Autobahn 3Noch kein Ausbau bei Leverkusen-Opladen – Standstreifen als Fahrbahn

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Die Autobahn 3 mit Schilderbrücken Seitenstreifen. Foto: Ralf Krieger

Die Autobahn 3 in Leverkusen-Opladen. Hier soll nach einer Umrüstung zunächst der Standstreifen als Fahrbahn genutzt werden.

Die Autobahn GmbH ändert Pläne: Jetzt sollen zwischen Opladen und Hilden zuerst die Seitenstreifen freigegeben werden.

Die Autobahn GmbH ändert ihre Pläne, das wurde durch eine Information der Bürgerinitiative „3reicht“ am Wochenende bekannt. Die Autobahn GmbH plant jetzt fürs Erste, die Seitenstreifen der Autobahn 3 auf dem 14,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Leverkusen-Opladen und Hilden freizugeben. Dazu soll die Autobahn technisch für die sogenannte temporäre Seitenstreifenfreigabe ertüchtigt werden.

Erst anschließend will man die Autobahn komplett auf acht Fahrspuren mit Standstreifen ausbauen. Der Totalausbau sollte 2030 beginnen, das wird sich verschieben, wenn die neuen Pläne umgesetzt werden.

Ausgearbeiteter Vorschlag liegt beim Bundesverkehrsminister

Ein entsprechender Entscheidungsvorschlag der Autobahn GmbH liege dem Bundesverkehrsministerium seit Dezember 2022 vor, schreibt ein Sprecher der Straßenbehörde in der Antwort an „3reicht“. Eine Entscheidung aus dem Ministerium wurde noch nicht veröffentlicht, schreibt der Sprecher. Unklar bleibt dabei, ob die Entscheidung schon getroffen wurde. Die neuen Informationen entstammen einer Antwort der Autobahn GmbH auf entsprechende Nachfragen der Bürgerinitiative.

Die ans Verkehrsministerium gesandte Entscheidungsvorlage sieht demnach ein dreistufiges Vorgehen vor: Erst käme die temporäre Seitenstreifenfreigabe. Die ist laut einem dem Leverkusener Anzeiger/Kölner Stadt-Anzeiger vorliegenden Gutachten bis 2030 mit erheblich weniger Flächenverbrauch zu realisieren als der komplette Ausbau. Dennoch schlägt die Behörde vor, schon in diesem ersten Schritt alle Brückenbauwerke erneuern oder umbauen zu wollen. Sie sollen für den späteren Ausbau der Strecke auf acht Spuren mit Standstreifen schon so vorbereitet werden, dass man sie dann nicht noch einmal umbauen muss.

Der Sprecher schreibt, dass die Planungen zu dem einst für 2030 terminierten Baubeginn des Autobahnabschnitts auf acht Spuren zurzeit ruhten.

Anwohner, Umwelt- und Klimaschützer und inzwischen sogar große Teile der Wirtschaft lehnen diesen Ausbau grundsätzlich ab. Die Düsseldorfer und die Bergische IHK hatten in einer Pressemitteilung die dauerhafte Nutzung des Seitenstreifens gefordert – auf den großen Ausbau solle man ganz verzichten. Der Sprecher der Autobahn GmbH schreibt, man nehme die öffentliche Diskussion hierüber sehr genau zur Kenntnis. Entscheidungsbehörde in dieser Sache sei aber das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

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