Staus auf A3 bei LeverkusenEnde der Arbeiten nach missglückter Bohrung nicht in Sicht

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So sieht die Pannen-Baustelle auf der A3 derzeit aus.  

Leverkusen – Als am Beginn des Hochsommers am 1. Juni beim Durchschieben der Pipeline unter der Autobahn 3 die peinliche Panne passierte, hätte wohl kaum jemand gedacht, dass die Reparatur der Fahrbahn auch jetzt noch nicht abgeschlossen sein würde?

Die Bürgerinitiative „3reicht“, die gegen die Erweiterung der A3 arbeitet, mutmaßt gar absichtliche Verschleppung, denn die Reparatur und die Sperrung von Fahrspuren dauert nun schon genau sechs Monate.

Die Delle in der A3 hat Folgen

Die Firmen NETG (der die Panne passierte) und die Autobahn GmbH laborieren bis heute an der Reparatur der Hohlräume. Im Ruhrgebiet verfüllt man Tagesbrüche nach einstürzenden Stollen manchmal innerhalb von Tagen.

Die Delle in der A3 hat Folgen: Autofahrer stehen oft im Stau, glauben, Zeit sparen zu können, indem sie die Engstelle auf den Leverkusener und Leichlinger Bundesstraßen umfahren. An manchen Tagen ist wegen der Verengung nur zähes Fortkommen möglich. Auch Unfälle am Stauende sind schon geschehen, etwa im Juli.

Der Schaden an der Autobahn entstand, als die Pipeline-Spezialisten das 90 Zentimeter dicke Stahlrohr mittels einer Spülbohrung in der Nähe des Rastplatzes Reusrath unter der Autobahn durchschoben. Der kiesige Untergrund ist dort porös und das mit Druck in die Erde gespritzte Schmiermittel Bentonit suchte sich Wege und spülte Hohlräume in den Boden. Als Folge bekam die Autobahn eine Delle.

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Stand der Dinge ist nach einer Information des Pipeline-Verlegers NETG, dass die jeweils rechten Fahrspuren in beiden Fahrtrichtungen in Abstimmung mit der Autobahn GmbH fertiggestellt seien. Die Arbeiten an den linken Fahrspuren der A3 liefen dagegen weiterhin in enger Abstimmung mit der Autobahn GmbH an sieben Tagen pro Woche.

Die Sanierung des Untergrunds könne erst abgeschlossen werden, wenn alle Arbeiten von der Autobahn GmbH erfolgreich abgesegnet seien. Aber dann ist die Sache immer noch nicht erledigt, schreibt der Sprecher: Im Anschluss daran erfolge noch die Asphaltsanierung, welche durch die Autobahn GmbH selbst vorgenommen werde.

Bürgerinitiative argwöhnisch

„Mein Eindruck: Man die Reparatur nicht wirklich voran“, sagt Karl Wilhelm Bergfeld von der Bürgerinitiative, „wir sehen, dass die Sanierung der durch die Flut beschädigten Autobahnen schnell vorangeht - teilweise über weite Strecken“. Sein Verdacht ist, dass der Stau womöglich gar nicht mal ungerne in Kauf genommen werde, um die geplagten Autofahrer für die Zustimmung der Autobahn-Erweiterung bereit zu machen.

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