Aachener ModehausIm Leverkusener Kaufhaus wird wieder Mode verkauft

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Damenmode hängt dort, wo sich im Kaufhof die Schreibwarenabteilung befand.

Damenmode hängt dort, wo sich im Kaufhof die Schreibwarenabteilung befand.

Noch unklar ist allerdings, wie es langfristig im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in Leverkusen-Wiesdorf weitergeht.

Der Modehändler Aachener Modehaus öffnet im Laufe dieser Woche am Wiesdorfer Platz seine Pforten. Das teilte die Muttergesellschaft TEH Textilhandel GmbH aus Dortmund am Montag (11. Dezember) auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“ mit. Wann genau der Verkauf beginnt, vermochte Sprecherin Panagiota Egglezou nicht zu sagen. Üblicherweise werden Geschäfte im Einzelhandel donnerstags oder freitags neu eröffnet.

Damit wird ziemlich genau sechs Monate, nachdem der Kaufhof am Wiesdorfer Platz im Juni seine Pforten geschlossen hatte, am Wiesdorfer Platz wieder Damen- und Herrenmode verkauft. Der Verkauf im ehemaligen Kaufhof beschränkt sich nach Auskunft von Egglezou allerdings auf das Erdgeschoss. Und es wird ausschließlich Bekleidung angeboten.

Leverkusen: Keine Auskunft über langfristige Perspektive

Weiterhin offen ist, ob mit dem Verkaufsstart diese Woche – mitten im Weihnachtsgeschäft – auch eine längerfristige Perspektive von Aachener Modehaus in Leverkusen verbunden ist. Dazu gibt es von der Ende November insolvent gegangenen TEH keine Auskunft.

Wer einen Blick durch die neuerdings von meisten großen Klebeplakaten befreite Schaufensterfront zur Fußgängerzone tut, sieht im Entree des vormaligen Kaufhof sehr viel Damenmode an Kleiderständen, auf Haken und in Regalen. Linker Hand, dort wo im Kaufhof früher Schreibwaren verkauft wurden, hängen an der Wand noch Schilder, die darauf hinweisen. Im Schaufenster steht ein einsamer Weihnachtsbaum, ein etwas hilfloser Versuch, in dem Geschäft so etwas wie vorweihnachtliche Atmosphäre zu verbreiten. 

Der insgesamt lieblose Eindruck der Präsentation deutet darauf hin, dass hier nur Ware verkauft werden soll, die ohnehin bereits im Lager angekommen war, als der vollmundig an den Start gegangene Gründer und ehemalige Geschäftsführer bei TEH, Friedrich-Wilhelm Göbel, noch das Sagen im Unternehmen hatte. Göbel wird seit Ende Oktober mit Haftbefehl gesucht und ist untergetaucht. 

Die Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort (SWM) bestätigt auf Anfrage diese Folgerung. Man habe im Gespräch mit dem Noch-Immobilieneigentümer Branicks Group AG erfahren, dass der Insolvenzverwalter der TEH zunächst einmal lediglich die bereits im Haus in Wiesdorf vorhandene Ware verkaufen will. Wie es danach weitergehe, sei offen. SWM-Geschäftsführer Björn Krischick sagt dazu jedoch: „Man sollte sich nicht allzu große Hoffnungen machen.“

Die Branicks Group hatte Mitte November den Verkauf der Immobilie an eine neu gegründete Tochtergesellschaft der stadteigenen SWM bekannt gegeben. Der Eigentumsübergang findet zum Jahreswechsel statt. 

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