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AusstellungMichael Münch zeigt in Zülpich-Geich seine Bilder

3 min
Michael Münch steht vor einer Wand, an der seine Bilder hängen.

Michael Münch lädt zu einer Ausstellung in seinem Haus in Geich ein.

Michael Münch, für den die Sonne Inspiration ist, hat einen ganz eigenen Malstil entwickelt. Jetzt lädt er zu einer Hausausstellung ein.  

Es gibt viel zu schauen im Haus von Michael Münch. Und viel zu rätseln. Dass jemand vor einem Ufo wegläuft, kann man sich ja noch erklären, aber warum hat einer der rennenden Menschen einen Löwenkopf und der andere den Kopf eines Kängurus? Antworten auf solche Fragen gibt Münch nicht. Er will keine Interpretation seiner Bilder vorgeben, sondern den Betrachter anregen nachzudenken.

Michael Münch hat Freie Malerei studiert

Schauen, rätseln, nachdenken – dazu haben die Besucher in der kommenden Woche Gelegenheit. Der Künstler lädt zu einer Hausausstellung ein. Im Flur, im Atelier, im Treppenhaus, im Wohnzimmer, überall hat er seine farbintensiven Bilder platziert.

Michael Münch hat an der Fachhochschule Köln Freie Malerei studiert. Professor Dieter Kraemer bescheinigte ihm eine hohe künstlerische Begabung und schrieb: „Er erarbeitete sich eine poetische Variante des dem Surrealismus verwandten Stils.“ Diesem Stil ist der Maler treu geblieben. In seinen Bildern finden sich handwerklich hochwertig gemalte Details zu manchmal traumartig, manchmal willkürlich wirkenden Szenerien zusammen.

Licht ist ein wichtiger Faktor für den Künstler

„Fotosynthetische Malerei“ nennt er seine Arbeitsweise, die allerdings nur im übertragenen Sinne mit der biologischen Photosynthese zu tun hat. Sie bezeichnet den Prozess, bei dem Pflanzen und einige andere Organismen mit Hilfe von Licht Kohlenhydrate herstellen. „Das kann ich natürlich nicht“, sagt der Maler und lacht. Und doch sei das Licht ein wichtiger Faktor für ihn: „Die Sonne ist meine Inspiration.“

So steht die Staffelei, die er gerade für die Ausstellung weggeräumt hat, normalerweise so, dass das Licht durch das meist offene Fenster darauf fällt. Allen Arbeiten, die Michael Münch in seiner aktuellen Ausstellung zeigt, liegen Collagen zugrunde. Er sammelt alle möglichen Bilder, aus Zeitschriften beispielsweise oder aus Büchern. Dann schneidet er aus, arrangiert, klebt.

Aber in der Konsequenz, in der ich es betreibe, ist das neu.
Maler Michael Münch

„Die Collagen mache ich mit Kleister, das ist eine echte Fummelei“, beschreibt er den Entstehungsprozess. Oft kombiniert er Dinge, die auf den ersten Blick rein gar nichts miteinander zu tun haben. Und dann geht es ans Malen, mit der Collage als Vorlage, aber auch mit jeder Menge künstlerischer Freiheit. Augenfällig ist die hohe malerische Qualität, manches ist fast schon fotorealistisch.

Michael Münch weiß natürlich, dass er Vorgänger hat, was seinen Stil betrifft. Er selbst nennt Max Ernst, den großen Dadaisten und Surrealisten aus Brühl, und Magritte. „Aber in der Konsequenz, in der ich es betreibe, ist das neu“, betont der Geicher. Wenn er denn doch etwas zur Interpretation seiner Arbeiten beiträgt, merkt man schnell: Da stehen durchaus politische Aussagen hinter.

Den Kunstbetrieb sieht der Maler Michael Münch kritisch

Der kritische Blick auf das Treiben der Menschheit steht im Spannungsverhältnis zur im positiven Sinne dekorativen Wirkung der Bilder. Münch hat in den vergangenen Jahren an vielen Orten, in vielen Galerien ausgestellt. Doch den Kunstbetrieb sieht er zunehmend kritisch. Mittlerweile zeigt er seine Bilder vor allem im Internet – und eben immer wieder bei seinen Hausausstellungen.

Geöffnet ist die Ausstellung im Wohnhaus des Ehepaars Münch, Am Valder 3 in Zülpich-Geich, von Montag, 10. bis Sonntag, 16. November (Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 11 bis 18 Uhr, Mittwoch, Samstag und Sonntag, 14 bis 18 Uhr). Um Anmeldung wird gebeten unter 02252/4735.