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SchützenfestAnsage an Kommerner König: „Schatz, wir brauchen mehr weiße Hemden“

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Kommern Schützen

Schon in seinem ersten Jahr als Mitglied der Kommerner Schützenbruderschaft konnte Stephan Weber (M.)   das Königsschießen für sich entscheiden.  

Mechernich-Kommern – Der Liebe wegen ist Stephan Weber nach Kommern gezogen und hat sich bald darauf den St.-Sebastianus-Schützen angeschlossen. „Mein Schwiegervater in spe ist hier Präsident und meine Freundin begeistertes Mitglied. Da war es schnell klar, dass auch ich Mitglied werden möchte“, berichtete der gelernte Verfahrensmechaniker.

Als Fahnenträger wollte er sich während der Umzüge einbringen. Mit der Rolle, die er bereits in seinem ersten Jahr einnehmen sollte, hätte er niemals gerechnet. Nachdem sich seine Bruderschaftskollegen beim Königsvogelschießen bereits als sehr zielsicher herausgestellt hatten, trat er mit leicht nervösen Schritten an den Schießstand.

Völlig perplex, als der Vogel nach dem 37. Schuss fiel

Zum 37. Mal schallte an diesem Tag ein lauter Knall über den Platz – und zum ersten Mal folgte ihm lautstarker Jubel. Fassungslos schlug Stephan Weber die Hände vors Gesicht, als er den hölzernen Königsvogel zu Boden fallen sah. „Das ist völlig unglaublich. Ich weiß noch gar nicht, was ich sagen oder als Nächstes tun soll“, so der frischgebackene Schützenkönig freudestrahlend.

Freundin Chiara Eichinger konnte ihm schnell zu Hilfe eilen: „Ich war 2018 Schützenkönigin und weiß schon, was in nächster Zeit auf ihn zukommen wird.“ Nach kurzem Zögern fügte sie lächelnd, an ihren Lebensgefährten gewandt, hinzu: „Schatz, wir brauchen mehr weiße Hemden.“

Ein Fest, so schön wie seit Jahrzehnten nicht

Für ganz Kommern stellte das Schützenfest am Wochenende ein besonderes Ereignis dar, wie Präsident Diethard Eichinger-Heß betonte: „Wir hatten ein derart schönes Fest wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr.“ Bereits im Vorfeld des Königsschießens konnte sich Maike Hendrik-Petri über den Titel der Pokalkönigin freuen, David Buch ließ sich als neuer Bürgerkönig feiern. Auch die Bogenschützen waren aktiv: Mit 104 Ringen setzte sich Kai Frank hier durch.

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Auch abseits des Schießstandes feierten die Schützen Erfolge – trotz Bedenken im Vorfeld. „Für Freitagabend hatten wir eine Ein-Euro-Party angesetzt und rechneten mit dem Schlimmsten“, so Eichinger-Heß. Doch die Security musste nicht eingreifen. „Die Stimmung war einfach großartig, und auch am heutigen Tag dürfen wir mehr Gäste am Schießplatz begrüßen als viele, viele Jahre zuvor.“

Die positive Resonanz der Anwohner sei zudem ausschlaggebend, dass man auch für kommendes Jahr ein ähnliches Konzept für das Schützenfest plane.