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Sozialer WohnungsbauIn Mechernich können bis zu fünf neue Wohnblocks entstehen

Lesezeit 4 Minuten
Drohnenaufnahme des Neubaugebiets im Bereich „Auf der Wäsche“ zwischen Mechernich und Breitenbenden.

Im Neubaugebiet „Auf der Wäsche“ sollen Mehrfamilienhäuser mit Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus entstehen. Ein Sicht- und Lärmschutzwall grenzt das Gebiet nach Westen zur dort verlaufenden B477 (am linken Bildrand zu erkennen) ab.

Im Neubaugebiet „Auf der Wäsche“ in Mechernich sollen nach und nach mehrere öffentlich geförderte Mehrfamilienhäuser gebaut werden.

Das Einfamilienhaus galt lange als das Nonplusultra in der Siedlungspolitik der Stadt Mechernich – und ist es in weiten Teilen auch heute noch. „Hier bei der Stadtverwaltung führen wir eine Liste mit Interessenten, die auf der Suche nach einem Baugrundstück sind“, sagt der zuständige Fachbereichsleiter und Stadtplaner Thomas Schiefer: „Aktuell ist diese Liste wieder auf rund 500 Namen angewachsen – und die meisten wollen ein Einfamilienhaus bauen.“

Dass sich diese Wünsche – selbst in der bei der Ausweisung neuer Baugebiete als recht fleißige Kommune bekannten Stadt Mechernich – nicht alle erfüllen lassen, liegt auf der Hand. Und bei den in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Baupreisen kann sich auch längst nicht jeder ein eigenes Häuschen leisten. Eine Lösung könnte der Neubau von weiteren Mehrfamilienhäusern sein, wo sich – im direkten Vergleich mit einer reinen Einfamilienhausbebauung – mehr Menschen zu geringeren Baukosten auf weniger Fläche unterbringen lassen.

In Mechernich haben die Erschließungsarbeiten begonnen

Im Bereich Vierwege/Auf der Wäsche hat die Stadt Mechernich kürzlich mit den Erschließungsarbeiten für ein neues Baugebiet begonnen, in dem auch neue Mehrfamilienhäuser des sozialen Wohnungsbaus entstehen sollen. Die entsprechenden Tiefbauarbeiten sind bereits angelaufen. In Augenschein nahmen sie Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der Beigeordnete Thomas Hambach, Fachbereichsleiter Mario Dittmann, Werner Regh von der MR Ingenieurgesellschaft, Ingenieurin Maren Müsch vom Team Stadtwerke sowie Straßenbaumeister Sven Gralka und Hans Spirk, zuständig für die Bauleitungen bei der Baufirma Dr. Fink-Stauf aus Much im Rhein-Sieg-Kreis.

Spatenstich im neuen Mechernicher Baugebiet „Auf der Wäsche“: (v. l.) Maren Müsch, Mario Dittmann, Werner Regh, Thomas Hambach, Sven Gralka, Dr. Hans-Peter Schick und Hans Spirk, dahinter ein grüner Raupenbagger.

Mit den Erschließungsarbeiten am Chantal-Gougouzian-Weg hat die Stadt Mechernich bereits begonnen.

Gebaut werden sollen hier in rund einem halben Jahr neue Abwasser-, Wasser-, Strom- und Internetleitungen und eine Erschließungsstraße. Der Stadtrat hat bereits einen Namen für die neue Wohnstraße gefunden: Der Chantal-Gougouzian-Weg wurde nach der langjährigen Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins in Mechernichs südfranzösischer Partnerstadt Nyons benannt, die im Jahr 2021 verstorben ist.

Zur Bundesstraße 477 hin, die am westlichen Rand des Neubaugebiets in Richtung Breitenbenden und zur Autobahnanschlussstelle bei Holzheim verläuft, wurde bereits ein mehrere Meter hoher Sicht- und Lärmschutzwall errichtet. Kosten soll das alles rund 950.000 Euro.

Die Planung stammt von einem Kommerner Architekturbüro

In dem Baugebiet sollen später bis zu fünf Wohnblocks mit jeweils zwei Etagen plus Staffelgeschoss Platz finden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Mechernich, in der auch Bürgermeister Schick zitiert wird. Er freue sich besonders, dass bei dem Projekt die ursprünglichen Ideen der Architekten-Familie Latzke aus Kommern durch einen Investor aus der Region umgesetzt werden: „Somit werden hier keine Immobilienkonzerne mit den Mieten unserer Bürgerinnen und Bürger spekulieren“, so Schick. Denn auch er spüre, wie die absurd hohen Mieten aus Großstädten wie Köln langsam in die Eifel überschwappten. Die Verwaltung habe sich darum auch ein Vorkaufsrecht „für etwaige Geschehnisse“ gesichert.

Bei dem Projekt, bei dem staatlich geförderter Wohnraum entstehen soll, seien die geplanten Innenhöfe zwischen den Häusern besonders wichtig. „Denn da spielt sich nun mal das Leben ab. Wenn die dann auch noch so schön und sicher sind wie hier, ist das umso besser“, freute sich Bürgermeister Schick.

Noch kein Zeitplan für den Bau der neuen Mehrfamilienhäuser

Wer eines Tages im neuen Baugebiet „Auf der Wäsche“ in einer geförderten Wohnung wohnen möchte, braucht einen Wohnberechtigungsschein, wie ihn die Stadtverwaltung ausstellt. Gebaut werden sollen die Wohnblöcke zunächst „bedarfsorientiert“, wie es von der Stadt Mechernich heißt, also Stück für Stück. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei man lieber vorsichtig, um sich nicht zu übernehmen und auf mögliche Finanzierungsschwierigkeiten vorbereitet zu sein.

Darum gebe es über die Erschließung hinaus noch keine konkreten Bau- und Zeitpläne, die aber zu gegebener Zeit folgen sollen. Auch die anderen Anwesenden, inklusive des Beigeordneten Thomas Hambach, sprachen sich für diese „gute und nachhaltige Investition“ aus: „Wir tun etwas Gutes für die Gesellschaft, schaffen bezahlbaren Wohnraum und gehen aktiv gegen die Mietpreisspirale vor“, so Hambach.


Weitere Mehrfamilienhaus-Projekte in Mechernich

Ein Mehrfamilienhaus mit etwa zwölf Wohneinheiten entsteht derzeit nur wenige hundert Meter vom Neubaugebiet „Auf der Wäsche“ entfernt an der Bruchgasse. In Nachbarschaft zum Fitnesscenter am Kreisel in der Bruchgasse wird der Neubau mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss ausgeführt. Der Investor kommt aus Mechernich.

Baustelle eines neuen Gebäudes an der Bruchgasse in Mechernich. Vor dem mehrgeschossigen Rohbau steht ein Estrichsilo.

Ein neues Mehrfamilienhaus entsteht derzeit auch an der Bruchgasse in direkter Nachbarschaft zu einem Fitnesscenter.

„Zum Gesamtkonzept soll auch eine attraktive Freiraumgestaltung, insbesondere des Gartenbereiches, gehören“, hieß es bei der Vorstellung des Projekts in einer Sitzung des städtischen Planungsausschusses.

In dem Stadtratsgremium wurde in der jüngsten Sitzung auch grünes Licht für ein weiteres Mehrfamilienhaus-Projekt in Mechernich gegeben: Im Bereich der Straße Marienau plant ein Investor den Neubau von 16 Wohneinheiten, von denen nach aktuellem Planungsstand fünf Einheiten ebenfalls öffentlich gefördert werden sollen.