Hockey-Talent Amelie FrickeVerletzung schockt RW Köln

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Für Kölns Amelie Fricke (rechts) ist die Bundesliga-Saison womöglich schon beendet.

Köln – Die Bundesliga-Saison ist erst wenige Wochen alt, doch für Amelie Fricke (20) ist sie quasi schon beendet. Das Hockeytalent des KTHC Rot-Weiss Köln hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen.

„Die Diagnose ist einfach nur bitter“, sagt RW-Trainer Markus Lonnes. Zumal sich seine Außenverteidigerin gerade erst nach einem Bänderriss mühsam zurückgekämpft hatte. Um Spielpraxis zu sammeln, half sie in der Oberliga-Mannschaft aus und sank im Duell mit dem BTB Essen (12:0) ohne Fremdeinwirkung plötzlich zu Boden. „So ausgebremst zu werden, ist schwer zu akzeptieren und schlichtweg großes Pech“, betont Lonnes.

Auch für ihn und seine Mannschaft bedeutet Frickes schwere Knieverletzung einen Rückschlag. „Bei unserem kleinen Kader tut jeder Ausfall weh“, sagt der Coach. „Aber gerade Amelie würde uns mit ihrem Tempo, ihrer Agilität und Aggressivität gerade guttun.“

1:3-Niederlage beim Mannheimer HC

Jene Eigenschaften ließen seine Schützlinge im jüngsten Match beim Mannheimer HC (1:3) eine Halbzeit lang vermissen. „Vor der Pause waren wir einfach nicht aktiv genug“, sagt Co-Trainerin Carolin Lonnes, die ihren an Corona erkrankten Mann an der Seitenlinie der Kölnerinnen vertrat. „Anstatt den Gegner aggressiv unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen, sind wir lieber drei Schritte zurückgewichen und wurden dadurch passiv.“

Der Chefcoach spricht von einem „immer wiederkehrenden Phänomen. Solche Phasen erlauben wir uns in dieser Saison leider zu oft“. Auch das sei ein Grund für die 18 Gegentore in sieben Spielen. Dabei nimmt der Trainer alle in die Pflicht. „Die Defensivarbeit fängt schon in der vordersten Reihe an“, sagt er. „Wenn dort jemand pennt, haben die anderen schlechte Karten.“

Nur die beiden Torhütertalente Julia Höllriegl (vier Einsätze) und Maja Sielaff (3) klammert der 46-Jährige von der Kritik aus. Beide hätten die erkrankte und noch die gesamte Hinrunde fehlende Nationaltorhüterin Julia Sonntag „hervorragend ersetzt. Ohne sie wären es noch mehr Gegentore.“

Der Ruf nach mehr Entschlossenheit bezieht sich aber auch auf das Kölner Offensivspiel. Rebecca Grote führt zwar mit sieben Treffern (allesamt per Ecke) die Bundesliga-Torschützenliste an, doch laut Cheftrainer Lonnes könnten es deutlich mehr sein: „Mit Betzi und Nike Lorenz haben wir zwei echte Waffen in unseren Reihen. Nur leider kommen sie viel zu selten zum Einsatz.“ Mit anderen Worten: Die Eckenquote ist stark, die Anzahl an herausgeholten Strafecken stark ausbaufähig.

Hartes Programm am Wochenende

In den Partien gegen den Harvestehuder THC (Sa., 12 Uhr) und Deutschen Meister Düsseldorfer HC (So., 12 Uhr) werden sich die Rot-Weißen jeden ruhenden Ball verdienen müssen. Nach den beiden Pleiten gegen den Club an der Alster (2:4) und beim MHC wollen die Kölnerinnen endlich das erste Topteam bezwingen.

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Am Samstag kommt es dabei zur Neuauflage der Viertelfinal-Paarung der Vorsaison – und zum Wiedersehen Franziska Hauke. „Sissy ist auch mit 33 Jahren noch der Dreh- und Angelpunkt beim Gegner“, sagt Lonnes über seine ehemalige Spielführerin.

Die beiden Penalty-Pleiten im Mai seien „längst abgehakt. Zumal wir sie uns ganz allein selbst zuzuschreiben hatten. Wir waren viel zu passiv und haben erst mit dem Rücken zur Wand aufgedreht.“ Das besagte Manko scheint aktueller denn je zu sein. Die Kölner Herren treten in der Bundesliga am Samstag beim Crefelder HTC an (16.30 Uhr) und empfangen am Sonntag den Harvestehuder THC (14.30 Uhr).

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