Energiespar-AktionenLeverkusener Kinder kochen auf dem Feuer

Lesezeit 3 Minuten
Der kleine Meilo steht vor dem Oberbürgermeister, der ihm auf dem Naturgut Ophoven gerade ein Goldenes Thermometer überreicht hat.

Auch Meilo bekam vom Oberbürgermeister ein „Goldenes Thermometer“.

Ein „Dicker-Pullover-Tag“ an der Hitdorfer Grundschule, ein „Tag ohne Strom“ in der Kita, ein grünerer Schulhof in der Realschule: Dafür gab es auf dem Naturgut „Goldene Thermometer“. 

Einmal im Monat bleibt in der Kita Kreuzbroicher Straße das Licht aus. „Dann geht auch die Spülmaschine nicht. Und wir kochen draußen auf dem Feuer“, erklärt der fünfjährige Milow.  Am „Tag ohne Strom“ kommen die Kinder mit Taschenlampen in die Kita. „Das finden sie sehr aufregend, und sie lernen sehr viel über Energie“, erklärt Erzieherin Claudia Füger.

Für ihr Engagement, Strom und andere Ressourcen zu sparen, bekamen Kinder aus der Kita Kreuzbroicher Straße, der Hans-Christian-Andersen-Grundschule und der Realschule am Stadtpark am Freitagmorgen ein goldenes Thermometer. Oberbürgermeister Uwe Richrath hatte sie mitgebracht. 43 Schulen und Kitas haben im vergangenen Schuljahr fleißig Punkte im städtischen Projekt „Energie-Lux – Klimaschutz an Leverkusener Schulen und Kindergärten“ gesammelt. Die drei Einrichtungen haben besonderes Engagement bewiesen.

Das zehnte Mal

Die Stadtverwaltung und das Naturgut Ophoven vergeben das goldene Thermometer zum zehnten Mal für besonderes Engagement im Klima- und Ressourcenschutz. „Allein aufgrund ihres großen CO₂-Fußabdruckes tragen Schulen im Rahmen der Energiewende eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Gleichzeitig nehmen Schulen und Kitas eine wichtige Rolle als Multiplikatoren ein, um heranwachsenden Generationen zu zukunftsfähigem Handeln auszubilden“, erklärte Uwe Richrath.

Die Hitdorfer Grundschule bekam die Auszeichnung dieses Jahr für ihre dreiwöchige Klima-Challenge. Neben einem „Dicker-Pullover-Tag“, an dem die Heizung runtergedreht wurde, sollten die Schüler eine eigene Klimaschutz-Aufgabe auswählen. Auf einer schulinternen Internetplattform haben sie ihre Aktionen dokumentiert. Die Schüler sparten Strom mit ausschaltbaren Steckerleisten, drehten die Heizung herunter oder trennten alte CDs von ihrer Hülle und entsorgten sie bei Avea.

Mit kleinen Aktionen etwas bewirken

„Durch die Klima-Challenge haben die Kinder erfahren, wie leicht es ist, Verantwortung für unsere Erde zu übernehmen und mit ihren kleinen Aktionen etwas Gutes für die Umwelt zu tun“, erklärt Sandra Holtkötter, Lehrerin der Grundschule. Die Realschule am Stadtpark wurde für die intensive Begrünung ihres Schulhofs ausgezeichnet. Durch diese wollen sie das Stadtklima verbessern, Wärmeinseln entgegenwirken und mit Blühwiesen und Beeten zur Artenvielfalt beitragen. Außerdem habe Mülltrennung an der Schule einen hohen Stellenwert. Die Schülerinnen übersetzten ein Poster in acht verschiedene Sprachen, um fremdsprachigen Reinigungskräften das Müllrecycling zu erklären. Zudem sammelten sie leere Plastikstifte, Handys, Batterien und Korken, um sie zu recyceln.

„Durch die Aktionen zum Klimaschutz erfahren die jungen Menschen ihre Selbstwirksamkeit. Sie erkennen, dass sie die Möglichkeit haben, Dinge zu verändern und ihren eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, erklärt Britta Demmer vom Naturgut. „Oft sind diese Aktionen Anstoß, auch in anderen Bereichen wie Mobilität und Konsum sensibler mit der Energie und den Ressourcen umzugehen“, sagt die Koordinatorin des Energie-Lux-Projektes.

Neben den Aktionen zu Energie- und Ressourcenschutz werden auch die Verbräuche gewertet. Im Schnitt wurden an Schulen und Kitas 11,7 Prozent weniger Strom und 10,6 Prozent weniger Wasser als im Vorjahr gebraucht. Beim Energieverbrauch seien es acht Prozent weniger und beim Wasser sogar 18,3 Prozent. Das Sparprojekt lohne sich somit auch für die Stadt. 50.000 Euro der Einsparungen gibt sie an die Schulen zurück.

KStA abonnieren