Keeper des Hockey-BundesligistenJean Danneberg ist Kölns Versprechen für die Zukunft

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Jean Danneberg

Jean Danneberg (r.) gibt sein Liga-Debüt für Rot-Weiss.

Köln – Am besten lernt man von den Besten. Dieses Motto führte Jean Danneberg (19) zum Hockey-Bundesligisten KTHC Rot-Weiss Köln. Der langjährige Torhüter des Mannheimer HC wechselte im Sommer zum Deutschen Meister – wohlwissend, dass er sich dort vorerst hinter dem belgischen Olympiasieger Vincent Vanasch (34) anstellen muss.

„Natürlich habe ich mich gefragt, ob ich meinen Stammplatz aufgeben will“, so der Youngster. „Aber letztlich war es eine einfache Entscheidung: Vom Training mit einem dreifachen Welttorhüter kann und werde ich nur profitieren.“

Früher oder später wird Danneberg Vanasch als Kölner Nummer eins beerben. Damit würde er sich einreihen in eine Liste bekannter Namen wie Max Weinhold. Der zweimalige Olympiasieger (2008, 2012) und dreimalige Deutsche Meister mit Rot-Weiss (2009, 2010, 2013) ist Dannebergs „größter Kindheitsheld“. Auch zu Vanasch habe er stets aufgeschaut und „nie im Traum daran gedacht, dass ich mal mit ihm zusammenspiele“.

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Im Duell am Samstag (14 Uhr) beim Club an der Alster steht Danneberg nun erstmals im Fokus. Weil Vanasch privat verhindert ist, feiert der U-21-Vizeeuropameister sein Liga-Debüt im Kölner Trikot.

Das Torhütertalent, das sich berechtigte Hoffnung auf eine Nominierung für die WM 2023 in Bhubaneswar (Indien) machen darf, hat seine Mitspieler längst überzeugt. „Nach Vini ist Jean der zweitbeste Keeper der Liga“, sagt Abwehrchef Tom Grambusch. Sein Trainer Pasha Gademan meint: „Er ist der Bundesliga-Torhüter mit dem größten Potenzial. Eines Tages wird er zu den besten Keepern der Welt zählen.“

Danneberg feiert schon in jungen Jahren große Erfolge

Beim Final Four um die Deutsche Hallen-Meisterschaft wurde Danneberg in diesem Jahr zum wertvollsten Spieler gekürt, wobei er auf dem Weg zum Titel auch die Kölner (5:2-Erfolg im Halbfinale) verzweifeln ließ.

Mit gerade einmal 19 Jahren hat der gebürtige Darmstädter auch schon internationale Erfolge vorzuweisen. Während er beim Gewinn der EHL-Bronzemedaille 2019 zumindest zum Mannheimer Kader gehörte, trug er im Vorjahr in Indien maßgeblich zur U-21-Vizeweltmeisterschaft bei. Im Viertelfinale gegen Spanien wurde er extra fürs Penaltyschießen eingewechselt und avancierte mit drei Paraden zum Mann des Spiels. Bei der jüngsten U-21-EM in Gent (Belgien) wurde er sogar als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet – und das, obwohl er zwei Wochen zuvor erst wegen eines Meniskusrisses operiert worden war.

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Die Verletzung hatte er sich bei seinem Heimatverein TEC Darmstadt (Regionalliga Süd) zugezogen, nachdem ihn der MHC angesichts seines bevorstehenden Wechsels zum Erzrivalen Köln Ende März vor die Tür gesetzt hatte. „Nach elf Jahren in Mannheim hätte ich mir natürlich einen schöneren Abschied gewünscht“, so Danneberg. „Aber harte Zeiten machen einen nur noch stärker.“ Ganz zu schweigen vom Training mit dem besten Torhüter der Welt.

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