachpraktiker im Gastgewerbe übernehmen vielfältige Aufgaben: Sie bedienen Gäste, dekorieren Tische, bereiten Speisen und Getränke vor und kümmern sich um Ordnung und Sauberkeit in Hotels, Restaurants und anderen Gastbetrieben.
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Der Kreis Euskirchen plant die Einrichtung von zwei neuen Bildungsgängen an den Berufsschulen – jeweils einen in Euskirchen und Kall. Am Berufskolleg Eifel soll es künftig den „Fachpraktiker/in im Gastgewerbe“ geben. Der Start ist für das Schuljahr 2026/27 vorgesehen.
Der Ausbildungsgang richtet sich an junge Menschen mit besonderem Förderbedarf, die in Betrieben, Berufsschulen oder Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation in zwei bis drei Jahren ausgebildet werden. Fachpraktikerinnen und Fachpraktiker im Gastgewerbe übernehmen vielfältige Aufgaben: Sie bedienen Gäste, dekorieren Tische, bereiten Speisen und Getränke vor und kümmern sich um Ordnung und Sauberkeit in Hotels, Restaurants und anderen Gastbetrieben.
Auch ohne Schulabschluss kann mit der Ausbildung begonnen werden
Eingesetzt werden können die Absolventinnen und Absolventen in Hotels, Gaststätten, Restaurants, Kantinen, sozialen Einrichtungen oder Krankenhäusern. Auch Personen ohne Schulabschluss können die Ausbildung beginnen, sofern die Eignung durch die Arbeitsagentur festgestellt wird.
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Laut einer Umfrage unter Gastronomiebetrieben im Kreis Euskirchen besteht bereits jetzt ein erhöhter Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich. Die Verwaltung und das Berufskolleg Eifel befürworten daher die Einführung des Bildungsgangs, um dem Fachkräftemangel in der Branche entgegenzuwirken.
Benachbarte Schulträger werden bei regionaler Abstimmung befragt
Bevor der Antrag bei der Bezirksregierung eingereicht werden kann, ist eine sogenannte regionale Abstimmung erforderlich. Dabei werden benachbarte Schulträger beteiligt, um ein ausgewogenes und bedarfsgerechtes Bildungsangebot in der Region sicherzustellen. Die Verwaltung will den Antrag fristgerecht bis zum 1. Dezember 2025 einreichen, sodass der neue Bildungsgang pünktlich zum Schuljahr 2026/27 starten kann.
Der Kreis plant zudem die Einrichtung eines neuen Bildungsgangs für Heilerziehungspflege in praxisintegrierter Form (PiA) am Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen für das kommende Schuljahr. Damit soll künftig eine wohnortnahe Ausbildung für angehende Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger möglich werden. Einen entsprechenden Antrag – genau wie den für die Fachpraktiker im Gastgewerbe am BKE – ist für den kommenden Ausschuss für Bildung und Soziales bereits gestellt. Der Ausschuss tagt am 18. November ab 17 Uhr erstmals in der neuen Legislaturperiode.
Erheblicher Fachkräftemangel in der Heilerziehungspflege im Kreis Euskirchen
Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger begleiten und unterstützen Menschen mit geistigen, körperlichen oder seelischen Behinderungen in allen Altersstufen. Ziel ist es, ihre Selbstständigkeit zu fördern und sie zu einem möglichst eigenständigen Leben zu befähigen. Zum Aufgabenfeld gehören pädagogische und pflegerische Tätigkeiten wie Unterstützung bei der Körperpflege, Nahrungsaufnahme, Freizeitgestaltung oder der Erstellung von Förderplänen.
Eine Bedarfsanalyse hat laut Kreisverwaltung ergeben, dass im Kreis Euskirchen ein erheblicher Mangel an Fachkräften in der Heilerziehungspflege besteht. Nach der geplanten Schließung des bisher nächstgelegenen Berufskollegs in Hürth im Sommer 2025 sei die regionale Ausbildungslücke besonders deutlich geworden. Verwaltung, Schulträger und Fachstellen im Kreis befürworten deshalb laut Verwaltungsvorlage die Einrichtung des neuen Bildungsgangs ausdrücklich.
Die praxisintegrierte Ausbildung erstreckt sich über drei Schuljahre, in denen fachtheoretische und praktische Ausbildungsabschnitte eng miteinander verzahnt sind. So sollen die Auszubildenden von Beginn an berufspraktische Erfahrungen sammeln und pädagogische Kompetenzen aufbauen.
Wie bei allen neuen Bildungsgängen ist vor der Genehmigung durch die Bezirksregierung Köln eine regionale Abstimmung mit den benachbarten Schulträgern erforderlich. Diese soll sicherstellen, dass das Ausbildungsangebot aufeinander abgestimmt und bedarfsgerecht umgesetzt wird.

