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Bilanz zum Schlebuscher Volksfest„Der Sonntag war eine Sprudelwasser-Party“

Lesezeit 4 Minuten
Brings auf der Bühne vor tausenden Zuschauern

Brings spielen am Sonntagabend zum Abschluss des Schlebuscher Volksfests vor Tausenden im Wuppermannpark.

Das 40. Schlebuscher Volks- und Schützenfest war heiß, aber zur Begeisterung der Veranstalter sehr gut besucht und absolut friedlich.

37,5 Grad im Schatten hat Werner Nolden am Sonntag in der Schlebuscher Fußgängerzone gemessen. Im Wuppermannpark unter den Bäumen war es zwei bis drei Grad kühler, „da wirkt die Dhünn wie eine Klimaanlage“, sagt Nolden. Dennoch: Auch wenn jeder Veranstalter sich schönes Wetter wünscht, das war ein bisschen viel des Guten. Zwar war der Wuppermannpark zum Abschlusskonzert von Brings am Sonntagabend gut gefüllt, vielleicht sogar noch mit mehr Menschen als jene 5000 am Vorabend bei Henning Krautmacher. „Aber es war eine Sprudelwasser-Party“, berichtet Nolden. Während Bratwurst und Bier bei angenehmen 25 Grand am Samstagabend sehr gut verkauft wurden, griffen die Tausenden Besucher am Sonntag vor allem beim Wasser zu. 

Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Um Punkt 18 starten die Kölsch-Rocker und gaben weder sich noch dem Publikum eine Pause, bis sie um kurz nach 20 Uhr endgültig alle zum „Heimjohn“ gesungen hatten. Und es finden sich auch bei dann noch immer über 30 Grad immer noch genug vor der Bühne ein, die wie die bekennenden Opas auf der Bühne zwei Stunden lang durchtanzen, singen, winken und springen.  Andere machen es sich auf einer Picknickdecke gemütlich und schunkeln mit. 

Schunkeln auf der Picknickdecke

Schunkeln auf der Picknickdecke: Volksfest Schlebusch 2025

„Wir sind jetzt seit 35 Jahren unterwegs und manchmal fragt man sich: Wie konnte das so lange gut gehen?“, sagt Peter Brings in einer kurzen Verschnaufpause. „Und dann schaue ich hier in den Park und weiß: Ihr wart das.“ Auch die politische Botschaft darf am Ende nicht fehlen. Als Vater von drei Kindern und mittlerweile stolzer zweifach-Opa mache er sich große Sorgen, wohin die Welt drifte. Die große Gefahr in Deutschland habe drei Buchstaben, sagt er: „AfD“. Was passiere, wenn man die Verrückten an die Macht lasse, könne man aktuell sehen, „wenn man über den großen Teich blickt“. Darauf folgt „Polka, Polka, Polka“ mit der wichtigen und überaus aktuellen Zeile: „Un steiht die Welt en Flamme- Mir stonn all zusamme“.

Keine Ausschreitungen in Leverkusen

Veranstalter Nolden ist überaus zufrieden mit seinem 40. Volks- und Schützenfest. „Wir hatten einen überragend guten Donnerstag und auch der Freitag, der sonst immer ruhiger ist, war sehr gut besucht. Das war eine deutliche Steigerung gegenüber dem letzten Jahr.“ In anderen Teilen der Republik nehme er bei seinen Veranstaltungen immer mehr Zurückhaltung wegen Sicherheitsbedenken wahr. „In Schlebusch kommen die Menschen und vergessen einfach mal für zwei Stunden, was sonst so alles los ist“, freut er sich. Der Samstagabend mit seinem Freund Henning Krautmacher war für ihn ohnehin ein besonderes Ereignis und habe auch viel positives Feedback eingebracht. Und Brings sind in Schlebusch ohnehin ein Selbstläufer. 

Brings auf der Bühne

Brings auf der Bühne im Wuppermannpark

Dabei bleibt alles überaus friedlich: Es habe keinerlei Ausschreitungen gegeben. Wegen der Hitze mussten ein paar Menschen vom DRK „erfrischt“ werden, größere Notarzteinsätze waren aber nicht nötig.  Auch die erste „Jecke Meile“, eine Idee von Noldens Mitarbeiterin Kerstin Nowak, wurde am Samstag sehr gut angenommen, die Karnevalsvereine freuten sich über die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit zu zeigen. Lediglich am Sonntag war wegen der Hitze in der Fußgängerzone wenig los. „Ich laufe auf der letzten Rille, bin aber sehr glücklich“, resümiert Nolden. 

Lange kann er sich nicht ausruhen: „Nächste Woche fangen wir an, für die Opladener Bierbörse aufzubauen.“ Die ist in diesem Jahr wegen der späten Sommerferien ungewöhnlich früh: von 11. bis 14. Juli. A propos Bierbörse – da haben Brings auch noch eine Ankündigung dabei, hereingereicht auf einem Zettel kurz vor der Zugabe: „Am 12. Juli 2026 sehen wir uns auf der Opladener Bierbörse“, ruft Peter Brings dem jubelnden Publikum zu. 

Und das Schlebuscher Volksfest? Wird es auch im 41. Jahr geben am Fronleichnamswochenende geben: Mit Köbes Underground, die jedes zweite Jahr den Samstagabend bestreiten. Und zum Finale am Sonntag? „Kommt auf jeden Fall eine kölsche Band“, verspricht Nolden.