Overatherin in QuarantäneErster Corona-Fall im Rheinisch-Bergischen Kreis

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Die Bestätigung aus dem Labor kam am Sonntagnachmittag: Eine Overatherin ist mit dem Coronavirus infiziert.

Die Bestätigung aus dem Labor kam am Sonntagnachmittag: Eine Overatherin ist mit dem Coronavirus infiziert.

Rhein-Berg – Nun ist auch im Rheinisch-Bergischen Kreis die erste bestätigte Infektion mit dem Coronavirus aufgetreten. Es handelt sich um eine erkrankte Frau aus Overath. Sie steht jetzt für zwei Wochen unter häuslicher Quarantäne. Weitere bestätigte Infektionen lagen bis Montagnachmittag nicht vor. Im Umfeld der Overatherin wurden bislang 21 Kontaktpersonen ermittelt, die ebenfalls für 14 Tage in ihren Wohnungen in Quarantäne bleiben müssen. Dazu zählt auch der Ehemann der Erkrankten.

Ein Test bei der Patientin hatte am Sonntagnachmittag bestätigt, dass es sich um das Virus handelt, sagte Kreissprecher Alexander Schiele am Abend. „Der Frau geht es schon wieder besser und sie ist inzwischen fieberfrei“, meldete das Kreis-Gesundheitsamt am Montag.

Fieber bekommen

Zum Hergang des ersten Corona-Nachweises im Rheinisch-Bergischen Kreis teilte die Verwaltung am Montag weitere Details mit. Die Overatherin habe sich bereits am Donnerstagabend wegen zunächst unklarer Krankheits-Symptome und Fieber an ihren Hausarzt gewendet. „Dieser nahm am Freitagmorgen, geschützt von den anderen Patientinnen und Patienten, einen Abstrich vor. Die Frau entließ der Arzt mit dem Auftrag, die eigenen vier Wände bis zum Ergebnis des Tests nicht zu verlassen“, erläuterte Schiele.

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Bürgertelefon und Vorsichtsmaßnahmen

Wegen der vielen Anrufe, die nach dem Bekanntwerden des ersten bestätigten Corona-Falls in der GL-Region seit Sonntag spürbar zunehmen, hat der Rheinisch-Bergische Kreis am Montag ein zusätzliches Bürgertelefon eingerichtet.

Die Coronavirus-Hotline des Kreises ist unter der Telefonnummer 02202 / 13 13 13 erreichbar und steht ab sofort montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr für Fragen zur Verfügung.

Das Gesundheitsamt des Kreises berät Bürgerinnen und Bürger schon seit längerer Zeit in täglich mehr als 100 Telefongesprächen rund um Fragen zum Coronavirus. Weiterhin kann auch die Hotline des Landes Nordrhein-Westfalen unter ☎ 0211 / 855 47 74 angerufen werden.

Um sich vor einer Ansteckung zu schützen, empfiehlt das Gesundheitsamt erneut, die allgemeinen Hygienemaßnahmen zu beachten: Dazu zählt vor allem das häufige und ausgiebige Waschen der Hände. Hygienisches Niesen und Husten sei wichtig, beispielsweise in ein Einweg-Taschentuch, wenn ein solches nicht greifbar ist, in die Armbeuge, und danach sich gründlich die Hände zu waschen. Große Menschenmengen sollten gemieden werden.

Informationen des Robert-Koch-Institutes zum Coronavirus hat der Kreis auf seiner Internetseite:

www.rbk-direkt.de/informationen-zum-coronavirus.aspx

Um weitere Infizierungen zu verhindern, dürfen die Patientin und die anderen ermittelten Menschen, mit denen sie Kontakt hatte, ihre eigenen vier Wände derzeit nicht verlassen.

„Wo sich die Overatherin die Infektion zugezogen hat, ist derzeit noch unklar“, sagte der Sprecher des Kreises. Am Montagnachmittag hieß es in einer Mitteilung zum Stand der Dinge: „Die Frau sagte, keinen Kontakt zu Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen gehabt zu haben. Ebenfalls erklärte die Erkrankte, nicht im Karneval aktiv gewesen zu sein.“ Auch an der großen Anti-AfD-Demonstration am Freitagabend in Overath oder an anderen öffentlichen Veranstaltungen habe sie nach ihren eigenen Angaben nicht teilgenommen.

Kino im Altenzentrum Hasensprungmühle wegen der Corona-Gefahr abgesagt

Der Coronavirus führt zur ersten Absage einer Veranstaltung in Leichlingen: Wegen der Ansteckungsgefahr hat sich die Leitung des Evangelischen Altenzentrums Hasensprungmühle entschieden, die für Mittwoch, 11. März, geplante nächste Vorstellung des „Kinos im Hasensprung“ abzusagen. Bei dem Nachbarschaftskino mit Cafeteria handelt es sich um öffentliche Vorführungen.

Wie Christiane Schrumpf vom Sozialen Dienst des Heims erklärt, müsse mit allen Mitteln verhindert werden, dass dieses Virus in das Altenzentrum eingeschleppt wird und Bewohner erkranken. Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. (aga/hgb)

„Wenn Personen Kontakt mit einem bestätigten Fall gehabt oder sich in einem der Risikogebiete aufgehalten und Beschwerden haben, sollten sie telefonisch Kontakt mit ihrem Hausarzt aufnehmen“, rät das Gesundheitsamt. Der Hausarzt entscheide dann über die weiteren medizinischen Schritte.

Sollte bei einer Person nach einem Test eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen werden, erfolge automatisch die Meldung durch das Labor oder den Arzt an das Gesundheitsamt.

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