HochwasserFeuerwehrleute aus Juntersdorf transportieren mobile Deiche nach Niedersachsen

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Das Bild zeigt rote Plastikdeiche. Ein Teil davon ist noch verpackt, im linken Bereich des Fotos ist bereits ein Deich aufgepumpt.

Die Feuerwehrleute aus Juntersdorf unterstützten im Rahmen eines Landeskonzepts die Feuerwehr in Flotwedel in Niedersachsen. Mit dem mobilen Hochwasserschutz soll der Deich geschützt werden.

Nach dem Einsatz in Oberhausen unterstützte die Feuerwehr aus dem Kreis Euskirchen nun beim Hochwasser in Niedersachsen die Kollegen.

Die Feuerwehren aus dem Kreis Euskirchen sind weiter im Hochwassereinsatz. In der Nacht zu Heiligabend waren Fahrzeuge und Feuerwehrleute aus dem Kreis mit der Bereitschaft Düren/Euskirchen in Oberhausen im Einsatz.

Dort halfen sie, einen Damm zu sichern. Nun machten sich drei Feuerwehrmänner aus Juntersdorf auf den Weg, um in Flotwedel in Niedersachsen zu helfen.

Zülpicher Feuerwehr unterstützt beim Hochwasser in Niedersachsen

Der Grund: Die Löschgruppe in Juntersdorf verfügt über einen Gerätewagen-Logistik II. „Der gehört wiederum zum Logistikzug im Landeskonzept und ist Teil der Bereitschaft Düren/Euskirchen“, erklärt Kreisbrandmeister Peter Jonas.

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Ergänzt werde die Bereitschaft, je nach Lage, durch Module – beispielsweise Technische Hilfeleistung bei Sturmschäden oder Tanklöschfahrzeuge bei Waldbränden. Die Bereitschaft besteht insgesamt aus vier Löschzügen, zwei aus dem Kreis Euskirchen, zwei aus dem Kreis Düren.

Laut Jonas werden die Fahrzeuge aus dem Katastrophenschutz gestellt. Die fünf Löschfahrzeuge sind über das gesamte Kreisgebiet verteilt. „Das ist so abgestimmt, dass keine Kommune geschwächt wird, nur weil ein Fahrzeug fehlt. Auch der Grundschutz ist dann weiterhin gewährleistet“, erklärt der Kreisbrandmeister.

Mobile Deiche von Bonn nach Flotwedel gefahren

Verschiedene Einheiten aus dem Logistikzug seien auf Anforderung der Kölner Bezirksregierung in Bonn zusammengezogen worden, um von dort aus mit den mobilen Schutzschläuchen nach Niedersachsen aufzubrechen. In der Fachsprache heißen diese Hochwasserschutzsysteme „Floodtube-Systeme“.

„Bei dem Hochwasserschutzsystem handelt es sich um einen Schutzdeich aus Schlauchelementen mit verschiedenen Durchmessern“, so Jonas: „Die Elemente können aneinandergereiht, aber auch neben- und übereinander angeordnet und miteinander verbunden werden.“ So ergebe sich ein massiver, aber auch flexibler Deich mit einer wählbaren Stauhöhe von 0,60 bis 1,60 Meter. Die Länge sei beliebig ausbaubar.

Kommunen im Kreis Euskirchen überlegen, sich Floodtube-Systeme anzuschaffen

Die eine oder andere Kommune überlegt dem Kreisbrandmeister zufolge, ob sie Floodtube-Systeme anschafft. „Man muss natürlich Einsatzszenarien durchdenken und die Systeme sinnvoll einsetzen können. Es sollte ein Gesamtkonzept geben“, so Jonas.

Zudem müsse in diesem Fall zwischen Hochwasser und Starkregenereignis unterschieden werden. „In Bonn oder Köln ist das etwas anderes. Da weiß man, wie hoch das Wasser steigen wird, wenn in Koblenz Hochwasser angekündigt ist. Hier ist die Vorhersage viel schwieriger“, sagt der Kreisbrandmeister.

Der Einsatz in Niedersachsen sei beendet. Aber es sei denkbar, dass in den kommenden Tagen wieder Hilfe durchs Land angefordert werde. So könnte laut Jonas etwa das Hytrans-Fire-System (HFS) zum Einsatz kommen. Das HFS ist eine Komponente aus dem Katastrophenschutz.

Es ist in einem Abrollbehälter eines Wechselladefahrzeugs untergebracht und dient zur Wasserförderung. Das System besteht aus einem Pumpenmodul, einem Grundcontainer mit Schlauchbehälter und Geräteräumen sowie dem Schlauchaufnahmegerät. Zwischen 3000 und 8000 Liter pro Minute schafft die Pumpe je nach Einsatzzweck. Im Kreis ist das HFS in Euskirchen und Mechernich stationiert.

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