Stellplätze für PendlerFahrradparkhaus am Opladener Bahnhof kommt 2020

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Im Innenraum der Bahnhofsbrücken-Rampe soll im kommenden Jahr das Fahrradparkhaus errichtet werden.

Im Innenraum der Bahnhofsbrücken-Rampe soll im kommenden Jahr das Fahrradparkhaus errichtet werden.

Leverkusen  – Lang, schlank und kompakt soll es werden, den vorgegebenen engen Raum voll ausnutzen. Am Westende der Opladener Bahnhofsbrücke, wo zusätzlich zur Treppe und einem häufig defekten Aufzug eine langgezogene Rampe von der Brücke hinab aufs Straßenniveau an der Europa-Allee führt, soll im kommenden Jahr ein Fahrradparkhaus errichtet werden.

Bis zu 240 Drahtesel sollen dort sicher abgestellt werden können. Ein Anreiz für Pendler, die die Bahn nutzen, die Strecke zum Bahnhof bevorzugt mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Sicherheit ist gefragt

Andreas Schönfeld, Verkehrsplaner und Prokurist der Neue Bahnstadt Opladen GmbH, stellte die Pläne des Aachener Büros Heinz Jahnen Pflüger am Mittwochabend in der „Bahnstadt-Info“ am Opladener Busbahnhof vor. Gut zwei Dutzend Interessierte waren – meist mit dem Fahrrad – gekommen, um sich das neue Angebot für eine andere Mobilität erläutern zu lassen.

Zurzeit steigen laut Recherchen der Planer täglich rund 300 Radfahrer in Opladen auf die Bahn um. Bei rund 10000 Pendlern, die den Bahnhof täglich nutzen, sind da noch Steigerungen möglich. Doch bisher gibt es nur eine sehr begrenzte Anzahl sicherer Abstellmöglichkeiten in zu mietenden Fahrradboxen.

Individuelle Fahrrad-Mietboxen, ein abgeschlossener Käfig und ungeschützte Abstellmöglichkeiten im Freien sind an der Ostseite der Bahnhofsbrücke, an der Lützenkirchener Straße, vorhanden.

Individuelle Fahrrad-Mietboxen, ein abgeschlossener Käfig und ungeschützte Abstellmöglichkeiten im Freien sind an der Ostseite der Bahnhofsbrücke, an der Lützenkirchener Straße, vorhanden.

Auf der Ostseite der Bahnhofsbrücke bietet ein abschließbarer Käfig ein gewisses Maß an Sicherheit für geparkte Drahtesel, mietbare geschlossene Boxen sind sehr begehrt, aber nicht in ausreichender zahl verfügbar. Das neue Fahrradparkhaus soll Opladen da ein Stück weiterbringen.

Drei Monate Sperrung

Damit das extrem schmale, dafür aber lange Gebäude im Innenraum der Brückenrampe erreichbar wird, muss die Rampe zunächst umgebaut werden. Sie wird dafür um 8,50 Meter verlängert. Die Arbeiten dazu, die im September beginnen, werden voraussichtlich drei Monate dauern, in denen die Rampe voll gesperrt bleibt.

Danach werden die drei Parkebenen jeweils einzeln von der Europa-Allee, der Nordseite der Rampe und der Bahnhofsbrücke aus erreichbar und über Treppen auch untereinander verbunden sein.

In den beiden unteren Ebenen, deren Benutzung über ein elektronisch gesichertes Zugangssystem per Internet gebucht werden muss, werden Fahrräder in jeweils zwei Ebenen übereinander eingestellt. Gasdruckfedern sollen die jeweils oberen Abstellmöglichkeiten leichter handhabbar machen. Gestaffelte Preise, die mit einer Tagespauschale beginnen und über ein Monats- oder Jahresabo günstiger werden, sollen die Nutzung vor allem für Berufspendler attraktiv machen. Die dritte Ebene auf Niveau des Brückenübergangs wird nicht mehr überdacht sein und frei zugängliche Abstellmöglichkeiten bieten.

Öffentliche Toiletten

Im Gebäudetrakt sollen im Erdgeschoss nahe der Brücke außerdem öffentlichen Toiletten und ein Aufenthaltsraum für Busfahrer der Wupsi untergebracht werden, da der neue Zentrale Omnibusbahnhof („ZOB“) künftig unmittelbar an die Bahnhofsbrücke grenzt. Die Erdarbeiten dafür haben bereits begonnen. Der Bau des Fahrradparkhauses soll gleich nach der Verlängerung der Brückenrampe beginnen. Das Projekt steht unter Zeitdruck: Spätestens im Oktober müssen die Hauptarbeiten erledigt sein. Dann geht der neue Busbahnhof in Betrieb, der alte wird abgerissen und die Arbeiten für das neue Bahnhofsquartier sollen schnellstmöglich beginnen.

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Was es im Fahrradparkhaus allerdings nicht geben wird, sind Ladestationen für E-Bikes oder ein Fahrradverleih. „So etwas funktioniert in einem Fahrradparkhaus nicht. Dafür werden Sie keinen Betreiber finden, der das wirtschaftlich hinbekäme“, belehrte Schönfeld die nachfragen Besucher. So weit wie die ausgesprochene Fahrradstadt Münster ist Leverkusen eben noch lange nicht.

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