Quantensprung fürs KolosseumJugendeinrichtung hat ein neues Zuhause in Gemünd gefunden

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Zwei Jungs spielen an einem Kicker.

Der große Kicker stieß natürlich auf großes Interesse beim Nachwuchs.

Das Jugendzentrum Kolosseum wurde jetzt in der ehemaligen Kita Am Kreuzberg eröffnet. Nur die Außenanlagen müssen noch hergerichtet werden. 

„Es ist im Vergleich zum alten Standort ein Quantensprung für die Einrichtung“, freute sich Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings bei der Eröffnung des neuen Jugendzentrums Kolosseum in Gemünd. Der Sprung hat aber auch seine Zeit gedauert: Gut zweieinhalb Jahre nach der Flut im Juli 2021 wurde die Jugendeinrichtung am Freitagnachmittag in der ehemaligen Kindertagesstätte Am Kreuzberg eröffnet. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln der Stadt sowie von Sponsoren und einer Spende von 60.000 Euro von der Weltkinderhilfe.

Das Kolosseum in der Lindenstraße war bei der Flut im Juli 2021 größtenteils zerstört worden. Anschließend war die Einrichtung für ein halbes Jahr in den früheren Rewe-Markt an der Urftseestraße eingezogen. Die neuen Räume waren zwar groß genug, aber dort hatte man keine Heizung und keinen Internetzugang. Weil der Rewe dann anderweitig genutzt wurde, mussten die Verantwortlichen im Herbst 2022 wieder auf die Suche nach einem neuen Standort gehen.

Auch die ehemalige Kita in Gemünd musste nach der Flut saniert werden

Übergangsweise dienten zwei Räume im Traumazentrum der Malteser an der Bergstraße als Treffpunkt mit den Jugendlichen. Dann fiel die Wahl auf die ehemalige Kindertagesstätte, die wegen der Flutschäden aber noch umfassend saniert werden musste. Die Elektro- und Heizungsinstallationen sowie der Estrich mussten erneuert und Malerarbeiten durchgeführt werden. Um Belastungen durch Schimmelpilze oder andere Erreger ausschließen zu können, wurden nach Angaben der Stadt Luftmessung in den Räumen durchgeführt. Die Außenanlage ist noch nicht fertig.

Landrat Markus Ramers steht an einem Tisch (2.v.l.) und dankt Ursula Lorbach und Siegrid Sanden-Hennes (2.v.r.) für ihre Arbeit.

Landrat Markus Ramers (2.v.l.) dankte Ursula Lorbach und Siegrid Sanden-Hennes (2.v.r.) für ihre Arbeit und überreichte Kochbücher als Geschenk.

Im Aufenthaltsraum stehen eine Tischtennisplatte, ein Boxsack sowie eine Couch.

Eine Tischtennisplatte und ein Boxsack wurden schon im großen Aufenthaltsraum aufgestellt.

In dem neuen Jugendzentrum gibt es einen großen Aufenthaltsraum und mehrere kleinere Räume zum Chillen und Spielen. Auch eine komplett eingerichtete Küche ist vorhanden. Ursprünglich sollten die Arbeiten schon im Sommer 2023 abgeschlossen sein. „Doch unter anderem sorgte die Bestellung der Küche, die aus Spendenmitteln finanziert wurde, für eine Verzögerung“, erklärte Marcel Wolter, Beigeordneter der Stadt Schleiden. Zurzeit gebe es aber angesichts der Masse von Vorhaben bei allen Bauprojekten Verzögerungen.

Die Vorsitzende des Vereins Kolosseum, Ursula Lorbach, begrüßte die Gäste, zu denen auch Landrat Markus Ramers und der CDU-Bundestagsabgeordnete Detlef Seif gehörten. „Als ich im November 2017 den Vorsitz übernahm, konnte ich nicht wissen, welch spannende Zeiten vor uns lagen.“

Kolosseum ist im Kreis Euskirchen ein einzigartiges Projekt

Das Kolosseum sei im Kreis Euskirchen ein einzigartiges Projekt. Die Einrichtung sei die einzige, die von einem Verein betrieben werde. „Nach der Flut wurde schnell klar, dass wir nicht mehr in unsere Räume in der Lindenstraße zurück können“, sagte Lorbach. Die Stadt habe dann das Gebäude der ehemaligen Kita angeboten. „Dank Spendern und Sponsoren können wir die Arbeit fortführen“, erklärte die Leiterin Siegrid Sanden-Hennes.

Manfred Müller ist schon seit der Gründung des Vereins im Jahr 2006 dabei. Er dankte allen Beteiligten für ihre Arbeit und Unterstützung. Der ehemalige Schleidener Pfarrer Erik Schumacher segnete die Räume: „Das Kolosseum hat eine neue Heimstätte am Kreuzberg gefunden und ist so toll ausgestattet wie noch nie.“ Es sei ein idealer Ort für Begegnungen und Gespräche sowie für Spiele und andere Freizeitgestaltungen.

Landrat Ramers lobte den Verein als verlässlichen Partner des Jugendamtes: „Ihre Arbeit mit den Jugendlichen ist eine Investition in die Zukunft.“ Als kleines Geschenk überreichte Ramers einige Kochbücher. Auch der Bürgermeister war begeistert: „Das neue Jugendzentrum ist toll geworden.“ Dort werde wichtige Arbeit für die Gesellschaft geleistet.

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