„Seeterrassen“ in ZülpichIn zwei Jahren könnten ersten Häuser am See gebaut werden

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Wassersportsee Zukunft

So könnte das Baugebiet "See­ter­ras­sen" aussehen: Bis zu 1500 Neubürger könnten auf dem Areal leben.

Zülpich – Zwei Jahre – dann soll zwischen dem Wassersportsee und der Zülpicher Stadtgrenze gebaut werden. „Läuft alles nach Plan, ist das ein Zeitrahmen, der realistisch ist“, sagt Georg Schmiedel, Geschäftsführer des Projektentwicklers F&S concept. Bis zu 1500 Menschen sollen auf den 240 geplanten Grundstücken in den „Seeterrassen“ wohnen und arbeiten – in etwa so viele Menschen leben in Schwerfen.

„Die Nachfrage ist da. Da hat die Corona-Pandemie nichts dran geändert – im Gegenteil“, sagt Schmiedel dieser Zeitung. Den Menschen sei im Lockdown bewusst geworden, dass das Leben in der Stadtwohnung nicht so schön sei wie auf dem Land: „Ich bin kein Hellseher, aber ich prognostiziere, dass die Nachfrage sehr groß sein wird, wenn wir loslegen.“

Wassersportsee jetzt

Das Gelände zwischen Zülpich und dem Wassersportsee, auf dem das Baugebiet „Seeterrassen“ geplant ist, wird zurzeit als Ackerfläche genutzt.

In der Corona-Pandemie habe der Projektentwickler mit den Römergärten in Zülpich und einem Baugebiet in Kelz bei Vettweiß zwei Baugebiete mit 150 Grundstücken abgewickelt. „Ich hätte für jeden Verständnis gehabt, der aufgrund der Corona-Krise eine Rückabwicklung wünscht. Es gab aber niemanden“, so Schmiedel, der hofft, dass schon bald die von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten vorliegen. Das Verkehrs-, Lärm- oder auch Öko-Gutachten habe, anders als sonst bei eigenen Bauprojekten üblich, die Stadt in Auftrag gegeben. Laut Schmiedel ist eine weitere Bürgerinformation mit der Stadt geplant, wenn die Gutachten vorliegen und es die Corona-Pandemie ermöglicht.

Momentan noch Ackerfläche

Derzeit wird das Areal zwischen Wassersportsee und Zülpich als Ackerfläche genutzt. Dem Argument der Umweltschützer, die unter anderem gegen die Versiegelung der Fläche sind, entgegnet der Projektentwickler: „Da wird ökologisch etwas Wertvolles entstehen.“ Insgesamt seien allein 700 Bäume in den „Seeterrassen“ fest eingeplant.

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Unmittelbar an den Radweg, der nordwestlich des Sees verläuft, sei ein 30 Meter breiter Grünstreifen nach ökologischen Gesichtspunkten geplant. Daran soll die Bebauung grenzen. Es habe schon einen intensiven Austausch mit Naturschutzverbänden gegeben. „Dass man nicht immer einer Meinung ist, ist klar. Wir suchen immer nach einem Mittelweg“, so Schmiedel. Für die Feldlerchen, die auf dem Ackerland heimisch sind, soll nach Angaben des Projektentwicklers eine vier Hektar große Kompensationsfläche geschaffen werden.

Zudem werden laut Schmiedel viele Festsetzungen getroffen. So sei eine Einfriedung des jeweiligen Grundstücks mit einer Hecke Pflicht. Wer einen Zaun wolle, etwa wegen eines Hundes, könne den zwar errichten, aber nur hinter der Hecke. Als optische Begrenzung des Grundstücks sei eine Begrünung vorgeschrieben.

Sozialer Wohnungsbau weiterhin geplant

Am Sozialen Wohnungsbau im Neubaugebiet soll festgehalten werden. Derzeit sind vier Mehrfamilienhäuser an der Stadtgrenze geplant. „Ein großes Problem ist, dass die Gesellschaft weiter auseinanderdriftet. Wir müssen alle mitnehmen, dürfen niemanden vergessen. Und dazu gehört auch, dass Wohnraum bezahlbar bleibt“, sagt Schmiedel. Man suche weiterhin nach einem Investor. Schmiedel ist zuversichtlich, den zu finden: „Wenn nicht, dann machen wir es eben selbst.“

Nach eigenen Angaben entwickelt F&S concept aktuell 20 Baugebiete. Davon eins bei Nörvenich, das ungefähr die Dimension der Seeterrasse

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