Wasserstoff und FahrsicherheitRVK investiert mehr als 60 Millionen Euro in Mechernich

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Das Bild zeigt einen Busfahrer in einem RVK-Bus.

Bis zum Jahr 2023 soll die Flotte der RVK praktisch emissionsfrei unterwegs sein.

Die RVK plant ein Kompetenzzentrum an der Peterheide in Mechernich. 20 neue Arbeitsplätze sollen auf dem Bundeswehrareal entstehen.

Die RVK hat sich klimaschutzrelevante Ziele gesetzt. Bis 2030 soll die Flotte praktisch emissionsfrei unterwegs sein. Das sagte RVK-Geschäftsführer Dr. Marcel Frank nun im Mobilitätsausschuss des Kreises.

Zudem will das Unternehmen mehr als 60 Millionen Euro in die ehemalige Liegenschaft der Bundeswehr an der Peterheide in Mechernich investieren. 90 Prozent davon werden gefördert, weil das Aus- und Weiterbildungszentrum für klimaneutrale und digitale Mobilität ein Projekt der Zukunftsagentur Rheinisches Revier ist.

RVK plant ein Kompetenzzentrum in Mechernich

Die RVK plant an der Peterheide vier Bausteine: ein Kompetenzzentrum Nahverkehr, eine Tankstelle für alternative Antriebstechnologien, eine Fahrsicherheitsfläche sowie ein Aus- und Weiterbildungszentrum. Das erste Projekt, das abgeschlossen sein soll, ist die Wasserstofftankstelle.

Laut dem RVK-Geschäftsführer ist das Vergabeverfahren abgeschlossen, die Beauftragung stehe allerdings noch aus. Mehr als zehn Millionen Euro wollte das Unternehmen in den Elektrolyseur samt Tankstelle, die auch öffentlich genutzt werden kann, investieren. Mittlerweile steht fest: Es wird teurer.

Mechernich: Wasserstofftankstelle wird teurer als geplant

Laut Frank wird die Tankstelle etwa 13,6 Millionen Euro kosten – fünf Millionen mehr als ursprünglich geplant. Der notwendige Elektrolyseur bleibe mit 3,1 Millionen im Kostenrahmen. „Wir haben einen Antrag auf Aufstockung der Fördermittel gestellt“, so Frank. Sobald dieser positiv beschieden sei, werde der Auftrag vergeben. „Von der Reichweite nehmen sich ein Dieselbus und einer, der mit Wasserstoff betrieben wird, nichts. Gut 350 Kilometer schaffen wir“, so Frank.

Bis die dafür benötigten 35 Kilo Wasserstoff getankt seien, müsse der Bus eine Viertelstunde an der Zapfsäule stehen. Auf dem Gelände der RVK in Mechernich soll bis 2027 das Kompetenzzentrum Nahverkehr entstehen. Darin will das Unternehmen die Busse warten und bei Bedarf auch reparieren. Zudem sollen ein Lernbereich „Technik und Instandhaltung“ und eine Beratungsstelle für Gebietskörperschaften und regionale Partner entstehen.

24.500 Quadratmeter für Fahrsicherheitstraining

In Mechernich sollen spätestens Ende 2027 auch Reparatur- und Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Auf dem ebenfalls geplanten Testgelände soll beispielsweise Fahrsicherheitstraining für Busse, Lkw und Transporter angeboten werden. 24.500 Quadratmeter groß soll das Testgelände werden – inklusive Gleitfläche und Bewässerung für Aquaplaningtraining. Vorgesehen ist, so Frank, dass zwei Trainings parallel laufen können.

Nach Angaben des RVK-Geschäftsführers wird es zudem Testmöglichkeiten für autonomes Fahren im ÖPNV geben. In der geplanten RVK-Akademie werde es digital und zukunftsweisend zugehen. Frank zufolge sind auch ein Fahrsimulator und ein virtuelles Labor vorgesehen. Der Bebauungsplan für die Peterheide liege vor. Aktuell sei man mit dem Aufbau von Kooperationen beschäftigt.

Zudem werde erfasst, wie Personal-, Raum- und Ausstattungsstrukturen tatsächlich sein müssen, um den Bedarfen gerecht zu werden. Mindestens 20 neue Arbeitsplätze werden nach Angaben des Unternehmens in Mechernich entstehen. Insgesamt sollen laut dem RVK-Chef etwa 100 Menschen an der Peterheide arbeiten. Dazu zählen auch die Beschäftigten, die aktuell in der Mobilitätszentrale in Kall arbeiten.

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