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KohlendioxidFeuerwehr im Dauereinsatz

3 min

Ereignisreicher Abend für die Leverkusener Feuerwehr.

Leverkusen – Das Gewitter und andere Unglücksfälle hielten die Leverkusener Feuerwehr und Rettungskräfte am Wochenende auf Trab. Am Freitagabend verletzte ein Blitz bei dem Gewitter um 19 Uhr einen 39-jährigen Familienvater in Küppersteg. Der Mann wurde nicht direkt getroffen. Der Blitz schlug in einen Baum neben dem Mann ein, der an der Pestalozzistraße in der Aquilasiedlung steht. Die Frau und ein Kind des Mannes standen in der Nähe, sie wurden nicht verletzt, mussten aber vom Notfallseelsorger betreut werden.

Am Freitag, 20.30 Uhr, musste die Feuerwehr wegen eines Blitzschlags ausrücken. Einsatzort: Opladen, Stauffenbergstraße. In der Firma Ten Cate Enbi GmbH hatte die CO2-Löschanlage automatisch ihren Inhalt an Kohlendioxid abgelassen: insgesamt 16 Tonnen. Einen Brand gab es nicht, aber dafür eine ganz andere Gefahr: Mit dem Gas Kohlendioxid werden in feuergefährdeten Betrieben automatisch Brände gelöscht. Aber das Gas erstickt nicht nur Feuer, sondern auch Menschen und Tiere.

Eine weiße Wolke aus CO2 soll im Hof der Firma gestanden haben, in der brennbare Schaumstoffe verarbeitet werden. Als die Anlage beim Gewitter auslöste, wussten die Schichtarbeiter sofort, was zu tun war: „Wir sind um unser Leben gelaufen“, sagte eine Frau. In 15 Jahren Betriebszugehörigkeit habe sie noch keinen vergleichbaren Notfall erlebt. Auf der Straße standen ein gutes Dutzend Mitarbeiter.

Hilfe von Currenta

Kohlendioxid ist schwerer als Luft und hält sich am Boden, bei Windstille fließt es regelrecht in Keller und Senken. Deshalb warnte die Feuerwehr die Anwohner und forderte sie auf, in höhere Stockwerke zu gehen. Die Polizei sperrte die Straße. Die Feuerwehr fuhr mit einem speziell für CO2-Messungen ausgestatteten Auto durch die Bahnunterführungen Pommernstraße und Lützenkirchener Straße, weil sich dort möglicherweise das schwere Löschgas abgesetzt haben konnte.

Die Currenta-Werksfeuerwehr half mit Ventilatoren aus, weil nicht nur Ten Cate Enbi belüftet werden musste, sondern auch die Keller der Umgebung. Auch freiwillige Feuerwehrmänner von den Wachen Lützenkirchen, Opladen und Bergisch Neukirchen waren bei dem Großeinsatz beschäftigt. Noch lange war die Alarmsirene des Löschsystems der Firma zu hören. Der Einsatz dauerte bis Samstagmorgen um 5 Uhr, weil viele Keller belüftet werden mussten. Einen unschönen Zwischenfall gab es an der Stauffenbergstraße: Ein Betrunkener wollte die Sperrung nicht akzeptieren und verletzte einen Feuerwehrmann. CO2-Anlagen arbeiten übrigens klimaneutral, weil das Gas der Atmosphäre entnommen wird.

Weitere Brände

In Wiesdorf brannte es in einer leeren Wohnung an der Montanusstraße. Vermutlich hatte ein defektes Gerät in der Küche Feuer gefangen. Der Mieter war nicht zu Hause; auch von den Nachbarn wurde niemand verletzt, alle konnten wieder in ihre Wohnungen zurück. Die Polizei versiegelte die Brandwohnung. Um kurz vor 22 Uhr gab es erneut eine defekte Brandmeldeanlage: Diesmal war das Kinopolis betroffen. Der Kinoabend konnte aber schnell weitergehen.Kriminelleres spielte sich um 22.30 Uhr in Alkenrath ab. Auf der Baustelle an der Erich-Klausener-Schule hatten anscheinend Brandstifter den Inhalt eines Containers angezündet. Das Feuer drohte auf ein Vordach überzugreifen. Die Kripo ermittelte noch nachts an der Brandstelle. Dafür leuchtete die Feuerwehr den Hof aus.Am Sonntag musste eine Frau vom Kurtekotten ins Krankenhaus gefahren werden: Sie war vom Pferd gefallen und anschließend soll das Tier die am Boden liegende Reiterin unglücklich verletzt haben.