Infoveranstaltung zum A-3-AusbauStadt Leverkusen bekräftigt Tunnel-Vorliebe

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Straßen NRW stellte den  A3-Ausbau in Leverkusen vor.

Straßen NRW stellte den  A3-Ausbau in Leverkusen vor.

Leverkusen – Es hatte ein bisschen was von Kino am Donnerstagabend im Ratssaal. Nur, dass statt eines unterhaltsamen Spielfilms ein Video der etwas anderen Art gezeigt wurde: In einer Animation hat Straßen NRW interessierten Bürgern gezeigt, wie der A3-Ausbau aussehen könnte. Zur Erinnerung: Zwei Varianten wurden nach Berlin gemeldet.

Die eine möchte die Autobahn zwischen den Anschlussstellen Leverkusen-Mitte und -Opladen oberirdisch ausbauen, die andere will den Durchgangsverkehr (der nicht in Leverkusen raus oder wechseln will, sondern Richtung Oberhausen weiterfährt) in einen Tunnel unter die Erde legen.

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Die Stadt Leverkusen hatte sich bereits klar für die Tunnelvariante ausgesprochen, das bekräftigte Oberbürgermeister Uwe Richrath im Ratssaal noch einmal. Die Landesbehörde Straßen NRW bevorzugt den oberirdischen Ausbau, der deutlich günstiger ist.

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Aber es gibt noch weitere gravierende Unterschiede. Zum Beispiel in der Bauzeit. Autobahnplaner Hans Schnitzler von Straßen NRW sprach von einer Bauzeit von siebeneinhalb bis neuneinhalb Jahren für den Tunnel, bei der oberirdischen Variante (Ausbau im Bestand) seien es vier bis viereinhalb Jahre. Bei dem Tunnel würde sich die Baustelle physisch auch noch zusätzlich verlängern: Da nicht nur ein Tunnel gebaut wird, sondern auch diverse Spuren um den Tunnel herumfahren müssen, würde sich die Baustelle um jeweils 1,8 Kilometer nach Norden und nach Süden hin verlängern – weil man einfach mehr Platz braucht.

Anwohner sind besorgt

Besorgt sind vor allem die Bürger in Manfort, die rechts und links der A3 wohnen und direkt vom Ausbau betroffen wären, beispielsweise an der Syltstraße oder am Ratherkämp.

Was die Syltstraße betrifft, ist die Aussage von Hans Schnitzler eindeutig: Bei der Tunnelvariante würde die Syltstraße mit ihrer Bebauung größtenteils erhalten bleiben und nur wenig eingeschränkt. Ganz anders die oberirdische Variante. „Die Syltstraße wird bei dieser Variante geopfert“, stellte Friedrich Jonas von der IG Schleswig-Holstein-Siedlung frustriert fest.

In Kürze, noch bevor Blattwerk die Sicht versperrt, will Straßen NRW auf der westlichen Seite der A3 Drohnen fliegen lassen: Detaillierte Bilder sollen helfen zu schauen, welche Häuser erhalten bleiben können oder eben nicht. Auf der östlichen Seite (mit Syltstraße) ist das Projekt bereits durchgeführt worden.

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