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Infos für die BürgerSchleiden will bei Gefahren mit digitalen Tafeln warnen

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Blick auf eine digitale Tafel.

So ähnlich könnten die digitalen Tafeln aussehen, mit denen die Stadt Schleiden in Gefahrensituationen warnen will.

Wenn das Projekt gefördert wird, will die Stadt Schleiden digitale Infotafeln anschaffen und damit die Bevölkerung in Gefahrensituationen warnen. 

Die Stadt Schleiden will sich am Pilotprojekt „Digitale Warntafeln“ der Diakonie Katastrophenhilfe Rheinland-Westfalen-Lippe beteiligen und an mehreren Stellen im Stadtgebiet elektronische Displays in Form von Hinweisschildern oder Infoboards anbringen. Die Kosten sollen im Rahmen der Projektförderung komplett von der Diakonie getragen werden. Über weitere Fragen wie mögliche Folgekosten soll in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Ordnung, Feuerwehr, Zivil- und Katastrophenschutz beraten werden. Das hat der Stadtrat jetzt entschieden.

„Die tragischen Ereignisse im Juli 2021 haben die Notwendigkeit für präventive Informations- und Warnsysteme verdeutlicht, mit denen die Bevölkerung rechtzeitig vor drohenden Ereignissen gewarnt werden kann“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung für den Stadtrat. In Gefahrensituationen müssten möglichst viele Informations- und Warnkanäle kombiniert werden, um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen. Eine Warnung der Bevölkerung mittels Sirenen sei beispielsweise nur in Kombination mit weitergehenden Informationen und Handlungsanweisungen sinnvoll und effektiv.

Verschiedene Messdaten werden zentral ausgewertet

„Die Diakonie hatte das Pilotprojekt vor einiger Zeit vorgestellt“, sagte Bürgermeister Ingo Pfennings. Das System biete die Möglichkeit, die Bevölkerung über elektronische Displays in Form von Hinweisschildern oder Boards über ein drohendes Ereignis zu informieren und Handlungsanweisungen zu übermitteln sowie weitere Informationen bereitzustellen. Das System kann nach Angaben der Stadt auch in die Gefahren- und Frühwarnmeldekette von Apps wie Nina oder Katwarn integriert werden.

Bei dem von der Diakonie favorisierten System werden Messdaten wie Wasserstand, Geschwindigkeit und Trends zentral ausgewertet und bei Überschreitung vorher definierter Schwellwerte automatisch Warnmeldungen ausgelöst, die sowohl an digitale Straßen- und Informationsschilder vor Ort als auch an Leitstellen, Warn-Apps und Medienkanäle gesendet werden. Laut Konzeptpapier sollen in der Stadt aller Voraussicht nach an rund 20 Standorten digitale Schilder installiert werden. Je nach Standort sollen sie zusätzlich mit akustischen und visuellen Hardwarekomponenten ausgestattet werden.

Individuelle Lösung für Schleiden soll entwickelt werden

Mögliche Warnstufen können grün, gelb und rot sein. Bei Hochwasser beispielsweise weist grün auf erhöhte Pegel hin. Bei Gelb sollen Uferbereiche gemieden und Fahrzeuge nicht in tiefer liegende Bereiche gefahren werden. Rot bedeutet Lebensgefahr, verbunden mit dem Aufruf, sich aus betroffenen Bereichen zurückzuziehen.

Im Rahmen des Pilotprojekts soll eine individuelle Lösung für Schleiden entwickelt werden. Die Stadt soll als Betreiber der Anlagen für die Datenpflege und den Betrieb zuständig sein. „In normalen Zeiten könnten die Tafeln beispielsweise für Wetterdaten oder die Ankündigung von Veranstaltungen genutzt werden“, erklärte Pfennings.

Der Stadtrat befürwortet das Pilotprojekt und hat die Verwaltung beauftragt, die Projektförderung zu beantragen und im Falle eines positiven Bescheids mit der Umsetzung zunächst einmal an drei Standorten im Stadtgebiet zu beginnen. „Dann könnte man das System zunächst einmal ausprobieren“, so der Bürgermeister.