Bürgerstiftung zieht Bilanz356 000 Euro für die Opfer der Flut in Leichlingen

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Aufräumarbeiten allerorts, die Bürgerstiftung hat nun einen Kassensturz gemacht. (Archivbild)

Leichlingen – Es sei „unglaublich“, wie viel Geld bei der Sammlung für die Opfer der Flutkatastrophe im Juli zusammengekommen ist, findet Roswitha Süßelbeck, die Vorsitzende der Bürgerstiftung Leichlingen. Schon als auf dem Spendenkonto der Stiftung die Summe von 200 000 Euro erreicht worden ist, habe man im Vorstand gestaunt und sich gesagt: „Das ist der Wahnsinn!“ Am Ende wurde es noch viel mehr: 356 061 Euro sind für die Not leidenden Haushalte gespendet worden. Das ergab der Kassensturz, den die Stiftung jetzt zog. Es wird sogar noch etwas mehr werden, denn eine größere Überweisung ist noch zugesagt worden.

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Auch weil 36 300 Euro noch nicht vergeben worden sind, wird der Spendenaufruf noch einmal verlängert: Bis zum 15. Oktober können weitere Spenden getätigt und Anträge auf Unterstützung eingereicht werden. Antragsformulare stehen auf der Webseite der Stiftung. Hinter den Spendern stecken 1069 Absender, Privatleute und Unternehmen, Sammlungen von Geburtstagen und Trauerfällen. Die Einzahlungen reichten von zweistelligen Beträgen bis zu 25 000 Euro von einer nicht genannten Organisation. 20 bis 30 waren Großspenden – aus ganz Deutschland. Der Aufruf verbreitete sich durch Mundpropaganda und im Internet.

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138 vom Hochwasser Betroffene haben finanzielle Hilfen von der Stiftung erhalten. Fast alle, mehr als 100 davon haben Süßelbeck, Sibille Apweiler, Horst Schmidtberg und das neue Vorstandsmitglied Elena Lazaridou persönlich besucht. „Dabei haben wir viel Leid gesehen, da waren schon sehr dramatische Fälle dabei“, berichtet Süßelbeck von Begegnungen in zerstörten Fachwerkhäusern, vom Gespräch mit einer verzweifelten Mutter mit Kleinkind auf dem Arm und Menschen, deren Neubau kurz nach dem Einzug überschwemmt worden ist.

Mal wurde ein Kühlschrank bezahlt, mal ein untergegangener Motorroller ersetzt, auf den jemand beruflich angewiesen war. Die maximale Fördersumme war auf 5000 Euro begrenzt. Geholfen wurde ausschließlich Leichlinger Bürgerinnen und Bürgern, die ihren Schadensfall im Antrag beschreiben mussten. „Wir hatten nie den Eindruck, dass sich jemand unberechtigt bereichern wollte“, bilanziert Süßelbeck.

Das Ausmaß der Spendenbereitschaft wird noch deutlicher, wenn man berücksichtigt, dass neben der Bürgerstiftung die private Hilfsaktion „Wir für Leichlingen“ weitere fast 225 000 Euro gesammelt hat.

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