Kita-NeubautenKita Fester Weg wird zum Ausweichquartier für drei Leverkusener Standorte

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Leeres Außengelände der Kita Fester Weg.

Wartet auf Kinder: Die seit Sommer fertiggestellte Kita Fester Weg.

Die Projektgruppe zur Schaffung von Kitaplätzen hat ihren Jahresbericht vorgelegt.

Im Mai 2020 hat die Stadt eine Projektgruppe zur schnelleren Beschaffung von neuen Kita-Plätzen gegründet. Betrachtete man den numerischen Mangel, hat sich seitdem nicht viel getan: Weiterhin fehlen rechnerisch rund 1000 Kita-Plätze in der Stadt. Tatsächlich kommt laut des neuesten Sachstandsberichts der Projektgruppe, der am Donnerstag im Kinder- und Jugendhilfeausschuss vorgestellt wird, jetzt deutliche Bewegung in die Neubau-Bemühungen.

Für mehrere Projekte, die die Stadt schon lange auf der Liste hat, konnten Investoren gefunden werden. So soll das Leverkusener Immobilienunternehmen Paeschke nach der fertiggestellten Einrichtung am Fester Weg nach Wunsch der Stadtverwaltung auch an der Eifelstraße in Bürrig und der Weinhäuser Straße in Hitdorf bauen. An der Sandstraße soll die Opladener BBF Immobiliengruppe tätig werden, für ein mögliches Bauvorhaben an der Lehner Mühle in Lützenkirchen ist das Schlebuscher Immobilienunternehmen HKM vorgesehen.

Auch die städtische Wohnungsbaugesellschaft WGL soll weitere Kitas bauen: an der Gutenbergstraße in Küppersteg, am südlichen Henkelmännchenplatz in der neuen Bahnstadt, an der Bodestraße in Rheindorf und dem Bohofsweg in Steinbüchel. Insgesamt umfasst die Liste der potenziellen Standorte 18 Bauprojekte in ganz unterschiedlichen Planungsphasen (siehe unten). 

Leverkusen: Drei Einrichtungen sind (fast) fertig

Drei Einrichtungen befinden sich unter der Überschrift „Fertig gebaute Kitas“. Die eigentliche Erfolgsmeldung relativiert sich aber schnell. Die Kita „Albert-Schweitzer Straße 25“, besser bekannt unter dem Projektnamen „Fester Weg“ ist zwar seit dem Sommer fertiggestellt. Weil das Personal fehlt, konnten zum neuen Kitajahr allerdings keine Kinder hier aufgenommen werden.

Jetzt soll die schicke neue Einrichtung mit Platz für bis zu 160 Kindern dennoch mit Leben gefüllt werden: Bereits beschlossen war, dass die zwei Gruppen aus der maroden Kita Kreuzbroicher Straße dort unterkommen soll. Perspektivisch könnte dann an der Kreuzbroicher Straße neu gebaut werden.

Wasserschaden in Opladen

Zusätzlich sollten am Fester Weg ab November zwei weitere Gruppen sukzessive in Betrieb gehen. Davon ist nun allerdings nicht mehr die Rede, denn: In der städtischen Kita Hans-Schlehahn-Straße in Opladen habe es einen „massiven Wasserschaden“ gegeben, der nicht im laufenden Betrieb behoben werden könne. Deswegen sollen die dortigen drei Gruppen innerhalb der nächsten Wochen, voraussichtlich bis Sommer 2024, in die Kita Fester Weg ausgelagert werden.

Ebenso die städtische Kita Adalbert-Stifter-Straße, deren zwei Gruppen seit der Hochwasserkatastrophe ebenfalls an der Hans-Schlehahn-Straße beherbergt sind. Somit ist die Steinbücheler Kita als Ausweichquartier belegt. Auf eine Nachfrage zu dem Wasserschaden und den Konsequenzen für die Platzvergabe in der Kita Fester Weg konnte die Stadt aktuell keine Antworten geben. 

Einige neue Kitaplätze entstehen gerade dennoch: Die Arbeiterwohlfahrt hat den Neubau am nördlichen Henkelmännchenplatz übernommen und beginnt in Kürze sukzessive mit der Belegung, ab Anfang kommenden Jahres könnten die Kita in Vollbetrieb mit bis zu 80 Plätzen gehen. Auch die Einrichtung des evangelischen Kita-Verbundes in der Manforter Johanneskirche ist fast fertig. In dem Neubau können maximal fünf Gruppen mit insgesamt maximal 100 Plätzen untergebracht werden. Die Kita ist bereits am 1. September mit zwei Gruppen in einem Übergangsquartier an den Start gegangen. Wenn die letzten Bauarbeiten nach Plan verlaufen, könnten sie zum Jahresanfang in das architektonisch außergewöhnliche Bauwerk im ehemaligen Kirchenschiff einziehen, stellt Nadja Georgi vom evangelischen Kita-Verband in Aussicht.


Der aktuelle Stand bei laufenden Kita-Bauprojekte

Bodestraße Der Rückbau des Altbaus durch die Gebäudewirtschaft ist abgeschlossen. Investorin für den Neubau ist die Wohnungsgesellschaft Leverkusen GmbH (WGL). Es handelt sich um einen Neubau mit maximal sechs Gruppen und insgesamt maximal 120 Plätzen.  Geschwister-Scholl-Straße Die CC Coeln Consult GmbH (vormals SPC Schneider Projekt Consult) agiert als Investorin. Es ist ein Neubau geplant, der maximal acht Gruppen mit insgesamt maximal 120 Plätzen umfassen wird. Eifelstraße/Von-Ketteler-Straße Hier ist der Neubau einer Kita für maximal vier Gruppen und insgesamt maximal 80 Plätzen geplant. Als Investorin ist hier die Paeschke GmbH tätig. Nbso – südl. Henkelmännchen Platz Das Bebauungsplanverfahren ist mit dem Satzungsbeschluss vom 25.09.2023 abgeschlossen. Als Investorin agiert hier die WGL, die einen Neubau für maximal acht Gruppen und insgesamt maximal 160 Plätzen erschaffen wird. Manfort – IPL- Kita  Das Bebauungsplanverfahren läuft. Parallel hierzu hat der Investor den Bauantrag im Oktober eingereicht. Der Neubau wird maximal sechs Gruppen mit insgesamt maximal 110 Plätzen aufnehmen können und von Colonia Kids realisiert. Gutenbergstraße Das Bebauungsplanverfahren läuft. Die WGL tritt hier als Investorin auf und wird den Neubau für maximal sechs Gruppen mit insgesamt maximal 120 Plätzen errichten. Bohofsweg Das Bebauungsplanverfahren ist bereits eingeleitet. Der Beschluss zur öffentlichen Auslegung ist für 2024 vorgesehen. Der Satzungsbeschluss ist für 2025 vorgesehen. Geplant ist ein Neubau für maximal acht Gruppen mit insgesamt maximal 160 Plätzen.

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