Ausstellung in der ChristuskircheDer Besucher wird Teil der Kunst

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Mittendrin: Heike Ludewig stattete die Christuskirche sogar mit (fast) schwebenden Menschenbildern aus, die den Betrachter umgeben.

Mittendrin: Heike Ludewig stattete die Christuskirche sogar mit (fast) schwebenden Menschenbildern aus, die den Betrachter umgeben.

Leverkusen  – Heike Ludewig hat ein ebenso eine Schwäche für Menschen wie sie ein Auge für sie hat. Das erkennt man beim ersten Blick auf die Bilder ihrer Ausstellung „Himmel und Erde“, die jetzt in der Wiesdorfer Christuskirche zu sehen ist. Überall an den Wänden des Gotteshauses sind Menschen zu sehen, die spazieren gehen, beieinander stehen. In großen Gruppen. In kleinen Gruppen. Miteinander. Für sich. Alleine. In jeder Konstellation.

Helle und warme Farben

Heike Ludewig (Jahrgang 1965) wurde in Osnabrück geboren, studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf und lebt heute in der Landeshauptstadt. Die Farben, die sie in ihren impressionistisch anmutenden Bildern verwendet, sind hell und freundlich, warm und einladend. Sie erzeugen Wohlgefühl beim Betrachten der mal klein-, mal großformatigen Arbeiten. Es geht zudem nicht hektisch zu bei ihr. Alle Motive strahlen eine gewisse Ruhe aus.

Die von der Künstlerin gemalten Figuren stehen meist vor einem impressionistischen, eher undeutlichen Hintergrund.

Die von der Künstlerin gemalten Figuren stehen meist vor einem impressionistischen, eher undeutlichen Hintergrund.

Es sind Momentaufnahmen der Gelassenheit und der Harmonie. Von Menschen, die gerade Einkaufstüten in der Hand tragen bis hin gar zu den Sportlern – Fußballer, Leichtathleten –, denen man die Mühen ihrer Tätigkeit nicht ansieht. Denn Heike Ludewigs Bilder zeigen keine Details. Keine in Anstrengung verzerrten Gesichter. Keine Falten, keine Schweißtropfen, keine Gefühlsausbrüche. Sie zeigen nur übergeordnete Stimmungen. Und die haben neben nichts mit Hektik und Eile zu tun. Anders gesagt: Auf ihre Bilder kann man sich hervorragend einlassen als Betrachter.

Raum für Interpretation

Das gilt umso mehr für die an der Decke befestigten, frei im Raum schwebenden Bildern von Menschen, die Heike Ludewig auf Plastikplatten malte: Sie drehen und wirbeln um sich selbst – je nach Luftzug. Und als Besucher der Ausstellung kann man zwischen diesen nach Art eines Mobiles entwickelten Bilder-Gebilden hindurchgehen. Man wird Teil der Kunst. Ebenso wie man dies wird, wenn man den abstrakten und meist offen gelassenen Hintergrund ihrer Bilder von Menschengruppen betrachtet – Himmel und Erde sind verschwommen, ohne Konturen – und sich überlegt, was für ein Hintergrund da wohl sein könnte? Eine Stadt? Ein Strand? Eine Wiese? Ein Wald? Es ist viel Raum da für Interpretation. Und auch das macht den Besuch dieser Ausstellung so lohnenswert.

„Himmel und Erde“ wird am Sonntag, 19. Mai, um 10 Uhr in der Christuskirche an der Dönhoffstraße eröffnet und ist bis zum 14. Juli dort zu sehen. Die Öffnungszeiten sind: mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 11 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

www.heike ludewig.com

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