Person infiziertStadt Leverkusen verzeichnet ersten Fall von Affenpocken

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Affenpocken

Eine Pflegerin führt einen PCR-Test zur Erkennung des Affenpockenvirus durch.

Leverkusen – In Leverkusen sind zum ersten Mal bei einer Person Affenpocken diagnostiziert worden. Die Stadt betont am Montagmittag, es seien keine weiteren Risikokontaktpersonen aus dem Leverkusener Raum identifiziert worden, die diesem Fall zugeordnet werden können.

Der Leverkusener Amtsarzt Dr. Martin Oehler betont den Unterschied zum Coronavirus: „Bei der Übertragung des Affenpockenvirus spielen Aerosole nach bisherigen praktischen Erkenntnissen keine nennenswerte Rolle.

In Deutschland in der Regel keine schweren Verläufe

Daher ist es in der Regel nicht möglich, sich über normale soziale Kontakte zu infizieren.“ Bisher gebe es in Deutschland keine schweren Verläufen nach einer Infektion mit dem Affenpockenvirus. „Auch der infizierten Person in Leverkusen geht es den Umständen entsprechend gut. Eine stationäre Behandlung ist nicht notwendig.“

In Deutschland sind im Mai erstmals Fälle von Affenpocken aufgetreten. Laut aktuellem Stand sind bislang 765 Affenpockenfälle aus allen 16 Bundesländern ans Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt worden. Das Besondere an diesen Fällen sei, schreibt das RKI, dass die Betroffenen zuvor nicht – wie sonst in der Vergangenheit – in afrikanische Länder gereist waren, in denen das Virus vorkommt (West- und Zentralafrika).

Viele Übertragungen bei gleichgeschlechtlichen Sex von Männern

Außerdem seien viele Übertragungen offenbar im Rahmen von sexuellen Aktivitäten (aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern hatten) erfolgt, heißt es auf der Webseite des Instituts.

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Das RKI rechnet mit weiteren Fällen in Deutschland. Aber: „Es scheint weiterhin möglich, den aktuellen Ausbruch in Deutschland zu begrenzen, wenn Infektionen rechtzeitig erkannt und Vorsichtsmaßnahmen umgesetzt werden“, schreibt es.

Es gibt eine Impfung gegen die Krankheit. Aktuell ist der Impfstoff jedoch knapp: Nur wer als Risikokontakt eingestuft wird, kann derzeit geimpft werden. Dem Land Nordrhein-Westfalen stehen derzeit 7300 Dosen zur Verfügung, sie werden in der Kölner Uniklinik gelagert. (mit pg)

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