Die Landesregierung zeigt bei einem Besichtigungstermin die reaktivierte Geflüchtetenunterkunft in Leverkusen-Schlebusch.
RundgangWie die Geflüchtetenunterkunft an der Auermühle in Leverkusen aussieht
Ungepflegt, verdreckt, vermüllt – so beschrieben viele Bürgerinnen und Bürger noch vor zwei Wochen den Zustand des Geländes der geplanten Notunterkunft für Geflüchtete in Leverkusen-Schlebusch.
Für Freitag, 2. Juni, hatte die Landesregierung zu einem Presse-Besichtigungstermin auf dem ehemaligen Freibadgelände an der Auermühle ein – drei Tage, bevor die ersten Geflüchteten einziehen sollen. Wo das Gelände noch vor zwei Wochen ungepflegt war, da ist es am Tag der Besichtigung ordentlich, sauber und bezugsfertig.
Die Vorbereitungen dafür laufen schließlich auf Hochtouren. Es wurde eine Infrastruktur eingerichtet, die die Bereiche Waschen, Essen und medizinische Erstversorgung umfasst. Bis zu 460 Menschen sollen hier laut Angaben der Bezirksregierung untergebracht werden können.
Alles zum Thema Schlebusch
- Mit Bildergalerie Ein Streifzug durch die 20. Leverkusener Kunstnacht
- Bombenfund in Köln Herausfordernde Lage im Klinikum Leverkusen, Ruhe in Opladen
- Stadtrat Leverkusener Einzelhändler sind entsetzt über Aus für verkaufsoffene Sonntage
- Landesliga Kölner Klubs bleiben sieglos und verlieren die großen Ziele aus den Augen
- Landesliga SV Schlebusch kann dem Tabellenführer erst in der Schlussphase Paroli bieten
- Stadtteilfest in Schlebusch Bayer 04 Leverkusen will den Bürgern näher kommen
- Brennpunkt Jam Leverkusener treffen sich zum Sprayen, Skaten, Lernen
Vier Containerbauten sind für Wohn- und Schlafräume angedacht. Diese sind jeweils aufgetrennt in Bereiche für alleinreisende Frauen, alleinreisende Männer und Familien. Familien sollen in Vierbett-Zimmern untergebracht werden und Alleinreisende teilen sich Zweibett-Zimmer. Sanitäre Einrichtungen wie Waschräume und Badezimmer sollen gemeinschaftlich genutzt werden.
Verschiedene Angebote in der Geflühchtetenunterkunft Auermühle
Das DRK Nordrhein wird die Geflüchteten vor Ort betreuen. Das Betreuungsprogramm umfasst dabei den Deutschunterricht, Alphabetisierungskurse sowie Kinderbetreuung und Kreativangebote. Zudem soll es Sportaktivitäten geben und nationale und internationale Feste. Die Gesundheitsvorsorge findet ebenfalls vor Ort statt.
Zusätzlich will sich das DRK mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zur Einrichtung weiterer Freizeitaktivitäten absprechen und austauschen. Für die Verpflegung sollen ein Caterer und ein kleiner Kiosk sorgen.
Laut Angaben des Sozialdezernenten Alexander Lünenbach erfolgte die Wiedereröffnung der Notunterkunft „insbesondere auch mit Blick auf den Ukrainekrieg“. In Leverkusen könne man „auf bewährte Abläufe und Erfahrungen und eine gute Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung zurückgreifen“.
Neben der Einrichtung an der Auermühle betreibt die Landesregierung NRW laut eigenen Angaben derzeit insgesamt 43 weitere Landesunterkünfte. Zum 30. Mai waren insgesamt 24.615 Geflüchtete in einer Landeseinrichtung untergebracht, womit die Gesamtauslastung bei 83 Prozent liegt.
In Leverkusen leben laut Angaben der Stadt derzeit 2290 Geflüchtete, davon kommen 2021 aus der Ukraine. Die Stadt hat Kapazitäten für 1206 Geflüchtete, von denen 1166 bereits belegt sind. Die Unterkunft an der Auermühle fließt allerdings nicht in die Statistik mit ein, da es sich um eine Unterkunft der Landesregierung handelt.