25 Künstlerinnen und Künstler stellen etwa 100 Arbeiten aus, die Vernissage ist am kommenden Sonntag.
JahresausstellungBei der AG Leverkusener Künstler ist alles „In der Schwebe“

„In der Schwebe“ lautet der Titel der Jahresausstellung der AG Leverkusener Künstler. Sie wird am Sonntag, 16. November 2025, eröffnet.
Copyright: Niklas Pinner
Wüsste man nicht, unter welches Motto die Künstlerinnen und Künstler der AG Leverkusener Künstler und ihre Gäste die kommende Jahresausstellung gestellt haben, so wäre es kaum zu erraten. Was nicht heißt, dass das Motto sich nicht bei jeder der rund 100 Arbeiten wiederfindet. Aber „In der Schwebe“ lässt so viel Raum, dass die 25 Künstlerinnen und Künstler für eine besonders vielfältige Ausstellung gesorgt haben.
Die wird am Sonntag, 16. November, um 12.30 Uhr in der Galerie des Opladener Künstlerbunkers eröffnet. Norbert Küpper, einer der ausstellenden Künstler, wird die Vernissage mit der Gitarre begleiten. Auch der neue Oberbürgermeister Stefan Hebbel wird eine Ansprache halten, ebenso die AG-Vorsitzende Ellen Loh-Bachmann, besser bekannt als Eloba. Die Finissage ist für Sonntag, 7. Dezember, 17 Uhr, geplant.
„Die Welt verändert sich“, sagt Eloba beim Presserundgang durch die Ausstellung. Die Leute würden unsicherer, Gewissheiten geraten ins Wanken. Das habe den Ausschlag für das Motto gegeben. Denn auch die Welt befinde sich irgendwie in der Schwebe. Allerdings, das betont Eloba und das ist auch in den Arbeiten zu erkennen, muss das nicht nur negative Facetten haben. Veränderungsprozesse können auch positiv sein, den Künstlerinnen und Künstler wurden da keine Grenzen gesetzt.
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Leverkusen: Zwei neue Künstler dabei
Etwa ein halbes oder ein Dreivierteljahr sei es her, dass man sich für das Motto entschieden habe. Unter den 25 Ausstellenden sind fünf Gäste, die nicht Mitglied der AG Leverkusener Künstler sind. Zwei der Leverkusener Künstlerinnen und Künstler sind zum ersten Mal dabei.
Skulpturen hat zum Beispiel Jürgen Heinze aus Korschenbroich beigesteuert. Gleich am Anfang des ersten Ausstellungsraums steht seine Zwölf-Kilo-Stahlskulptur „Was du siehst, bist du“. Ein abstraktes Formgebilde, die Sichtweise verändert sich je nach Blickwinkel. Das schwere Metall ist in einzelnen Streben fein in einen Schwebezustand versetzt worden.
„Seelische Dazwischenzustände“ will Axel Weishaupt darstellen. Er hat Eindrücke, die er zum Beispiel aus Kappadokien mitgenommen hat, verarbeitet. Auf durch Vulkanausbruch geformten Felsgebilden sind kleine Häuser gebaut, wohl verlassen. Das Bild wirft die Frage nach Größenbeziehungen, Dimensionen auf. Die eigene Existenz schwebt zwischen den „durch gewaltsame Kräfte entstandenen“ Verhältnissen.
Das Auge schafft Kunst
Carsten Ludwig hat ein Bild einer springenden Frau aus einem Lexikon bearbeitet. Die Frau hat ähnlich einer Turnerin die Arme ausgebreitet. Es ist fast eine Linie, die die Arme bilden. Aber eben nur fast. Ludwig stellt das anhand von Formen dar, die er um die Frau aufgesetzt hat. Der Mensch erreicht mathematische Perfektion nicht, er schwebt drumherum. „Die Mathematikerin springt“, heißt die Arbeit.
Heiderose Birkenstock-Kotalle (Biko) sind Farben wichtig. Sie seien in ihren Arbeiten das allerwichtigste. Die bekennende Max-Ernst-Anhängerin will den Betrachterinnen und Betrachtern ihrer Kunst bei jedem Draufschauen etwas Neues vermitteln. Etwas, das sie beim letzten Blick zuvor nicht gesehen haben. Sie fasst ihre Farben in Strukturen, die formlos erscheinen. Die Formen bilden sich aber, wenn man länger draufschaut, das Auge schafft Kunst. Und das bei jedem Betrachten neu.
Im Kabinett will Thomas Ernst Leichtigkeit umsetzen. Angesichts der Nachrichtenflut, die einen erdrücken könne, wollte er Zuversicht verbreiten. Den Schwebezustand positiv besetzen. Das macht er, in dem er Dinge oder Erinnerungen, die ihm Leichtigkeit verschaffen, auf Bildern umsetzt. Ein Tauchgang zum Beispiel, eine weitere Form des Schwebens.
Die Galerie Künstlerbunker an der Karlstraße 9 ist bis einschließlich 7. Dezember mittwochs, freitags und sonntags von 16 bis 18 Uhr geöffnet.

