Die gelungene Sessionseröffnung in Gemünd gibt einen Vorgeschmack auf die Prunksitzung und die jecke Zeit mit Zelt auf dem Marienplatz.
SessionseröffnungEt kütt, wie et kütt – Gemünd feiert auch ohne Tollität

Klatschmarsch: Auch versteckt im Raupentunnel machen die Gemünder Tänzer eine gute Figur.
Copyright: Stephan Everling
Wie das mit dem Fastelovend fiere geht, das wissen die Gemünder. Nur das mit den Tollitäten kriegen sie nicht so richtig regelmäßig hin. Und so kam es, wie es kommen musste: Die Sessionseröffnung konnte sich wie immer sehen lassen, sie wäre einer Proklamation würdig gewesen. Hätte, wäre, könnte – die KG Rot-Weiß geht ohne jecke Regenten in die Session. Stört das in Gemünd irgendwen? Nö!
Als sich im Sommer abgezeichnet hatte, dass das entgegen der ersten Absprachen nix wird mit den Tollitäten, haben sich die Gemünder den Kerngedanken rheinischer Lebensart als Motto für die Session auf die Fahne geschrieben: „Et kütt, wie et kütt“. „Wir haben gedacht: Wir feiern, wie et kütt, wir machen die Session, wie et kütt, da kann das auch gleich das Motto sein“, sagte Präsident René (Bössje) Gerhards.
Jecke in Gemünd können sich auf die Prunksitzung freuen
Und so machten die Rot-Weißen gleich so richtig Geschmack auf die Prunksitzung, für die sich unter anderem die Showtanzgruppe schon einiges hat einfallen lassen. Sie lieferten eine Kostprobe ihres aktuellen Programms, das ausstattungsmäßig besonders aufwendig ist. Eine schulmäßige Metamorphose haben sie in einen Tanz verpackt, dabei aber auch einige dramatische Momente und einen perfekten Cliffhanger eingearbeitet – es muss ja Spannung bis zur Sitzung bleiben.
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Schillernde Schmetterlinge flatterten über die Gemünder Bühne.
Copyright: Stephan Everling
Im Bauch einer zehn Meter langen Raupe marschierten sie in den Saal ein und formierten sich als kleine, graue Maden zum Raupentanz. Doch immer mehr verschwanden – und erschienen wieder als bunte Schmetterlinge, die fröhlich über die Bühne flatterten. So konnten sie auch die Riesenamsel vertreiben, die die letzte verbliebene Raupe fressen wollte. Das Ende der Geschichte? Bleibt natürlich offen, ein paar Wochen zumindest. Stattdessen zeigten die Tänzer ein Schild mit der Aufschrift „Fortsetzung folgt“.
Auch die anderen Tanzformationen zeigten, was sie den Sommer über getan haben. Mit der Funkengarde und den Roten Funken zeigten sie genauso karnevalistischen Tanz wie das Jugendsolomariechen Marlene Leyendecker und ihr erwachsenes Vorbild, Sarah Laux, die mit ihrem Solotanz den Abschluss der Veranstaltung bildete.
Mit Leuchtstäben erhellten die „Schlawinchen“, das Gemünder Männerballett, den dunklen Saal und lieferten immer wieder überraschende Bilder. Für Showtanz sorgte auch „Fusion“ aus Keldenich. Mit Musik und Gags kam Frank (Präsi) Michalski auf die Bühne. Er unterhielt auch mit selbstgeschriebenen Liedern. Mit den Gastvereinen feierten die Gemünder auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung noch weiter.
Der Fahrplan
Mit Luft und Liebe lässt sich auch in Gemünd der Fastelovend nicht finanzieren. Das Zelt zum Straßenkarneval auf dem Marienplatz ist ein Wagnis, das die KG auch diese Session wieder eingeht. Neben der Weiberdonnerstagsfete am 12. Februar und der After-Zoch-Party am Rosenmontag wird dort am Karnevalssamstag eine Kinderdisco mit Uwe Reetz gefeiert. Die Sitzungen werden traditionell im Kursaal gefeiert: Die Kindersitzung steht am Sonntag, 1. Februar, auf dem Programm, die Prunksitzung am Samstag, 7. Februar. Der Kartenvorverkauf dafür startet am 24. Januar.

