Burscheid – Lebensmittel braucht der Mensch immer. Und Italien wird umso mehr zum Sehnsuchtsort, je länger man nicht dorthin reisen kann. Also sei es doch gar nicht so mutig, mitten in der Krise einen neuen Laden zu eröffnen, meinen Graziano und Francesco Monforte, die seit vergangener Woche in der Burscheider Montanusstraße italienische Feinkost verkaufen.

Der 40-jährige Graziano ist der Geschäftsführer, sein Onkel Francesco bringt Unterstützung und Gastronomie-Erfahrung mit. Grazianos Arbeit in der Autoindustrie ist Corona zum Opfer gefallen. „Er ist ein bisschen alt, um eine neue Anstellung zu finden und zu jung, um nicht mehr zu arbeiten“, scherzt Francesco. Also hat er seinen Neffen zu dem Feinkostladen motiviert. „In der Situation muss man halt die Ärmel hochkrempeln.“ Und ein italienischer Feinkostladen habe Burscheid ohnehin noch gefehlt.

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Also bieten sie nun ein bisschen Urlaub für Zuhause an. Das wurde in den ersten Tagen bereits gut angenommen, Bürgermeister Stefan Caplan war schon zwei Mal da. „Die Leute können nicht essen gehen, da wollen sie es sich zumindest zu Hause gut gehen lassen“, sagt Graziano. Eine Spezialität ist der Käse mit den bekannten Pistazien aus Bronte, der sizilianischen Heimat der Familie Monforte. Der wurde auch bereits gerne gekauft. Und was noch? „Mortadella, Mortadella, Mortadella“, sagt Francesco lachend.

Wurst und Käse gibt es auch auf frisch geliefertem Brot als Ciabatta oder Focaccia. Italienischen Wein, Oliven, Süßgebäck und Kaffee gibt es natürlich auch dazu. In Zukunft, wenn Bewirtung vor Ort wieder erlaubt ist, möchte Graziano auch noch ein paar Stehtische für den Verzehr im Laden aufstellen. Wenn Onkel und Neffe sich dann noch auf Italienisch unterhalten, ist das Mittelmeer gefühlt gar nicht mehr so weit weg.