Fazit - der WochenrückblickExtrem in jeder Richtung

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Berge von Abfällen - wie hier in der Bielertstraße in Opladen - müssen bewältgit werden.

Leverkusen – Eine Woche der Extreme liegt hinter uns, jedenfalls hinter vielen von uns. Nach anderthalb bedrückenden Jahren der Pandemie nun noch der Starkregen mit den Überflutungen vieler Ortschaften, gekappten Verbindungen von Straßen und Stromleitungen, Telefon und Internet. Das hat uns in vielen Fällen in Extrembereiche gebracht, hat die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft vorgeführt und menschliche Stärken wie Schwächen hervorgebracht.

Da gab es durchaus zu rühmende Helden. Neben den Profis und Ehrenamtlern bei Feuerwehr, THW, Rotem Kreuz oder Maltesern packten Freunde und Verwandte mit an, um Menschen zu retten, Habseligkeiten zu bergen, Müllberge abzuarbeiten. Aber es kamen auch Wildfremde angereist, beseelt vom Gedanken, helfen zu können. Und es gab die heimatbewussten Landwirte, die mit leistungsstarken Maschinen Wasser abpumpten und Abfall fort schafften. Zupackende Helden eben.

Aber auch das krasse Gegenteil: Schaulustige, die sich fotografierend und filmend beim Spazierengehen am Elend anderer ergötzten, eine Hochzeitsgesellschaft, die mit dem Brautpaar in der Stretch-Limo voran, im hupenden Konvoi zwischen Müllbergen hindurchfuhr und sich wunderte, dass Flaschen geflogen kamen. Und noch schlimmer: Die Diebe, die in der Not Helfenden das Geld aus der Jacke stahlen, Plünderer, die an der Rückseite ins Haus eindrangen, während dessen Bewohner oder Geschäftsinhaber vorn gerade aufräumten.

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Eine Katastrophe bedingt solches Extremverhalten. Doch das Positive überwog trotz allem. Aber bloß nicht sobald wieder! Es gilt, sich zu wappnen und Lehren zu ziehen. Auch das in großer Gemeinschaft.

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