DLRG LeichlingenDie Lebensretter mit Schlauchbooten sind seit 50 Jahren im Einsatz

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65 DLRG-Helfer aus Leichlingen und Umgebung waren bei der Hochwasser-Katastrophe im Juli im Einsatz. Sie haben 300 Menschen evakuiert und mehr als 40 Personen aus den Fluten gerettet, drei von ihnen aus akuter Lebensgefahr.

65 DLRG-Helfer aus Leichlingen und Umgebung waren bei der Hochwasser-Katastrophe im Juli im Einsatz. Sie haben 300 Menschen evakuiert und mehr als 40 Personen aus den Fluten gerettet, drei von ihnen aus akuter Lebensgefahr.

Leichlingen – Wer bisher gedacht hatte, dass die Truppen der DLRG nur die Baywatch am Ostseestrand oder Bademeister im Freibad und am Fühlinger See sind, denkt wohl spätestens seit der Hochwasser-Katastrophe vom Juli anders über die Helfer mit ihren Schlauchbooten und rot-gelben Schutzuniformen. Die Ehrenamtler waren bei der Wupper-Flut echte Lebensretter, sie zählten mit ihren Gerätschaften zu den wichtigsten Helfern in der Not und gelten bei allen, die in diesen Tagen mitgelitten haben, nun als Helden.

Auch beim Müllsammeln am Wupperufer sind die Ehrenamtler der DLRG aktiv – hier im Hochwasser-Rettungsboot „Siegfried Kirchhoff“.

Auch beim Müllsammeln am Wupperufer sind die Ehrenamtler der DLRG aktiv – hier im Hochwasser-Rettungsboot „Siegfried Kirchhoff“.

Gerne hätten die Einsatzkräfte auf dieses schreckliche Unglück verzichtet, bei dem in der Stadt zwei Menschen ums Leben kamen, 300 Personen durch die Flut evakuiert werden mussten und sich die Retter im Boot zu dem brennenden Haus an der Neukirchener Straße durchkämpften, das die Feuerwehr nicht mehr erreichen konnte.

Einsatzzentrale im Freibad

Aber die jüngsten Ereignisse haben der DLRG aktuell auch hohe Anerkennung beschert. Man weiß nun genau, wie wertvoll sie nicht nur auf hoher See, sondern auch in der Blütenstadt ist, wo sie jetzt Jubiläum feiert und man ihr zum Geburtstag gratuliert: Die Leichlinger Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft besteht an diesem Mittwoch seit genau 50 Jahren.

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Der Einsatz-Lkw der Wasserretter der Leichlinger DLRG.

Der Einsatz-Lkw der Wasserretter der Leichlinger DLRG.

Am 13. Oktober 1971 gründete Schwimmmeister Siegfried Kirchhoff den Ortsverein. Der Wachdienst im Freibad war die erste Aufgabe. Auf dem Gelände am Schulbusch bekam die DLRG ein Häuschen und dort hat sie bis heute ihren Vereinsraum. Leider ist bei der Überflutung des Hallenbad-Kellers auch das Vereinsarchiv samt Fotosammlung verloren gegangen. Unvergessen sind die beiden Guinness-Buch-Rekorde der Ortsgruppe aus den 1980er-Jahren: Für eine Rettungsleine-Staffel über 100 Kilometer und eine ebenso lange Flossenstaffel.

Seit 1971 im Einsatz

Die Leichlinger Ortsgruppe der DLRG wurde am 13. Oktober 1971 gegründet und nahm den Wachdienst am Freibadbecken auf. 1984 kam die Einsatzmannschaft für Hilfeleistungen hinzu. Fahrzeuge, Boot und Material der Lebensretter befinden sich am Stützpunkt der DLRG auf dem Hinterhof an der Bahnhofstraße 25.

Vorsitzender der Ortsgruppe ist seit 2004 Frank Scheid, seine Stellvertreterin Edith Schmitz. Einsatzleiter ist Dominik Staudenmaier, Ausbildungsleiter Andreas Hintemann, Geschäftsführer Christof Schmitz, Schatzmeisterin Alexandra Börner und Jugendvorstand Carina Schmitz. (hgb)

www.leichlingen.dlrg.de

1984 wurde die Einsatzgruppe aufgebaut, die bald bei Wassernotfällen und zum Katastrophenschutz ausrückte, mehrfach beim Rheinhochwasser in Köln aktiv war und seit 20 Jahren über die Freiwillige Feuerwehr bei Gefahrenlagen alarmiert wird. Wie wertvoll ihre Strömungsretter sind, erwies sich nicht erst bei der jüngsten Flut, sondern auch bei etlichen Such- und Bergungseinsätzen auf der Wupper.

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Die DLRG gibt Schwimm-Unterricht, bildet Rettungsschwimmer und Sanitäter aus, beaufsichtigt Badestrände und ist Stammgast im Karnevalszug. 2012 wurde ein neues Hochwasser-Rettungsboot angeschafft – und auf den Namen Siegfried Kirchhoff getauft. Training und das Jubiläum leiden unter der momentanen Schließung von Frei- und Hallenbad. Eine Geburtsfeier soll daher später nachgeholt werden.

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