Keine Ökosiedlung hierSPD fordert Planungsstopp am Bohofsweg

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Das Gelände für die geplante Siedlung am Bohofsweg hat zu guten Boden. Das Baudezernat hat die Planung auf Eis gelegt.

Das Gelände für die geplante Siedlung am Bohofsweg hat zu guten Boden. Das Baudezernat hat die Planung auf Eis gelegt.

Leverkusen – Als Ökosiedlung ist das Bauvorhaben anfangs gefeiert worden, vor allem von den Grünen, dann aber alsbald in die Kritik geraten. Nordöstlich von Mathildenhof, am Bohofsweg, ist auf drei Hektar ein Baugebiet mit vor allem zwei Dutzend Einfamilienhäusern geplant worden.

Doch vor allem wegen negativer Auswirkungen auf das Stadtklima geriet das Vorhaben zunehmend in die Kritik, besonders bei den direkt betroffenen Nachbarn. Und auch bei den Befürwortern der Pläne kamen verstärkt Zweifel auf. Nun will die SPD die Pläne ad acta legen und fordert einen Planungsstopp für das Terrain in der Frischluftschneise.

Wichtig fürs Stadtklima

Dem Gebiet sei eine hohe stadtklimatisch-lufthygienische Bedeutung beizumessen, befindet Sven Tahiri, baupolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, unter Berufung auf die Stadtverwaltung. „Die geplante Bebauung würde genau diese Funktion beeinträchtigen und einen negativen Einfluss auf das Stadtklima mit sich ziehen.“

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Am Bohofsweg, nördlich von Mathildenhof, soll eine Öko-Siedlung entstehen.

Und sein Fraktionskollege Dirk Löb meint: „Auch wenn wir in Leverkusen mit Blick auf die kommende Bevölkerungsentwicklung immer mehr Wohnraum benötigen, können wir vor dem Hintergrund des zuletzt ausgerufenen Klimanotstands kein für unser Stadtklima so nachteiliges Bauprojekt durchführen.“ Daher soll das Aufstellungsverfahrens zum Bebauungsplan jetzt gestoppt werden.

„Gleichzeitig möchten wir aber betonen, dass die geplante Bauweise nach höchsten ökologischen Standard richtungsweisend war“, so Tahiri. Die immer knapper werdenden Flächen in der Stadt müssten aber nachhaltiger genutzt werden. „Die geplante klassische Eigenheimsiedlung mit einem hohen Flächenverbrauch und verhältnismäßig wenig und besonders teurem Wohnraum lieferte nicht die notwendige Nachhaltigkeit. Geringer Platzverbrauch, eine ökologische Bauweise und bezahlbarer Wohnraum in Geschossbauweise sind der Grundstock einer modernen und nachhaltigen urbanen Stadtentwicklung.“

Für nachhaltigere Planung

Diese müsse mit einer vernetzten Mobilität, fußläufiger Nahversorgung und einer sozialen Infrastruktur durch Kitas verbunden werden. „Dies ist die Art von zukunftsgerichteter und nachhaltiger Stadtplanung, die wir in Leverkusen brauchen.“ Bei der Abwägung mit den negativen Folgen für Leverkusens ohnehin stark belastetes Stadtklima könne am Bohofsweg kein Platz für das geplante Bauprojekt sein.“

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Außer Zweifel stehe, dass Leverkusen angesichts steigender Bevölkerungszahlen weiterhin mehr Wohnraum benötige und auch die Kapazitäten der Kinderbetreuung ausgebaut werden müssen. 

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