Massiver SchimmelbefallWeder WGL noch Stadt kümmerten sich um das Jugendhaus

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Auch der Lindenhof in Manfort stand lange unter Wasser.

Auch der Lindenhof in Manfort stand lange unter Wasser.

Leverkusen – Großflächiger Schimmel hat das Jugendhaus Lindenhof nach der Flut befallen. Auch hier stand das gesamte Kellergeschoss unter Wasser. Ehrenamtliche Helfer haben kurz darauf mit großem Einsatz Teile des Inventars gerettet – doch dann geschah lange nichts.

WGL soll Maßnahmen durchführen

Das Gebäude an der Weiherstraße in Manfort gehört der Stadt und ist in Treuhandverwaltung der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL). „In einer telefonischen Abstimmung circa eine Woche nach der Flut wurde verabredet, dass die WGL alle notwendigen Maßnahmen durchführt“, erklärt die Stadtverwaltung auf Anfrage. Auch eine erste Kostenprognose wurde durch die WGL aufgestellt. „Eine Bestätigung seitens der Wohnungsgesellschaft wurde per Mail am 2. August übersendet“, schreibt die Leverkusener Stadtverwaltung.

Absage nach einem Monat

Am 19. August sei die städtische Gebäudewirtschaft dann telefonisch darüber informiert worden, dass die Sanierung von der WGL nicht übernommen werde. In einer entsprechenden Mail vom 24. August schrieb die Wohnungsgesellschaft laut Stadt: „Die WGL ist leider wegen hoher personeller Auslastung nicht in der Lage, die Schadensbeseitigung am Objekt Lindenhof durchzuführen.“ Das Hochwasser war da schon einen Monat her.

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Die Stadt habe dann schnellstmöglich Sachverständige und Gutachter engagiert. „In der Zuständigkeit der WGL bis zum 19. August wurde weder ein Rückbau noch eine professionelle Trocknung eingeleitet“, klagt die Gebäudewirtschaft. Eine Firma dafür wurde mittlerweile beauftragt.

WGL weißt Vorwurf von sich

Die WGL sieht die Sache anders. „Wir haben einen Betreuungsvertrag für das Gebäude, der besagt, dass wir Instandhaltungen bis zu 5000 Euro übernehmen“, sagt Pressesprecher Klaus-Ulrich Heimann. Der Schaden liegt unstrittig deutlich darüber. Auf die Frage, wann die WGL die Stadt darüber informiert habe, sagt Heimann: „Das weiß die Stadt, die kennt ja die Verträge.“

Die Kostenschätzung liegt bei einer Million Euro. 

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