Kommentar zum KarnevalAuftritt des Büttenredners nicht nur zum Bierholen nutzen

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Prinz Kerbi I. : Karneval traditionell oder partymäßig? Hieran scheiden sich die Geister.

Leverkusen – Die Debatte zum Karneval und wie man ihm am besten feiert ist keine neue. Man erinnere sich nur daran, wie in den 1980er Jahren die Stunksitzung in Köln als Gegenpol zum verstockten und strengen Regeln unterliegenden Sitzungskarneval aufkam. Auch die Frage „Straßenkarneval oder Saal?“ ist beileibe nicht neu. Und doch hat sich in den vergangenen Jahren etwas verschoben.

Salopp gesagt: Immer mehr Menschen verbinden die fünfte Jahreszeit immer häufiger vor allem mit Konzerten und Parties. Den Auftritt des guten alten Büttenredners nutzt manch Zuschauer gerne zum Bierholen oder zum Toilettengang, um bei Kasalla, Brings und Co. wieder – mitunter im wörtlichen Sinne – voll da zu sein. Am liebsten ist es eben laut und krachig.

Junge Menschen begeistern

Und verkehrt ist das nicht – zumal viele Bands ihre Sache hervorragend machen, ein gutes Konzert noch niemandem schadete und diese Musiker es vermögen, junge Menschen für den Fastelovend zu begeistern.

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Dennoch ist die Bestrebung vieler KGs, bei Sitzungen wieder verstärkt auf die Büttenredner zu setzen, begrüßenswert. Denn gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, sich auch um das zu kümmern, was da draußen so passiert. Es ist wichtig, innezuhalten. Kritisch nachzudenken. Zu reflektieren. Sowohl „denen da oben“ auf intelligente, humorvolle Weise mal die Meinung zu geigen und den Spiegel vorzuhalten, anstatt dies wild schimpfend und niveaulos in den sozialen Netzwerken zu tun. Als auch: über sich selbst zu lachen.

Das ist schließlich seit jeher die Voraussetzung dafür, diese Welt etwas besser und schöner zu machen.  

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