Fachpersonal verlorenFrauenklinik in Opladen schließt früher

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Ab sofort wird hier niemand mehr geboren: Die Frauenklinik in Opladen schließt, auch die erst vor drei Jahren angetretene Chefärztin Mahdis Najafpour (r) verlässt das Haus.

Ab sofort wird hier niemand mehr geboren: Die Frauenklinik in Opladen schließt, auch die erst vor drei Jahren angetretene Chefärztin Mahdis Najafpour (r) verlässt das Haus.

Leverkusen – Früher als geplant, nämlich schon zum 10. Mai, wird das Sankt Remigius Krankenhaus Opladen seine Frauenklinik, die geplant zum 30. Juni 2021 schließen soll, bei den Leitstellen der Feuerwehr und der Rettungsdienste abmelden. „Uns stehen zahlenmäßig nicht mehr die notwendigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – insbesondere des Ärztlichen Dienstes – zur Verfügung, um Patientinnen, werdenden Müttern und deren Neugeborenen rund um die Uhr die gewohnte qualitativ hochwertige Versorgung anzubieten“, teilte Andreas Degelmann, Sprecher der Geschäftsführung der Kplus Gruppe am Mittwoch mit. Das gelte vor allem für Notfälle und für Geburten, die ebenfalls nicht planbar sind. Zur Geburt angemeldete Mütter, die gynäkologischen Abteilungen sowie die niedergelassenen Frauenärzte sind informiert.

Personeller Engpass

Im Opladener Krankenhaus arbeite man an einem reibungslosen Übergang und einer guten Weiterbehandlung der Patientinnen in anderen Häusern. „In den umliegenden Frauenkliniken – insbesondere in Leverkusen, Langenfeld und Hilden – ist man vorbereitet, die Patientinnen aufzunehmen.“ Der personelle Engpass erfordere die frühere Schließung, aber: „Wir wollten unseren Ärztinnen und Ärzten natürlich die Möglichkeit geben, Angebote anderer Arbeitgeber anzunehmen“, so Degelmann. In den letzten Wochen habe man schon die freien Dienste über Zeitarbeit mit externen Medizinern abgepuffert.

Zurzeit sind noch neun Patientinnen zur stationären Behandlung in der Frauenklinik. „Deren Versorgung ist selbstverständlich rund um die Uhr über die fachärztlichen Hintergrunddienste gesichert“, so Degelmann. Ende Februar hatte das Katholische Trägerunternehmen Kplus Gruppe mitgeteilt, dass die Frauenklinik schließen und nach einer anschließenden Umbauphase die im Sankt Josef Krankenhaus Wiesdorf untergebrachte Geriatrie nach Opladen umziehen wird.

Mehr Kräfte im Kreißsaal

Das Klinikum Leverkusen hat sich auf die veränderte Situation in der Leverkusener Krankenhauslandschaft bereits eingestellt. So wird der Kreißsaal personell aufgestockt. Das Klinikum rechnet mit ein bis zwei Geburten mehr pro Tag. Alin Glaus, Leitende Hebamme: „Mütter können bei uns wie gewohnt in entspannter Atmosphäre ihr Kind zu Welt bringen. Das Team im Kreißsaal ist hoch motiviert und es herrscht eine sehr gute Stimmung.“

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Bereits in den vergangenen Wochen machte sich die Schließung der Frauenklinik in Opladen im Klinikum bemerkbar und die Zahl der Geburten in Leverkusen stieg. In diesem Jahr haben unsere Hebammen und Ärzte in Schlebusch bis Anfang Mai bei 610 Geburten unterstützt, das sind rund 100 Geburten mehr als im Vorjahr.

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