LieblingsobstLVR-Freilichtmuseum Kommern widmete dem Apfel einen Aktionstag

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Beim Tag des Apfels im Freilichtmuseum konnten sich Besucher über Hunderte Sorten informieren und diese auch probieren.

Mechernich-Kommern  – Der Apfel ist das beliebteste Obst der Deutschen. Kein Wunder also, dass die Mitarbeiter des LVR-Freilichtmuseums Kommern ein weiteres Mal einen ganzen Tag diesem vielfältigen Baumobst gewidmet haben. Tausende Besucher schlenderten am Sonntag über das weitläufige Museumsgelände und durften sich dabei nicht nur von zahlreichen Experten informieren lassen, sondern konnten bei vielen Aktionen selbst aktiv werden und manches Mal die Erträge ihrer Arbeit verköstigen.

Ob rot oder grün, süß oder sauer, mit kleineren Schönheitsfehlern oder makellos und glänzend – für Laien erscheint die Vielfalt der Äpfel nahezu unüberschaubar. Tatsächlich überstieg die Zahl der aktuell erhältlichen Sorten die Erwartungen der meisten Museumsbesucher bei Weitem. „Deutschlandweit existieren derzeit zwischen 3000 und 4000 Apfelsorten. Weltweit ist die Zahl sogar fünfstellig“, berichtete Heike Günther von der biologischen Station im Kreis Euskirchen.

Die rote Schale sorgt für rosafarbenes Apfelmus

Vom Luxemburger Triumpf, der sich besonders gut als Saftapfel eignet, bis zur Roten Sternrenette offenbaren einige von ihnen ihre Einzigartigkeit erst bei der Weiterverarbeitung. „Die Sternrenette wird auch als Prinzessinnenapfel bezeichnet, da die rote Schale dem Apfelmus einen rosa Farbton verleiht“, so Günther.

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An zahlreichen Stationen konnten die Besucher aktiv werden.

Einige Sorten seien aufgrund ihrer Eigenheiten sogar für Allergiker geeignet, wie Gärtnermeisterin Ursula Gerke betonte: „Eine Eiweißverbindung, die besonders bei neueren Arten häufig vorkommt, löst bei vielen Menschen allergische Reaktionen hervor.“ Heiß entsaftet löse sich diese Verbindung zwar auf, doch es gebe auch Sorten, die direkt vom Baum für Allergiker geeignet seien: „Anders als beispielsweise bei einer Haselnuss-Allergie wirkt sich die Allergie bei Äpfeln von Person zu Person unterschiedlich aus. Es gibt daher nicht den einen Apfel, der für jeden verträglich ist. Man muss sich durchprobieren, um seinen eigenen, antiallergenen Apfel zu finden.“

Reger Zulauf bei der Artenbestimmung

Für viele Besitzer eigener Apfelbäume bildete zudem die Artenbestimmung eine beliebte Anlaufstelle. Anhand von Farbe und Form der Frucht und ihrer Blätter sowie der Kerne gaben Fachkundige Auskunft über die Leckereien aus dem Garten. „Im Supermarkt kaufe ich meist die Sorte Gala, da mir der leicht süße Geschmack sehr gut gefällt“, sagte Nikolaus Kox, der mit seiner Frau Claudia nach Kommern gekommen war, um die Apfelsorte am Baum seines Nachbarn bestimmen zu lassen.

Dass es sich dabei ebenfalls um das Gala-Exemplar handelte, verwunderte den Brühler kaum: „Man merkt schon eine Ähnlichkeit, obwohl sich der im Supermarkt gekaufte Apfel doch deutlich von dem frisch gepflückten unterscheidet. Der Frische ist viel bissfester, saftiger und macht einfach mehr Spaß beim Essen.“

Das Thema Obst und Natur erlebbar machen

An zahlreichen Stationen im Freilichtmuseum durften die kleinen und großen Besucher auch selbst aktiv werden. Ob beim Basteln farbenprächtiger Dekobäume oder beim Pressen von Saft sollte das Thema Obst und Natur erlebbar gemacht werden. „Besonders Kinder nehmen von so einer Erfahrung viel mit und lernen, Lebensmittel nicht zu verschwenden“, erklärte Museumsbäuerin Annette Meylahn: „Oft erlebt man, dass Kinder sich angewidert wegdrehen, wenn ein Apfel nur eine kleine schwarze Stelle aufweist. Hier erleben sie, dass sich diese Äpfel dennoch zu köstlichem Saft pressen lassen.“

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Auch dem Stellmacher und dem Schmied konnten die Besucher bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.

Wurmbefall werde selbstverständlich entfernt, der restliche Teil eines Apfels, der im Supermarkt aufgrund seiner nicht perfekten Form oder Farbe aussortiert worden wäre, lasse sich dennoch problemlos weiterverarbeiten.

„Diese Mischung aus Beratung und eigenem Einsatz macht den Tag des Apfels so lebendig“, freute sich Museums-Sprecher Daniel Manner. „In Verbindung mit unserem alltäglichen Museumsangebot kommen hier alle Generationen auf ihre Kosten.“

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So durften Klein und Groß nach der Apfelverköstigung auch dem Stellmacher und dem Schmied bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Diese sorgten bei der Herstellung von Wagenrädern mit einer Hitzeeinwirkung von fast 1000 Grad für ein weiteres Spektakel. 

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