Bayer 04 LeverkusenFankneipe und Museum im Stadion

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Auf dem Podium (v.l.): Michael Schade, Friedhelm Renno, Jürgen Gelsdorf, Michael Kentschke und Roman Klossek.

Auf dem Podium (v.l.): Michael Schade, Friedhelm Renno, Jürgen Gelsdorf, Michael Kentschke und Roman Klossek.

Leverkusen – Zwei Frikadellen mit Senf vom Buffet zur Stärkung, dazu ein Glas Mineralwasser. So viel Zeit musste sein, bevor Michael Schade auf dem Podium im Presseraum der BayArena Platz nahm. Zum ersten Mal wohnte der neue Bayer-04-Geschäftsführer der Abteilungsversammlung bei, erlebte die Vorstandswahlen (wir berichteten), ehrte gemeinsam mit dem alten und neuen Mann an der Spitze der Fußballer, Jürgen Gelsdorf, vieljährige Mitglieder, gab Einblicke in die Profi-Abteilung des Werksvereins und stand abschließend ausführlich Rede und Antwort.

Zum Weinlokal „Viini“: Dieses Konzept ist nicht aufgegangen. Weinprobe mit Fußball funktioniert nicht. Das Weinlokal in der Osttribüne de Stadions wird zum Saisonende geschlossen, stattdessen eine Fankneipe eröffnet, ein Treffpunkt für jedermann vor Heim- und auch bei Auswärtsspielen. Außerdem ist ein Traditions-Stammtisch vorgesehen. Ehemalige Spieler sollen über Erlebnisse aus der Vergangenheit erzählen.

Zur Modernisierung der BayArena: Außen hui, innen mitunter pfui. Daher werden neue Toiletten gebaut und zehn zusätzliche Kioske errichtet. Beides muss künftig in der Halbzeitpause zu schaffen sein, der Gang zur Toilette und der Kauf einer Wurst am Kiosk. Außerdem ist ein kleines Museum geplant, dass den Stadionrundgang noch attraktiver machen soll. Die traditionsreiche Geschichte des Leverkusener Sports, nicht nur die des Fußballs, soll dort erzählt werden.

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Zu den Fans: Ich habe von Beginn an intensiven Kontakt gepflegt. Das soll auch so bleiben. Die Fans sind wichtig und nötig – vor allem die in der Nordkurve –, um Fußball zu einem Erlebnis zu machen. Pyrotechnik sowie Transparente, die Gegner diffamieren, gehören jedoch nicht dazu. Zur Zukunft der U 23: Es gibt Diskussionen im Verein über das Für und Wider. Die Würfel sind noch nicht gefallen, zumal zunächst die Verbandsgremien entscheiden müssen, ob es künftig in den Bestimmungen heißt, dass ein Bundesligaklub ein U-23-Team haben kann (bisher muss).

Zu Sami Hyypiä: Ich kenne ihn als Kämpfer und bin fest davon überzeugt, dass Sami diesen Kampfeswillen auf das Team übertragen wird.

Zur sportlichen Lage: Wir sind verwöhnt durch die beeindruckenden Erfolge in der Hinrunde. Da hatten wir auch viel Glück, jetzt haben wir einiges an Pech. Nach 22 Spieltagen liegen wir in der Bundesliga im Soll. Ich gebe aber zu, das Aus im DFB-Pokal und die 0:4-Niederlage gegen Paris sind unentschuldbar.

Zum Saisonziel: Wir wollen es schaffen, dass auch künftig internationaler Spitzenfußball in der BayArena zu sehen sein wird. Das ist unser großes Ziel. Und das werden wir erreichen.

Zu Titelambitionen: Jeder, der Fußball spielt, ob in der Kreisliga oder in der Bundesliga, will Titel gewinnen. Wir auch. Vizekusen darf nicht das Ende allen Denkens sein. Aber in der gegenwärtigen Situation mit dem Ausnahmeteam des FC Bayern von der Meisterschaft zu sprechen, wäre vermessen und arrogant, vielleicht sogar dumm. Aus diesem Grund waren wir sehr auf den Pokal konzentriert, an einem Tag in einem Finale kann alles passieren. Daher war das Aus in diesem Wettbewerb eine so große Enttäuschung.

Zur Sponsorensuche: Der Werbekuchen in Deutschland ist verteilt. Wir werden versuchen, im Ausland neue Sponsoren und Partner zu finden. Spiele in Südkorea und ein Trainingslager in Amerika sollen dabei helfen.

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