Kita-NeubautenSo will Leverkusen 1090 neue Kitaplätze schaffen

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An der Nordseite des Henkelmännchenplatzes in Opladen wird bereits fleißig gebaut.

An der Nordseite des Henkelmännchenplatzes in Opladen wird bereits fleißig gebaut.

Leverkusen – Seit gut zwei Jahren gibt es die Projektgruppe „Kita-Standorte“ bei der Stadt, zunächst unter der Führung des Jugend-Dezernats, seit März 2022 ist das Baudezernat hier federführend. Das erklärte Ziel ist es, das Defizit der rund 1000 fehlenden Kitaplätze über Neubauten zu schließen. Und auch regelmäßig darüber zu informieren, auf welchem Stand die Vorhaben sind. Der neue Zwischenbericht listet wieder viele Projekte in unterschiedlichem Planungsfortschritt auf.

Es geht zu langsam

„Klar ist, es geht immer noch viel zu langsam“, sagt Christoph Kühl (Grüne). Daran sei nicht alleine die Verwaltung schuld. „Alkenrath, Steinbüchel, Hitdorf, wir habe überall Probleme, unsere Pläne umzusetzen und da sind wir auch als Politik gefragt“, sagt Kühl. Zuletzt war es bei einer Bürgerversammlung zum Bauprojekt in Hitdorf zu Tumulten gekommen. „Natürlich wird jeder Standort diskutiert und es gibt immer persönliche Betroffenheiten“, sagt Dezernent Marc Adomat. „Aber es ist kein angenehmes Gefühl für meine Mitarbeiter, von allen Seiten angegangen zu werden.“

Mitarbeiter massiv angegangen

Das ist Kühl nicht klar genug formuliert: „Was da gelaufen ist, geht gar nicht. Wenn da Mitarbeiter der Verwaltung massiv angegangen werden, muss ein Riegel vorgeschoben werden.“ Auch Adomat will sich nicht entmutigen lassen: „Wir haben eine klare Linie, wie wir die 1000 Plätze schaffen wollen.“ Und die sieht folgendermaßen aus: Gebaut werden soll sowohl von der Stadt, der WGL, wie auch von privaten Investoren. Ein Zwischenstand.

Umsetzungen durch die WGL

An der Bodestraße in Rheindorf ist derzeit der Rückbau des Altgebäudes auf dem Grundstück beauftragt. Dieser solle bis Ende 2022 erfolgen. Die WGL übernimmt dann den Neubau einer bis zu sechsgruppigen Kita mit Belegung von insgesamt 120 Kindern, abhängig von den Ergebnissen des Verkehrsgutachtens.

In der neuen Bahnstadt Opladen soll die WGL am südlichen Henkelmännchen Platz eine weitere achtgruppige Kita bauen. Der Bebauungsplan wird derzeit aufgestellt und soll im Herbst 2022 öffentlich ausliegen. Mit einem Baurecht sei dann im Sommer 2023 zu rechnen.

Der Standort Gutenbergstraße wurde bereits kontrovers diskutiert, hier soll es im Frühjahr 2023 eine öffentliche Auslegung der Baupläne geben, gebaut werden kann dann frühestens Anfang 2024.

Am Bohofsweg verzögert sich die Planung durch einen notwendig gewordenen Umweltbericht. Je nach Fertigstellung können die neuen Pläne dann Anfang 2023 ausgelegt werden, mit Baurecht sei in 2024 zu rechnen. Der Aufsichtsrat der WGL hat diesem Projekten bereits zugestimmt.

Umsetzung durch Investoren

An der Geschwister-Scholl-Straße in Alkenrath soll auf dem ehemaligen Kirchengelände eine Kombination aus Kita und Seniorenwohnen geschaffen werden. Investor ist SPC Schneider Projekt Consult, die bis zu 120 Betreuungsplätze schaffen wollen.

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Die Pläne für das Hochhaus am Alkenrather Weiher stoßen bei vielen Nachbarn auf Ablehnung. 

In Küppersteg soll Paeschke an der Ecke Eifelstraße/Von-Ketteler-Straße den Bau einer viergruppigen Kindertageseinrichtung durchführen, wodurch etwa 60 Kinder betreut werden können.

An der Weinhäuser Straße in Hitdorf gibt es in der Nachbarschaft sehr umstrittene Pläne zum Bau einer sechsgruppigen Einrichtung, ebenfalls durch Paeschke.

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Auf diesem freien Feld am Ende der Weinhäuserstraße soll die neue Kita in Hitdorf errichtet werden.

In Manfort gibt es einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Manfort - IPL- Kita“ (ehemals Johannes-Kepler-Straße), hier soll die Colonia Kids eine Kindertageseinrichtung mit sechs Gruppen bauen, die Platz für bis zu 110 Kinder bietet.

Umsetzung durch die Stadt

An der Hardenbergstraße in Küppersteg gibt es erste Überlegungen, auf einem freien Grundstücksbereich im rückwärtigen Teil des Schulgrundstückes einen Neubau für eine sechsgruppigen Kita umzusetzen. Hier sei wegen der engen Verzahnungen in Bezug mit der Schule nur eine Realisierung durch die Gebäudewirtschaft sinnvoll.

Gebäudewirtschaft ist ausgelastet

Dass hier nur eine Maßnahme aufgeführt ist, begründet die Stadt damit, dass der Fachbereich Gebäudewirtschaft durch die Beseitigung von Flutschäden an städtischen Gebäuden, den Bau von Flüchtlingsunterkünften und den weiterhin bestehenden Personalmangel nur noch sehr eingeschränkte Kapazitäten habe.

Drei Projekte in der Umsetzung

Sollten alle aufgeführten Projekte so durchgeführt werden, könnten 1090 neue Kita-Plätze geschaffen werden. Bereits gebaut wird aktuell an drei Standorten.

Neuer Inhalt

Die ehemalige Kirche wird zu einer Kindertagesstätte umgebaut.

Der evangelische Kita-Verband baut die Manforter Johanneskirche zu einer Kita um, der Investor Derichs und Konertz an der Nordseite vom Henkelmännchenplatz in der Neuen Bahnstadt und Paeschke am Fester Weg in Lützenkirchen.

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