Impfstoff von Astra Zeneca kommt nach Leverkusen1100 Dosen für Pfleger, Retter, Ärzte

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In den Luminaden hat am Freitag ein weiteres privates Corona-Testzentrum eröffnet. Termine gibt es nur über das Internet.

Leverkusen – Parallel zur ziemlich langsam anlaufenden Impfung der rund 13.000 Leverkusener über 80 beginnt nun auch die Versorgung von Menschen, die unmittelbar mit Corona-Erkrankten in Kontakt sind oder kommen können. Pfleger, die von Haus zu Haus fahren, Mitarbeiter der Rettungsdienste und Ärzte, die an dem Virus Erkrankte behandeln, werden ab Montag mit einem „Sonderkontingent“ versorgt. Rund 1100 Dosen des Impfstoffs von Astra Zeneca stehen dafür zur Verfügung, sagte am Freitag Hermann Greven, Chef der Feuerwehr und als solcher Koordinator im Impfzentrum an der Nobelstraße. Auch das Personal dort werde mit dem Vakzin versorgt, das derzeit nur an Personen verimpft wird, die jünger sind als 65 Jahre.

Organisiert wird diese zweite Impf-Offensive von der Stadtverwaltung; die nach wie vor überlastete Kassenärztliche Vereinigung werde hier nicht in die Pflicht genommen, berichtete Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach.

Kliniken warten auf neuen Impfstoff

In den drei Krankenhäusern stockt die Immunisierung des Personals wieder. Im Klinikum seien jetzt rund 200 der insgesamt 2400 Beschäftigten ein zweites Mal geimpft; im St.-Remigius- und im St.-Josef-Krankenhaus liege die Zahl bei rund 180 von 601 Beschäftigten, sagten die Sprecherinnen der Häuser, Sandra Samper-Agrelo und Elisabeth Michels. In allen Kliniken warte man auf die Zuteilung weiteren Impfstoffs.

In der ersten Woche seien im Erholungshaus 304 Personen mit dem Vakzin von Biontech versorgt worden, sagte Lünenbach. Dafür wurden lediglich zwei Tage benötigt.

Warum Sormas nicht das Optimum ist

Mit dem Programm Sormas sollen eigentlich alle deutschen Gesundheitsämter ausgerüstet sein. Das würde den Austausch von Daten in der Pandemie erleichtern und beschleunigen, heißt es. Im Gesundheitsamt der Stadt Leverkusen kommt es trotzdem nicht zum Einsatz, und es besteht auch keine Bereitschaft, Sormas einzuführen.

Amtsarzt Dr. Martin Oehler und Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach begründeten ihre Ablehnung am Freitag auf Anfrage so: Im Gesundheitsamt habe man im vorigen März auf ein anderes System gesetzt. Mit dem Programm Mikado sei das Amt nun digitalisiert. Das laufe gut, mit dem Datenaustausch „haben wir keine Probleme, so Oehler. „Und es wäre fatal, jetzt in der Pandemie das System zu wechseln.“ Lünenbach geht davon aus, dass es zudem sehr bald eine Schnittstelle zwischen Mikado und Sormas geben wird. „Das ist eine reine Software-Frage.“ (tk)

Unterdessen hat ein zweites, privat betriebenes Testzentrum seinen Betrieb aufgenommen. In einem Ladenlokal in den Luminaden hat der Kölner Club-Betreiber Yediyar Isik eine Filiale eingerichtet. Seit Freitag können sich Interessierte Schnell- oder den verlässlicheren PCR-Tests unterziehen. Montags bis freitags ist das Zentrum zwischen 8 und 19 Uhr geöffnet, samstags zwischen 10 und 18 Uhr. Termine werden nur über die Internetseite vergeben:

www.covid-testzentrum.de

Bis Freitagmittag hatte der Betreiber nach Auskunft von Amtsarzt Martin Oehler noch keinen Kontakt mit dem Gesundheitsamt. „Ich gehe aber davon aus, dass dies noch geschieht.“ Die Ergebnisse sollen ans Gesundheitsamt weitergereicht werden, sofern sie positiv ausfallen.

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Allerdings hält der Amtsarzt nicht viel von privaten Testzentren: Die Testungen folgten keiner Strategie – deshalb sei es schwierig, daraus Schlüsse für den Verlauf der Pandemie zu ziehen. „Aber natürlich ist so eine Teststation ein legitimes Geschäftsmodell. Die Nachfrage ist da, also gibt es ein Angebot.“

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