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Hochkarätiges KonzertEin Hauch von Wiener Kaffeehaus im Gemünder Kunstforum

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Das Bild zeigt die obengenannten Künstler nach dem Konzert bei einem Gruppenfoto.

Wiener Kaffeehausstimmung der besonderen Art präsentierten Enrique Carlsson (v.l.), Isabella Archan und Joaquim Santos Simões (von links) im Kunstforum in Gemünd.

Gemischtes Trio aus Schauspielkunst und musikalischem Handwerk fasziniert rund 70 Zuhörer im Kunstforum in Gemünd.

Wiener Kaffeehausstimmung in Gemünd: Mit einem Konzert samt Lesung sorgte die GfW Schleiden für einen gelungenen Abend. Rund 70 Zuhörer waren in das Gemünder Kunstforum gekommen und sorgten für ein angemessenes Ambiente.

Denn das Können, das die drei Akteure an den Tag legten, war überzeugend und sorgte für teilweise begeisterten Applaus. Ein gemischtes Trio aus Schauspielkunst und virtuosem musikalischen Handwerk war für die Gestaltung des Abends verantwortlich.

Zwei hochkarätige Instrumentalisten

Mit dem in Spanien geborenen Geiger Enrique Carlsson und dem portugiesischen Gitarristen Joaquim Santo Simões hatten die Organisatoren zwei hochkarätige Instrumentalisten eingeladen, die das Publikum schnell mit ihrem Können überzeugten und für sich einnahmen.

„Ein Wiener Konzertabend“ war angekündigt worden, doch wer gefürchtet hatte, mit den handelsüblichen Schnaderlhüpferln beglückt zu werden, sah sich getäuscht. Ein anspruchsvolles und ungewöhnliches Programm hatten die beiden arrangiert und einstudiert, darunter auch viele Werke, die nicht zur Standardliteratur für Konzertgitarre gehören, wie zum Beispiel die „Drei Wiener Tänze nach Motiven von Eduard Gärtner“, die der 1948 verstorbene Konzertpianist Ignaz Friedmann komponierte.

Populäre Melodien mit komplexer Harmonik und Rhythmik verwoben

Sie atmen unverkennbar die Luft der Wiener Kaffeehäuser, doch Friedmann hat in der Komposition die Eingängigkeit der populären Melodien mit komplexer Harmonik und Rhythmik verwoben – eine Herausforderung für die Musiker, denen es gelang, die fast parodistische Natur der Originalwerke zu bewahren.

Auch Werke von Franz Liszt, dem aus Wien stammenden Geigenvirtuosen Fritz Kreisler und Johannes Brahms waren zu hören. Nicht fehlen durfte natürlich das Thema aus dem Film „Der dritte Mann“, das Anton Karas komponiert hatte. Sein solistisches Können demonstrierte Simões bei einem selbst erarbeiteten Arrangement des Tanzliedes des Pierrot aus der Oper „Die tote Stadt“ von Erich Korngold und den „Symphonischen Metamorphosen über den Schatz-Walzer“ von Leopold Godowsky.

Der literarische Teil oblag der österreichischen Schauspielerin und Autorin Isabella Archan. Sie las mit viel Elan und schauspielerischem Vermögen aus Werken von Arthur Schnitzler, Alexander Roda Roda, Rainer Maria Rilke und anderen, wobei ihr auch die muttersprachliche Kenntnis des Wiener Zungenschlags bei der originalgetreuen Darbietung zugutekam. Bereits im zweiten Jahr lädt die GfW Schleiden zu der Konzertreihe „Eifel-Serenade“ ein, die im Kunstforum in Gemünd ihre Heimat gefunden hat. Fünf Termine werden von September bis März veranstaltet.

Der nächste Termin findet am Freitag, 21. Oktober, statt. Dann wird Oleksandr Loiko Romantik am Klavier darbieten.