Die Projekte können jeweils mit bis zu 20.000 Euro gefördert werden. Entnommen wird das Geld dem Regionalbudget – das nicht ganz reicht.
Geldregen für VereineLeader-Region Eifel fördert 20 Projekte mit insgesamt 200.000 Euro

Gute Laune herrschte bei den Vertretern der Vereine, Gemeinden und Initiativen, die sich über eine Leader-Förderung freuen.
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Es wird wohl wenige Veranstaltungen geben, bei der so viele bestens gelaunte Menschen zu sehen sind wie im Jugendstilkraftwerk in Heimbach. Logisch: An dem Abend sollte schließlich niemand mit leeren Händen nach Hause gehen. Eingeladen hatte die Leader-Region Eifel, um Fördermittel aus dem Regionalbudget zu übergeben. Jedes Jahr stehen dabei 200.000 Euro zur Verfügung, die auf Kleinprojekte in den drei Kreisen der Leader-Region verteilt werden können.
58 Anträge seien insgesamt in diesem Jahr eingereicht worden, informierte Stefan Grieshaber, Vorsitzender der Leader-Region Eifel. Allerdings hätte die Förderung aller dieser Projektideen doch den Etat, der zur Verfügung steht, überschritten: Rund 553.000 Euro wären dafür nötig gewesen, informierte er. So konnten 20 Anträge letztendlich berücksichtigt werden.
Leader-Region Eifel: Projekte werden mit bis zu 20.000 Euro gefördert
In der vergangenen Woche tagte der Koordinierungskreis, der die Auswahl der Projekte vornimmt. Verschiedene Kriterien finden dabei Beachtung, führte der Geschäftsführer der Leader-Region Eifel, Nicolas Gath, aus. So spiele eine Rolle, wer bereits eine Förderung bekommen habe und deshalb zurückgesetzt werde.

Im Jugendstilkraftwerk übergaben Nicolas Gath (l.) und Stefan Grieshaber die Förderbescheide.
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Umgekehrt rutschen die Gruppen, die sich in den Vorjahren schon einmal beworben, aber keine Berücksichtigung gefunden hatten, weiter nach oben in der Liste. Die Obergrenze für Förderungen betrage offiziell 20.000 Euro. Grundsätzlich sollten die Projekte nicht nur dem jeweiligen Verein, sondern der Allgemeinheit zugute kommen. Außerdem bemühe sich der Koordinationskreis, jede Gemeinde aus der Leader-Region mit einer Förderung zu bedenken.
Budget für 20 Projekte wurde überschritten
Was auch erklärt, warum genau 20 Projekte ausgewählt wurden. Nicht punktgenau sei dagegen die zur Verfügung stehende Fördersumme getroffen worden. Um 629,53 Euro wurde das Budget überschritten. Diese Summe werde von den Kreisen Euskirchen und Düren sowie der Städteregion Aachen gemeinsam getragen, so Gath. 20 Prozent Eigenanteil sind von den Vereinen und Initiativen zu erbringen, die eine Leader-Förderung erhalten. 90 Prozent der Fördermittel werden aus Landesmitteln gespeist, der restliche Anteil wird von den drei Kreisen bereitgestellt.
Die Fördersumme sei bereits von der Bezirksregierung zugesagt und könne nun in mehreren Partien von der Geschäftsstelle der Leader-Region abgerufen werden. Das Geld wird nach Bedarf an die geförderten Vereine und Gruppierungen weitergeleitet. Bis zum Jahresende, so Gath, müssten die jeweiligen Projekte abgeschlossen sein. Die Projekte seien nur durch die Leader-Förderung realisierbar, so Grieshaber. Und er kündigte an, dass es für alle, die nicht berücksichtigt worden seien, im nächsten Jahr eine neue Runde gebe.
Wer das Geld bekommt
Gefördert werden in diesem Jahr 19 lokale Vorhaben – davon acht im Kreis Euskirchen und zwei in der Stadt Heimbach – und ein interkommunales Projekt. So kümmert sich der Förderverein aus Eschweiler darum, den örtlichen Spielplatz für die rund 70 Kinder im Ort durch eine neue Rutsche attraktiver zu machen. In Mülheim soll der Dorfplatz von der Gemeinde in Kooperation mit der Dorfgemeinschaft umgestaltet werden, so dass das Wasser des Mülheimer Baches auch genutzt wird. In Kronenburg wird die Beschilderung und Ausweisung der neuen Wanderwege „Kunst am Weg“ gefördert. Die Gemeinde Hellenthal hat erfolgreich die Errichtung einer Komposttoilette an der sanierten Grillhütte Vohnzert beantragt.
Die Ausstattung des Dorfsaals in Scheven werden die „Jecke vom Hahnebömsche“ erneuern und auf Vordermann bringen. Die Akustik des Versammlungsraums in Eiserfey, in dem regelmäßig Seniorentreffen veranstaltet werden, soll durch ein Projekt des Bürgervereins Eiserfey, Dreimühlen, Vollem verbessert werden. Für den Dorftreff „Alte Schule“ in Frohngau erhält der Trägerverein die Förderung für eine neue Heizung, um das Café weiterbetreiben zu können. Einen Soccercourt wird der SV Schöneseiffen aufstellen, um Kindern und Jugendlichen einen Treffpunkt zu bieten. Für eine Küche im sanierten Dorfsaal hat die Dorfgemeinschaft Düttling erfolgreich eine Förderung beantragt. Um einen neuen Teppichboden, der die Akustik im Jugendstilkraftwerk Heimbach beim Festival Spannungen verbessert, hat sich der Kunstförderverein Düren bemüht.
Die interkommunale Förderung erhält die Lit.Eifel, die auch in diesem Jahr wieder Telefonzellen in Bücherschränke umbaut, die anschließend von Künstlern der Kunstakademie Heimbach bemalt und in den Gemeinden der Leader-Region Eifel aufgestellt werden.