„Besuch der alten Dame“Rheindorfer Schüler machen Dürrenmatt-Klassiker zu Open-Air-Erfolg

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Schüler der Gesamtschule Rheindorf führen den „Besuch der alten Dame“ unter freiem Himmel auf.

Schüler der Gesamtschule Rheindorf führen den „Besuch der alten Dame“ unter freiem Himmel auf.

Funktioniert „Der Besuch der alten Dame“ auch Open-Air? Aber ja, das zeigt die Inszenierung an der Gesamtschule Rheindorf.

Claire Zachanassian kehrt als steinreiche Frau in ihr Heimatdorf Güllen zurück – ihre Geschichte führten die Schüler und Schülerinnen der Theater-AG Am Deichtor in der Gesamtschule Rheindorf am Montagabend auf. Das Stück „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt stand unter der Regie von Lamby Georgopoulos, der als Theaterpädagoge an der Schule arbeitet.

„Wir veranstalten unsere Aufführung seit 13 Jahren heute das erste Mal draußen und wollen mit der neuen Umgebung etwas experimentieren“, erklärte Lamby. Die Bürgerinnen, gespielt von Nesssi Mardassi und Mercy Obi, saßen aufgeregt an der Bank des Bahnhofes und warteten auf die Ankunft eines Zuges, indem die ehemalige Güllenerin Claire Zachanassian sitzen sollte. Anstatt eines Zuges setzte sich ein hupendes rotes Auto auf dem Rheindorfer Schulhof in Bewegung und kündigte lautstark das Eintreffen der erwarteten Besucherin an.

Die alte Dame kommt in Güllen an.

Die alte Dame kommt in Güllen an.

Auf hohen Schuhen, mit einer Pelzjacke, einer Perlenkette und Sonnenbrille gekleidet, stieg Claire, gespielt von Cordelia Pockrandt, aus dem Auto und ging hochnäsig auf ihre ehemaligen Mitbürger und Mitbürgerinnen zu – unter ihnen auch Alfred Ill, der ihr in früheren Jahren das Herz gebrochen und die Ehre genommen hatte.

Um sich an ihrem einstigen Liebhaber zu rächen, bietet sie den Güllenern 500 Millionen Euro für die Stadt und 500 Millionen Euro für die Familien, sollte es jemand schaffen, Ill umzubringen. Zunächst scheinen alle empört über diesen Vorschlag, doch mit der Zeit beginnen immer mehr Bürger und Bürgerinnen in dem heruntergekommenen Ort sich teure Dinge zu kaufen. Am Ende ermorden sie Ill...

Popsongs sorgen für Modernisierung des Theaterklassikers

Das ganze Stück wurde durch moderne Popsongs wie beispielsweise „Uptown Funk“ von Mark Ronson und Bruno Mars begleitet, die bei den Zuschauern für sichtlich gute Laune sorgten. Auch die Zuschauer wurden animiert, an einigen Stellen aktiv mitzuspielen und sich auf diese Weise selbst mit dem Stück und dessen Inhalt zu identifizieren.

Dies gelang vor allem durch die große Spielfläche, die die Schauspieler zur Verfügung hatten. Alle waren sich nach diesem Abend einig: Das Open-Air-Theater ist ein voller Erfolg.

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